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Netflix: Cowboy Bebop-Serie nach dem Kult-Anime spaltet die Fans

Netflix schickt am heutigen 19. November die mit Spannung erwartete Live-Action-Adaption Cowboy Bebop des japanischen Kult-Anime von Hajime Yatates an den Start. Die neue Serie mit John Cho als Spike Spiegel, der eine bunte Truppe von intergalaktischen Kopfgeldjägern auf eine abenteuerliche Mission führt, kann aber nicht alle Kritiker überzeugen. Vielmehr erhält die Serie eine Vielzahl an positiven wie auf negativen Kritiken, die mit der modernen Adaption des Klassikers hadern.

Um die enttäuschten Meinungen vieler eingefleischter Fans des Anime und Mangas verstehen zu können, muss man einen Blick zurück werfen: Seit nunmehr 20 Jahren erfreuen sich Generationen von Fans an der Manga und Anime-Serie „Cowboy Bebop“ aus den 1990er Jahren von Hajime Yatates, die sich jedoch in all den Jahren bereits stark verändert hat.

Daher sprachen auch die Serienmacher im Vorfeld davon, dass man mit der neuen Serie nicht einfach das 26-teilige Anime nacherzählen könne. Vielmehr wollte er und sein Team mit der Realserie Cowboy Bebop auch einiges Neues bringen – gleichzeitig dem Original Tribut zollen.

NetflixNetflix-Serie Cowboy Bebop nach dem Anime-Klassiker soll neue Geschichten erzählen

Vor über zehn Jahren schon sollte es eine Adaption geben, damals noch als Kinofilm mit „John Wick“-Actionstar Keanu Reeves in der Hauptrolle, doch so richtig wollte die Produktion nicht voran kommen. Schließlich sicherte sich Netflix die Rechte und kündigte eine Serie an. Von Anfang an waren die Fans skeptisch was eine Adaption des Kult-Anime angeht – was sich nun in den ersten Kritiken niederschlägt.

Cowboy Bebop: Kritiker zeigen sich uneinig über die Netflix-Adaption

Die ersten Kritiken zur Netflix-Serie „Cowboy Bebop“ sind da und werfen ein eher unausgewogenes Bild auf die Anime-Adaption. Während die einen sich positiv über die Serie zeigen und vor allem die Darsteller loben, zeigen sich andere enttäuscht von der Umsetzung der Vorlage, die ihrer Meinung nach nicht gelungen sei. Außer acht gelassen wird hier vielfach die Aussage der Macher, die 20 Jahre alte Vorlage einen modernen und eigenen Touch zu geben. Den Original-Anime gibt es zum Vergleich ebenso bei Netflix:

Anime und MangaCowboy Bebop: Kult-Anime bald bei Netflix verfügbar

Lob aus der Gaming-Branche…

IGN USA etwa zeigt sich zu 100 Prozent überzeugt von dem Projekt und schreibt: „Netflix‘ Cowboy Bebop fühlt sich wie die erste Live-Action-Adaption einer amerikanischen Produktionsfirma an, die nicht nur das Quellmaterial liebt, sondern ebenso alles tut, was sie kann, um die Details des Anime zum Leben zu bringen. Und auch wenn nicht jeder Versuch, etwas Neues in den Mix einzufügen, geklappt hat, so macht der Cast und die Hingabe zum Original das schlussendlich doch wett.“

Gamesradar sieht zwar Ecken und Kanten, dennoch fällt die Kritik überwiegend positiv aus: „Ein herausragender Remix, der alle richtigen Töne trifft. Dank seiner rasiermesserscharfen Dialoge und genialen Casting-Entscheidungen quillt ‚Cowboy Bebop‘ vor Charme, Persönlichkeit und Style über“. Zwar kommt der Bösewicht Vicious im Vergleich zum Anime nicht gut weg, doch das Fazit fällt sehr positiv aus: „Ihr könnt aufatmen. ‚Cowboy Bebop‘ ist gut. Richtig gut.“

Golem schreibt: „Realversion von Cowboy Bebop ist ein wilder Genre-Mix. Die Realverfilmung des mehr als 20 Jahre alten Anime Cowboy Bebop bleibt der Vorlage treu, modernisiert sie jedoch in absolut gelungener Art und Weise. Cowboy Bebop zeigt, wie man einen Anime gelungen als Realversion adaptiert. Damit lässt sich auch ein Publikum erreichen, das grundsätzlich keine Zeichentrickserien anschaut. Bleibt nur die Frage, ob diesem Publikum Cowboy Bebop nicht immer noch viel zu schräg ist. Mainstream ist die Serie in jedem Fall nicht.“

…vernichtende Kritiken aus der Presse

Negative Kritiken kommen etwa von dem US-Magazin Collider, die der „Cowboy Bebop“-Serie ein vernichtendes Urteil gibt: Demnach sei die Serie nichts weiter, als eine „farblose, seelenlose Kopie einer bahnbrechenden Anime-Serie“. Auch wenn der Cast gelobt wird und man das Beste versucht habe, lassen die „billig aussehenden“ Kostüme die Schauspieler wie Cosplayer aussehen, die klingen, als würden sie die Synchronsprecher der Original-Serie nur schlecht imitieren.

The Hollywood Reporter schreibt: „Ich zweifle nicht daran, dass die Leute, die diese Serie gemacht haben, das Original lieben und bewundern […] Was fehlt, ist eine persönliche Perspektive all dieser Liebe – irgendein Zeichen, das die Serie sie inspiriert hat, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen […]“

Empire meint: „Anstatt sich wie ein unterhaltsamer Remix anzufühlen, ist Cowboy Bebop‘ in seinen besten Momenten nur eine mittelmäßige Cover-Version, aber für die meiste Zeit eine schiefe Interpretation der Greatest Hits [des Originals].“

IndieWire geht sogar noch einen Schritt weiter und bezeichnet die Serie als ein „kosmisches Desaster“, das „furchtbar schief ging“: „Es wird immer schwer sein, ein Live-Action Bebop, mit der selben magischen Atmosphäre auf die Beine zu stellen. Aber die Netflix-Version ist so schlecht darin, dieses Gefühl zu vermitteln – oder auch nur irgend etwas in diese Richtung – dass es schwer ist, sich vorzustellen, wie das über die Konzeptphase hinausging.“ Obwohl die Darsteller großartige Arbeit geleistet haben, verkomme die Serie schlussendlich doch zu einer „schlechten Seifenoper“.

Und was sagen die Fans? Die zeigen sich bislang überwiegend erfreut über die Adaption. Die ersten Reaktionen fallen durchweg positiv aus und auch bei der IMDb wird die Netflix-Serie „Cowboy Bebop“ mit 7,1/10 gewertet.

Warten wir ab, wie es nach dem Binge-Watching am Wochenende aussieht. Was haltet ihr von der Serie? Teilt uns eure Meinung dazu in den Kommentaren mit.

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Vera Tidona

Schreiberling für PlayCentral.de und begeisterte Film- und Serien-Guckerin. Süchtig nach neuen Folgen von Stranger Things oder The Witcher und stets für ein Abenteuer bereit, sei es in Hogwarts, Monkey Island oder in der Welt der Lego-Klötzchen.
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