Die Kompaktversion von Roccats Flaggschiff-Tastatur Vulcan Pro ist schon etwas länger auf dem Markt. Jetzt ist die Vulcan TKL Pro auch in Arctic White erhältlich und verleiht der Gaming-Tastatur ohne Nummernblock eine auffällige Edel-Optik. Ob sich eine Anschaffung für leidenschaftliche PC-Gamer abseits des gefälligen Designs aufdrängt, das klären wir in unserem Praxistest.
Technische Spezifikationen Roccat Vulcan TKL Pro
- Design: Tenkeyless, Schwarz oder Arctic White
- Tasten: Roccat Titan Switch Optical
- Anschluss: USB-C auf USB-A, Kabel abnehmbar
- Beleuchtung: AIMO-System
- Software: Roccat Swarm
- Maße: B x H x T 36,00 cm x 3,40 cm x 13,33 cm
- Gewicht: 660 g
Verarbeitung und Ausstattung: Stabiler Spartaner
Auf die Bequemlichkeit einer Handballenauflage sowie zusätzliche USB-Ports müsst ihr verzichten, mehr als das abnehmbare, robust stoffummantelte, USB C- auf USB-A-Kabel findet ihr neben der Tastatur nichts in der Verpackung. Gut, ein gedrucktes Quick Manual liegt noch bei, aber das werdet ihr garantiert nicht benötigen. An jedem halbwegs aktuellen Windows-PC steht die Vulcan TKL Pro nach dem Einstecken und einer automatischen Treibereinrichtung in wenigen Sekunden zur Verfügung. Auf die Installation der optionalen Roccat Swarm-Software solltet ihr aber nicht verzichten, dazu aber mehr am Ende des Artikels.
Der Ersteindruck fällt erfreulich aus: Die kompakte Gaming-Hardware nimmt mit gerade einmal 36 Zentimeter Breite und rund 13 Zentimeter Tiefe wenig Platz auf eurem Schreibtisch ein. Der Hauptgrund für die geringen Abmaße ist natürlich das Fehlen des Nummernblocks, was schon an der Produktbezeichnung TKL (Tenkeyless) abzulesen ist. Selbst bei beengten Verhältnissen bleibt so reichlich Platz, um die passende Gaming-Maus über den Tisch zu schieben, ohne dauernd mit der Tastatur ins Gehege zu kommen. Für den sicheren Stand des 660 Gramm-Leichtgewichts sorgt eine mehr als ausreichende Gummierung auf der Unterseite.
Der wertige Verarbeitungseindruck wird durch die robuste Haptik noch bestätigt: Das massive Plastikgehäuse ist mit einer aufgerauten Aluminiumplatte verstärkt, die der Tastatur zusätzliche Stabilität verleiht. Neben den Standard-Tasten, findet sich rechts oben noch die Mediensteuerung mit einem Mute-Schalter, der bei Stummschaltung rot leuchtet sowie einem gut greifbaren Drehregler für die Lautstärke. Der gesamte Aufbau konzentriert sich dabei völlig an Gamer-Bedürfnissen und bedient auch problemlos den Pro-Bereich.
Ergonomie und Technik: Gute Wahl fürs Gaming
Dank der geringen Gehäusegröße und dem abnehmbaren Anschlusskabel ist die Vulcan TKL Pro ideal zu transportieren und am Austragungsort sofort zum Einsatz bereit.
Prima: Wenn ihr das Kabel mal vergesst oder es kaputt geht, lässt sich auch ein nahezu beliebiges Kabel mit USB-C und USB-A-Stecker nutzen, beispielsweise von einem modernen Smartphone. Ergonomisch gesehen, wäre eine Handballenauflage noch ein Pluspunkt gewesen, für den Einsatz im E-Sport oder auch zum gemütlichen Zocken vor dem heimischen PC ist das Fehlen aber verschmerzbar, weil durch das extrem flache Design die Hände eben auch flach aufliegen können und so Ermüdung durch eine unnatürliche Haltung weitgehend ausgeschlossen ist.
