Auf der diesjährigen Consumer Electronics Show bestätigte das US-amerikanische Unternehmen der Halbleiterindustrie erneut, dass man am Launch-Zeitraum der neuen Ryzen 7000-Prozessoren im zweiten Quartal dieses Jahres festhalten will, außerdem gab es neue Informationen zu den kommenden Zen 4-CPUs sowie eine Leistungsdemonstration via Livedemo zu Halo Infinite.
AMD Ryzen 7000: Neue Details zu den Zen 4-Prozessoren
Das Unternehmen mit Sitz in Santa Clara, Kalifornien übt mit seiner Neuauflage der Zen 3-Chips in Kombination mit einem 3D-Cache weiter Druck auf Konkurrent Intel im Bereich des Desktop-Gamings aus und bereitet sich bereits seit geraumer Zeit auf den Start der Ryzen 7000-Reihe mit Zen 4-Archetektur im Herbst vor.
Im Verlauf der CES 2022 bestätigte der Hersteller erneut, dass die im 5-nm-Verfahren hergestellten Chips ein nahezu quadratisches Design haben werden, inklusive überarbeiteten Heatspreader im LGA-Format, also ohne Pins.
Die Leistung von AMDs neuem Zugpferd ist vergleichbar mit Intels Alder Lake-Prozessoren, entsprechend sollen die neuen Ryzen 7000-CPUs über 1.718 Kontakte verfügen, DDR5-Arbeitsspeicher und unterstützen den PCI Express 5.0-Standard.
Obwohl die Prozessoren über einen neuen Sockel verfügen, sollen nichtsdestoweniger auch weiterhin Kühler verwendet werden können, die für den aktuellen AM4-Sockel ausgelegt sind. Damit sollen sich die Upgrade-Kosten für Interessierte in Grenzen halten.
Eine Ryzen 6000-Baureihe für Desktops, die sich manch Anhänger der AMD-Produkte gewünscht hat, soll es jedoch nicht geben, sie bleibt in Zukunft den mobilen Rembrandt-Chips vorbehalten, die ebenfalls im Verlauf der CES angekündigt wurden.
Zwar hielt sich AMD mit technischen Details noch zurück, doch der Hersteller gab dennoch einen Ausblick auf die Gaming-Leistung der Ryzen 7000-Prozessoren. Dies geschah mit Hilfe von „Halo Infinite“, das auf der Bühne flüssig in einer 1080p-Auflösung zu sehen war.
Expert*innen fanden an dieser Präsentation besonders interessant, dass anscheinend alle CPU-Kerne parallel mit einem 5-GHz-Takt arbeiten konnten. Somit darf davon ausgegangen werden, dass die einzelnen Kerne im Single-Core-Betrieb eine noch deutlich höhere maximale Taktrate erreichen können, eine Bestätigung dazu steht allerdings noch aus.
Neues zur Radeon RX 6500 XT
Firmenchefin Dr. Lisa Su vergleicht die Leistung der RX 6500 XT während der Präsentation mit der Nvidia Geforce GTX 1650 und der AMD Radeon RX 570. Der Neuankömmling soll beiden Karten in Sachen Spielen in Full-HD-Auflösung deutlich überlegen sein, wie mit einem Vergleichsdiagramm gezeigt wurde.
Die Spezifikationen der RX 6500 XT:
- Chip: Navi 24
- Rechenkerne: 1.024
- Taktrate: 2.610/2.815 Mhz Game-/Boost-Frequenz
- Speicher: 4,0 Gbyte GDDR6 (18,0 Gbps)
- Infinity Cache: 16,0 Mbyte
- TBP: 107 Watt
Das neue Einsteiger-Modell aus der RX-6000-Reihe soll bereits am 19. Januar 2022 erscheinen und für 199 US-Dollar erhältlich sein. Aktuell gibt es zwar noch keinen offiziellen Preis in Euro, aufgrund der schwierigen Lage auf dem Grafikkartenmarkt wird die Karte in Europa aber wohl nicht für den UVP zu finden sein, Insider rechnen mit einem Preis von 350 bis 400 Euro.
Neues zur Ryzen 7 5800X3D
Mitte letzten Jahres kündigte AMD den Prototyp des Ryzen 9 5900X mit neuem 3D V-Cache an und stellte einen deutlichen Anstieg in der Leistung in Aussicht. Erhalten werden wir nun aber erst einmal den Ryzen 7 5800X3D, der, laut Dr. Su, in Sachen Full-HD-Performance Intels aktuelles Flaggschiff Core i9 12900K entthronen soll.
Die Spezifikationen des Ryzen 7 5800X3D:
- Kerne: 8/16
- Takt: 3,4/4,5 GHz
- L3-Cache: 96,0 Mbyte (64,0 Mbyte 3D V-Cache, 32,0 Mbyte 2D Cache)
- TDP: 105 Watt
Bei dem erwähnten 3D V-Cache handelt es sich um einen gestapelten Last-Level- oder auch L3-Cache. Dank der vertikalen Anordnung wird nicht nur mehr Cache-Speicher realisiert, sondern auch eine höhere Dichte der Verbindungen im Vergleich zu einem 2D-Cache.