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Razer Kaira Pro PS5-Headset mit haptischem Feedback: Pure Immersion?

Reines Gimmick oder ein Feature mit Mehrwert für die PS5? Das kabellose Razer Kaira Pro für PlayStation wirbt mit einer HyperSense-Funktion, die euch nicht nur Musik und Game-Sounds hören, sondern auch spüren lassen soll.

Ähnlich des haptischen Feedbacks des PlayStation 5 DualSense-Controllers, sorgen Vibrationen für eine zusätzliche Immersion, in dem die Muscheln in Schwingung geraten. Ihr bekommt sozusagen ordentlich auf die Ohren, was das Spielerlebnis verbessern soll. Ob das haptische Feedback des Kaira Pro die Hersteller-Versprechen hält und wie sich das Modell klanglich schlägt, klären wir im folgenden Alltagstest.

Mit einem Verkaufspreis von rund 220 Euro ist das Razer Kaira Pro for PlayStation schon eine Investition. Wenn ihr ein günstiges Headset für eure PlayStation sucht und auf HyperSense, RGB-Beleuchtung sowie kabellose Verbindung verzichten könnt, empfehlen wir das ebenfalls in schicker PS5-Optik erhältliche Razer Kaira X. Das klangstarke Konsolen-Einsteigermodell gibt es aktuell für knapp 60 Euro zu kaufen.

RazerRazer Kaira X für PlayStation 5 im Test – Klangstarkes Einsteigermodell für Konsolen-Gamer

Technische Daten Razer Kaira Pro for PlayStation

  • Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz
  • Empfindlichkeit: 108 dB
  • Treibergröße: 50 mm
  • Treibertyp: Razer TriForce Titanium
  • Ohrmuschel-Material: Kunstleder mit Memory-Schaumstoff
  • Verbindungstyp: Drahtlos im 2,4 GHz Funknetz per USB-C-Dongle, Adapter auf USB-A im Lieferumfang enthalten, Bluetooth
  • Gewicht: 330 g
  • Beleuchtung: Razer Chroma RGB
  • Akkulaufzeit: 20 bis 50 Stunden, je nach Nutzung von Chroma RGB sowie HyperSense
  • Kompatibilität: PS5, PS4, PC, Mobile Geräte mit Bluetooth
Razer Kaira Pro PS5-Headset mit haptischem Feedback
© Razer

Komfortables Headset in passender PS5-Optik

Der Ersteindruck gefällt: Dank breitem Bügel in PlayStation 5-weiß und den massiven schwarzen Ohrmuscheln mit blauem Treiber-Stoffbezug besteht eine große Ähnlichkeit zum Pulse 3D von Sony und das Kaira Pro macht sich somit gut in Kombination mit der Konsole. Gut, das war bei einem Produkt mit „for PlayStation“ im Namen auch nicht anders zu erwarten. Aber zumindest für uns gilt auch immer: Das Auge hört mit und wir mögen es halt, wenn unsere Konsolen-Hardware optisch harmoniert.

Die Verarbeitung ist hochwertig, das metallverstärkte Kopfband lässt sich durch stufenweise Einstellungen an verschiedene Kopfformen einfach anpassen. Die drehbaren Kunstleder-Ohrmuscheln sind mit Memory-Schaumstoff versehen und auch für Brillenträger bequem über längere Zeiträume zu tragen.

Dazu passt auch das moderate Gesamtgewicht von 330 g, was zwar deutlich spürbar, aber eben nicht lästig ist. Das zugehörige, flexible, Schwanenhals-Mikrofon ist abnehmbar, was einen Transport einfacher macht und alle notwendigen Bedienelemente befinden sich in Reichweite untergebracht. Das bedeutet: Keine Fummelei, wenn ihr die Lautstärke am Headset ändern oder das Mikro stummschalten möchtet.

Wenn ihr etwas Farbe ins Spiel bringen möchtet, lasst ihr die dezenten Razer-Schlangensymbole auf den beiden Ohrmuscheln dank Chroma RGB leuchten.

Anschluss gesucht – und gefunden

Die Verbindung zur PS5 könnte einfacher nicht sein: Mit dem USB-C-Dongle kommuniziert das Kaira Pro drahtlos über das 2,4 GHz-Funknetz – und das auch noch in einer Entfernung bis zu 10 Metern und durch dicke Wände.