Kommen wir jetzt zum zentralen Punkt einer jeden Tastatur: Den Tasten. Hier hat Roccat nicht am falschen Ende gespart und die Vulcan TKL Pro mit hauseigenen Titan Switch Optical bestückt, die linear mit einem geringen Betätigungsabstand von 1,4 Millimeter glänzen. Es handelt sich dabei, wie am Namen zu erkennen, nicht um mechanische Tasten, wie sie von anderen Herstellern meist bei Gaming-Tastaturen genutzt werden, sondern um optische Drücker.
Technisch wird ein Lichtstrahl, der im Ruhemodus von den Schaltern blockiert ist, beim Betätigen durchgelassen und so das Signal extrem schnell an den Computer übermittelt. In der Praxis bedeutet das konkret: Ihr müsst kaum Kraft aufwenden, um den Auslösepunkt zu erreichen, Eingaben werden extrem präzise registriert und selbst wenn ihr in hohem Tempo die Tasten quält, kommt es nicht zu mehrfachen Eingaben oder unschönen Verzögerungen.
Unverzichtbar: Roccat Swarm
Wenn ihr alle Einstellungsmöglichkeiten der schicken Gaming-Tastatur nutzen möchtet, dann ladet euch am besten gleich die kostenfreie Roccat Swarm-Software für nahezu alle Produkte des Herstellers aus dem Treiberbereich der Homepage herunter. Der knapp 200 Megabyte-Download lohnt sich, denn es lassen sich nicht nur bequem bis zu fünf eigene Profile anlegen, sondern auch umfangreiche Makros erstellen, Tasten individuell belegen sowie die RGB-Beleuchtung nach Wunsch einrichten.
Neben essentiellen Einstellungen, beispielsweise Wiederholungsrate oder Wiederholungsverzögerung, lässt die Software eurem Spieltrieb freie Bahn: Ihr wollt beim Tippen das Klappern einer Schreibmaschine hören oder Laserschüsse erklingen lassen? Kein Thema, im Abschnitt Sound-Feedback der allgemeinen Funktionen werden ihr fündig.
Im unteren Bereich der Software findet ihr neben dem Profil-Manager auch einen cleveren Makro-Manager mit einer Vielzahl an voreingestellten Eingabehilfen für bekannte Games, wie „Apex Legends“, „Counter Strike: Globa Offensive“, „Overwatch“, „Dota 2“ oder „League of Legends“.
Auch die Tastenbeleuchtung über das intelligente AIMO-System, welches alle Roccat-Produkte miteinander synchronisiert, lässt kaum Wünsche offen. Eine Reihe vordefinierter Effekte in allen Farben des Spektrums, wie Schlängeln, Kräuseln, Atmen oder Welle, lassen die Tastatur auf Wunsch wie einen Weihnachtsbaum erstrahlen. Wer es dezenter mag, vergibt nur für einzelne Tasten eine Beleuchtung oder wählt generell eine weniger auffällige Illumination.
Fazit von Ulrich Wimmeroth
Wer nicht gerade die meiste Zeit am PC mit ellenlangen Excel-Tabellen oder anderen tippaufwändigen Office-Arbeiten verbringt und die Vulcan, wie von Roccat gedacht, als Gaming-Tastatur verwendet, wird seine helle Freude haben. Das ultrakompakte Tenkeyless-Format, die leistungsfähigen Titan Switch Optical, die der mechanischen Konkurrenz in nichts nachstehen, abnehmbares USB-C-Kabel, die Verstärkung des Rahmens mit einer Aluminiumschicht sowie die professionelle Optik sind eine ganze Reihe guter Gründe für eine Anschaffung. Schicke Designelemente, wie die Lautstärkesteuerung mittels Drehrad und das edle Arctic White-Finish machen die Vulcan TKL Pro nicht nur zu einem technisch hochwertigen Stück Gaming-Hardware, sondern zudem auch zu einem echten Hingucker.