Eine weitere nostalgieträchtige Meldung der Gaming-Szene erreichte uns: Allen Adham, einer der drei wenn nicht sogar der Gründer von dem, was wir heute als Blizzard kennen und lieben, ist nach mehr als zehnjähriger Pause zum Studio zurückgekehrt.
Manche Namen vergisst man auch nach Jahrzehnten nicht, Allen Adham gehört definitiv zu diesen. Spielern der jüngeren Generation vermutlich völlig unbekannt, so können doch alle, die mit den Blizzard-Spielen der ersten Generation aufgewachsen sind, etwas mit dem Namen anfangen. Adham war damals nämlich nicht nur einer der insgesamt drei Gründer des Studios neben Mike Morhaime und Frank Pearce, sondern derjenige, der die beiden nach abgeschlossenem Studio an der UCLA dazu überredete, ein gemeinsames Projekt zu starten. Man wollte damals etwas Eigenes schaffen, anstelle sich einfach nur von einer der damals etablierten Software-Firmen wie Microsoft oder IBM einstellen zu lassen. Dieses kleine Studio, damals noch unter dem Namen Silicon & Synapse unterwegs, war der Grundstein für das, was wir heute als Blizzard kennen.
Früher noch maßgeblich selbst an der Programmierung und richtungsweisenden Entwicklung der damaligen Blizzard-Titel wie Warcraft: Orcs & Men, Diablo 1 oder Starcraft 1 beteiligt, nahm Adham im Jahre 2000 die Rolle des Lead Designers bei einem damals frisch in der Entwicklung befindlichen Titel an – natürlich, hier ist von World of Warcraft die Rede. Doch der Erfolg und die große Beliebtheit der Spiele machte sich bei Adham bemerkbar. Ging diesem laut eigener Aussage in den frühen Tagen des Studios alles noch mit Leichtigkeit von der Hand, so wuchs mit steigender Bekanntheit auch die Erwartungshaltung der Spieler. 2004, inzwischen verheiratet, ausgebrannt und müde, entschied Adham sich dazu, Blizzard zu verlassen.
Im Nachhinein betrachtet war das wohl der größte Fehler seines Lebens, sagte Adham in einem Interview mit Polygon. Sein neuer Job, er entwickelte in den Jahren seiner Abwesenheit in der Gaming Branche Hedgefonds, sei zwar auch auf seine Art spaßig und kreativ gewesen, doch wer jede freie Minute damit verbring das inzwischen fertig entwickelte World of Warcraft zu spielen, der weiß ganz genau wo sein Herz hingehört. So war es auch bei Allen Adham der Fall, er schon im Jahr 2007 mit dem Gedanken spielte, zu Blizzard zurückzukehren.
2016, nach inzwischen mehr als einer Dekade Abwesenheit war es schließlich final: Adham würde zu Blizzard zurückkehren. Mike Morhaine, Gründungsmitglied des Studios und trotz all der vergangen Jahre immer noch erpicht darauf Adham zur Rückkehr zu bewegen, beschreibt das Treffen mit Allen Adham vor allem wohl auch deshalb als sehr leichtes Gespräch, weil er im Vorfeld nicht mit dessen Rückkehrplänen gerechnet hatte. Nach etwa 12 Jahren ist das Gründertrio nun also wieder vereint, blieb nur noch die Frage zu klären, welche Position Adham einnehmen würde, der zuletzt wie oben erwähnt, Lead Designer von World of Warcraft war. Auch dafür war schnell eine Lösung gefunden: Offiziell als Senior Vice President geführt, füllt Adham nun ebenfalls die Position des, wie Morhaine es nennt, „executive producer of incubation“ inne und ist in Zukunft für die Umsetzung neuer Projekte und Ideen zuständig.
Von Seiten Blizzards schlägt man somit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Neben der Tatsache, dass man seinen Gründer wieder unter dem eigenen Dach weiß, füllt man mit Adham ebenfalls eine Position, die man Studioextern niemals vergeben hätte. Man vertraue Adham, wisse, wie er arbeite und wie ambitioniert er neuen Projekten nachgehen würde. Ob diese Entscheidung eine Gute war, wird sich laut Allen Adham in einigen Jahren zeigen – wenn Blizzard uns wieder mit neuen Titeln wie zuletzt etwa Overwatch begeistert?