Wollt ihr den USB-C-Port der PS5 nicht opfern, nutzt ihr den Adapter auf USB-A, davon hat die Konsole ja auch noch drei Buchsen. Eine Möglichkeit kabelgebunden zu arbeiten, beispielsweise über einen 3,5 mm Klinkenstecker, hat das Kaira Pro nicht. Dafür ist aber ein zusätzliches Bluetooth-Modul im Headset verbaut, was euch problemlos die gleichzeitige Kopplung mit einem Smartphone erlaubt. Wenn mal ein dringender Anruf kommt, dann nehmt ihr den an, ohne die Zock-Session zu unterbrechen. Beendet ihr das Gespräch, wird automatisch wieder das Funknetz aktiviert und der Game-Sound erklingt.

Razer Kaira Pro PS5-Headset mit haptischem Feedback
© Razer

Raumklang und haptisches Feedback

Klanglich können die verbauten 50 mm TriForce-Treiber mit knackigen Bässen, differenzierten und detailfreudigem Mittenbereich sowie verzerrungsfreien Höhen bereits in der Grundeinstellung „Out of the Box“ auf der ganzen Linie überzeugen. Der gerade für Gamer oftmals enorm wichtige Raumklang erlaubt dabei einwandfrei die exakte Ortung von Geräuschen, was euch die ein oder andere unliebsame Überraschung in Survival-Games oder bei Shootern ersparen könnte. So ist das Kaira Pro akustisch nicht für Games, sondern auch für gemütliche Filmabende oder den reinen Musikgenuss bestens geeignet.

Kommen wir jetzt aber endlich zum HyperSense-Feature, das uns einen echten WOW-Effekt beschert hat. Technisch wird das klangabhängige Vibrieren nicht wie bei einem DualSense-Controller mit Motoren erreicht die im Gehäuse rotieren, sondern elektromagnetisch über eine Spule erzeugt. Razer setzt dabei die taktile HD-Technik des Spezialisten Lofelt ein, was eine feinere Dosierung erlaubt. In der Praxis bekommt ihr je nach Richtung des Klangs eine präzise und sehr gut wahrnehmbare Vibration auf die entsprechende Ohrmuschel geschickt, was tatsächlich eine zusätzliche Immersion, also ein tieferes Eintauchen ins Spielgeschehen, brachte.

Was ein wenig störend sein könnte: Nutzt ihr DualSense-Controller und Kaira Pro gemeinsam, sind die Vibrationen nicht immer im Einklang. Das bedeutet, am Controller erlebt ihr ein haptisches Feedback, über das Headset aber nicht. Oder der Fall ist umgekehrt. Da kann schon mal zu Gefühls-Irritationen führen, schmälert aber das beeindruckende Gesamterlebnis nicht. In diesem Fall empfehlen wir die HyperSense-Funktion etwas zu drosseln, dazu stehen euch drei Einstellungen zur Verfügung, die direkt über das Headset vorgenommen werden.  

Razer Kaira Pro PS5-Headset mit haptischem Feedback
© Razer

Fazit von Ulrich Wimmeroth

Auch wenn das Kaira Pro nicht das erste Headset von Razer mit HyperSense-Funktionalität ist, die Technik kam bereits bei dem Nari Ultimate zum Einsatz, erst im konkreten Einsatz mit einer PS5 haben wir das Feature richtig wahrgenommen und gleich schätzen gelernt. Die in drei Stufen einstellbaren Vibrationen direkt auf die Ohrmuscheln ergeben ein fantastisches „Mittendrin“-Gefühl mit erheblichem Raumklangzuwachs, was wir so bei einem Headset noch nicht geliefert bekamen.

Aber auch abseits von HyperSense kann das Kaira Pro mit einem sehr guten und ausgewogenem Klangbild sowie hochwertiger Verarbeitung punkten. Die Akkulaufzeit ist mit rund 50 Stunden hoch, allerdings erreicht ihr das nur, wenn ihr auf Vibrationen und RGB-Beleuchtung verzichtet, sonst muss das Headset schon nach 15 bis 20 spätestens aufgeladen werden.

Ulrich Wimmeroth

Headsets, Festplatten oder Soundbars: Wenn es einen Stecker hat, ist es genau sein Ding. Schreibt bei PlayCentral.de über Spiele, PC- und Konsolenhardware. Nebenberuflich treusorgender Familienvater, der sich immer häufiger seinem Sohn in FIFA geschlagen geben muss.
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