Wisst ihr noch, als Blizzard in 2018 versprach, aus Warcraft 3 ein richtiges Remastered-Spiel zu machen? Als noch die Rede davon war, das Spiel zu verbessern und nicht nur ein simpel verbessertes, grafisches Korsett zu schaffen?
Das ist mittlerweile so lange her, dass man es fast vergessen könnte. Aber die Versprechungen waren groß, denn Warcraft 3: Reforged wurde mit einem Paukenschlag angekündigt. Der Titel sollte wahrhaftig in seinen Grundfesten neu geschmiedet werden. Aber dazu ist es nie gekommen.
Zu den Überarbeitungen zählten neue, cineastische Kamerafahrten, überarbeitete Karten und noch vieles mehr wie geschichtliche Anpassungen, die die Story glaubhafter gestalten und mit Hinsicht auf World of WarCraft optimiert werden sollte.
Fans machen es selbst in WarCraft 3: Re-Reforged
Von solch einem Remastered träumen wir noch heute. Und während wir seit April 2021 kein Lebenszeichen von Blizzard vernommen haben, die hier den letzten Patch veröffentlichten, bahnt sich am Horizont seit einiger Zeit etwas Großes an.
Denn Fans legen jetzt selber Hand an und das Ergebnis ist wie so oft überaus beeindruckend. WarCraft II: Re-Reforged ist ein Communityprojekt, das ein einziger Mensch zu verantworten hat, InsaneMonster.
Es handelt sich hierbei um eine herunterladbares Kampagnendaten für „Warcraft 3: Reforged“. Und jüngst gab es ein riesiges Update.
Zuerst erschienen nämlich die ersten fünf Kapitel für den Horde-Prolog, jetzt folgen weitere fünf Kapitel für die Kampagne der Menschen.
Wie im Prolog bekommt ihr nun bei der Menschen-Kampagne eine cineastische Kamera, die der originalen Ankündigung entspricht und alles neuartig in Szene setzt. Außerdem wurden die Karten und Missionen leicht angepasst. Sie bleiben im Kern unverändert, allerdings sollten beispielsweise die Pfade nun logischer erscheinen, was einer besseren Spielbarkeit zugutekommt.
Spannend ist zudem, dass InsaneMonster die Lore erweitert hat, ebenfalls, wie es ursprünglich geplant war.
Ein bitterer Beigeschmack bleibt bei dem Thema allerdings bestehen. Wir müssen uns fragen: wenn ein einziger Fan dies über mehrere Monate bewerkstelligen kann, wie sähe das Versprechen dann aus, wenn Blizzard es von offizieller Seite aus umgesetzt hätte?
Das werden wir zwar nie erfahren, allerdings zeigt es einmal mehr, dass sie damit niemanden einen Gefallen getan haben. Nicht mal der Finanzkasse von Activision Blizzard, immerhin ist es zu unzähligen Rückgaben dank automatischer Rückerstattung gekommen und von einem finanziellen Erfolg kann man hier wahrlich nicht sprechen. Ein wahres Trauerspiel für alle Beteiligten.