Ein Brite und ein US-Amerikaner sorgten mit einem Scherzanruf bei der Polizei für einen brutal abgelaufenen Einsatz im Haus eines Twitch-Streamers. Nun stehen beide vor dem Gericht und könnten bis zu zwanzig Jahre Gefängnis aufgebrummt bekommen.
Der damals 20-jährige Tyran Dobbs wurde Anfang 2015 eher unsanft aus dem Bett geweckt. Der Twitch-Streamer wurde am frühen Morgen von US-Spezialkräften überrascht, die durch zwei Zuschauer alarmiert wurden.
Der 21-jährige Briton Robert McDaid und American Zachary Lee, ein befreundeter Spieler aus den USA, täuschten am Telefon die Identität Dobbs inklusive einer Geiselname plus Lösegeldforderung vor. Die Aktion, innerhalb der Twitch-Community als Swatting bekannt, sorgte für einen aus dem Ruder gelaufenen Polizeieinsatz.
Körperverletzung und Verschwörungstheorien
Dobbs wurde von der Polizei mit Gummigeschossen im Kopf- und Brustbereich getroffen, es folgte ein langer Krankenhausaufenthalt mit diagnostiziertem Schädelbruch plus gequetschter Lunge. Der Polizei wurde im Anschluss ein übertriebener Übergriff vorgeworfen, da seine Familie beim Antreffen der Einsatzkräfte noch versucht habe, die Situation unter Kontrolle zu bekommen.
McDaid und Lee stehen aufgrund des Scherzanrufs nun vor dem Gefängnis und müssen sich der Anklage stellen. Dem Paar wird Verschwörung zur Verbreitung falscher Informationen, versuchte Körperverletzung und Täuschung von Polizeieinheiten vorgeworfen. Im schlimmsten Fall drohen bis zu 20 Jahre Haft.