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Activision Blizzard: CEO Bobby Kotick denkt über möglichen Rücktritt nach

Bei Activision Blizzard jagt aktuell ein Skandal den nächsten. Aufgrund der neuesten Berichte fordern mittlerweile sogar Shareholder den Rücktritt des CEOs Bobby Kotick. Der erklärt, er denke darüber nach, seinen Hut zu nehmen, allerdings unter einer Bedingung. Sollte er die Probleme nicht schnell genug in den Griff bekommen, könnte es passieren.

Activision Blizzard steht im Fokus von Skandalen und Kritik von allen Seiten

Worum geht’s? Bereits seit Monaten wird der „Diablo“-, „Overwatch“- und „Call of Duty“-Publisher verklagt. Im Unternehmen soll eine toxische Arbeitsatmosphäre herrschen, es geht um Diskriminierung, sexuelle Übergriffe und dergleichen mehr. Vor Kurzem hat ein Bericht des Wall Street Journals dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt: Offenbar wusste CEO Bobby Kotick schon seit Jahren von entsprechenden Anschuldigungen, obwohl er das Gegenteil beteuert hatte.

Der Chef des Activision Blizzard-Unternehmens soll laut dem WSJ-Bericht aber nichts dagegen unternommen haben. Im Gegenteil: Offenbar half er sogar noch dabei, die Beschuldigten an Bord zu behalten, obwohl selbst die eigene Personalabteilung empfohlen haben soll, die Leute zu feuern. Aber es geht noch weiter: Bobby Kotick selbst hat offenbar ebenfalls Untergeben bedroht, er werde sie umbringen lassen und „zerstören“.

Reaktionen von PlayStation, Xbox und Nintendo: Mittlerweile haben sich neben Arbeiter*innen, Shareholdern und diversen Medien (die zum Großteil den Rücktritt des Activision-CEOs fordern) auch schon der PlayStation-Chef Jim Ryan, der Xbox-Chef Phil Spencer und der Nintendo of America-Präsident Doug Bowser zu den Berichten geäußert. Sie alle zeigen sich bestürzt und denken mehr oder weniger offen über mögliche Konsequenzen nach.

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Activision Blizzard-CEO tritt vielleicht zurück, wenn die Probleme nicht schnell gelöst werden

Das sagt Bobby Kotick selbst: Der Activision Blizzard-CEO denkt offenbar nicht daran, direkt seinen Posten zu räumen. Stattdessen will er versuchen, die mannigfaltigen Probleme innerhalb des Unternehmens zu lösen. Sollte ihm das nicht schnell genug gelingen, werde er darüber nachdenken, vielleicht wirklich zurückzutreten. Das klingt allerdings nicht nach der versprochenen Null-Toleranz-Strategie. Die scheint offenbar nicht für den Chef zu gelten.

Immerhin hatte der Activision-Chef vor Kurzem einige Pläne geschmiedet, wie die Lage verbessert werden könnte. Die Ideen klingen einigermaßen vielversprechend, kommen aber wohl leider etwas zu spät und reichen wohl auch nicht weit genug. Vor allem kamen die Ankündigungen aber auch vor dem Bekanntwerden der Inhalte des WSJ-Berichts. Viele AB-Arbeiter*innen fordern seit geraumer Zeit, dass endlich eine Gewerkschaft gebildet und anerkannt werden kann – und dass Bobby Kotick zurücktritt.

David Molke

Wenn er nicht gerade im Titan über virtuelle Schlachtfelder stapft, wird der Bauernhof bewirtschaftet, Hyrule gerettet oder Hades sicherer gemacht. Generell für fast alles vom Indie bis Grafik-Highlight zu haben.
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