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Jujutsu Kaisen 0: Ein Kinofilm für Neulinge und Fans des Anime-Hits – Filmkritik

Die KAZÉ Anime Nights 2022 stehen endlich in den Startlöchern und mit Jujutsu Kaisen 0 gibt es einen waschechten Megakracher direkt zum Auftakt! Wir durften uns den Shōnen-Kinofilm bereits ansehen und verraten euch, warum diesen sowohl Neulinge als auch Fans auf der großen Leinwand sehen sollten.

Die Vorgeschichte zum Anime-Kracher

Auf den ersten Blick ist Yuta ein ganz gewöhnlicher Schüler, der einfach nur versucht, sein Leben zu leben. Allerdings hat er einen ständigen Begleiter an seiner Seite: Rika. Einst war sie eine Kindheitsfreundin unseres Protagonisten und beide gaben sich im Sandkasten das Versprechen, einmal zu heiraten. Bei einem schrecklichen Unfall verlor Rika jedoch ihr Leben und verwandelte sich danach in einen furchterregenden Fluch.

Setiher befindet sie sich immer in Yutas Nähe. Sie will ihn beschützen, allerdings merkt sie nicht, wie sie vielen Menschen großes Leid zufügt. Als unser Held das nicht mehr länger ertragen kann, wird er von einem geheimnisvollen Mann für die Jujutsu-Akademie rekrutiert. Nach kleineren Startschwierigkeiten freundet er sich langsam mit seinen neuen Mitschülern an, doch einige Zeit darauf nimmt ein mächtiger Feind Yuta und Rika ins Visier, um ihre Kräfte für seine Zwecke zu missbrauchen.

So viel sei zur Geschichte von „Jujutsu Kaisen 0“ verraten, die circa ein Jahr vor den Ereignissen der Anime-Serie spielt. Die Story basiert dabei auf der ersten Manga-Story des Franchise, die veröffentlicht wurde, ehe der Verlag eine komplette Reihe in Auftrag gab. Die Handlung an sich ist dabei nichts wirklich Besonderes, doch durch ihre zwei Hauptfiguren bleibt sie dennoch in Erinnerung.

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte

Yutas und Rikas Dynamik lebt in erster Linie natürlich von ihrer tragischen Vergangenheit und dem Umstand, dass ihre Liebesgeschichte eine höchst dramatische Wendung nahm. Obgleich die Macher bei den Emotionen unseres Protagonisten lange recht vage bleiben, ist doch spürbar, wie viel er noch immer für seine Freundin empfindet, selbst wenn er Angst vor ihrer Kraft hat. Hieraus entwickelt sich ein überaus interessantes Duo, das jede Szene spielend leicht an sich reißt.

Jujutsu Kaisen 0 Crunchyroll Kinostart Deutschland
Yuta und RIka sind das Herz von „Jujutsu Kaisen 0“ © Gege Akutami/Shueisha. JUJUTSU KAISEN Project

Zudem zählt Rika sicherlich zu den denkwürdigsten Flüchen, die wir bisher in „Jujutsu Kaisen“ kennengelernt haben. Auch im Kinofilm könnten einige Monsterdesigns direkt einem Horrorstreifen entsprungen sein, was in einigen atmosphärisch düsteren Momenten wunderbar zur Geltung kommt. Der Horror bei Yutas Freundin entsteht allerdings nicht durch ihr Äußeres, sondern vielmehr durch den Kontrast zwischen diesem und ihrer Stimme, die noch immer wie die eines kleinen Mädchens klingt. Eine herrlich unbehagliche Kombination, die sehr gut funktioniert.

Ebenfalls erwähnenswert ist der Bösewicht des Kinofilms, Suguru Geto, der in der Anime-Serie zumeist im Hintergrund blieb. Hier ist er nun der große Antagonist, der mit seinem überlebensgroßen Auftreten bleibenden Eindruck hinterlässt. Darüber hinaus bekommen wir einige ziemlich spannende Einblicke in seine Vergangenheit gewährt, was dem Charakter neue Facetten hinzufügt. Gerade seine Verbindung zu Yutas Lehrer Satoru Gojo hätte es verdient gehabt, tiefschürfender ergründet zu werden.

Geto ist in „Jujutsu Kaisen 0“ der Oberschurke © Gege Akutami/Shueisha. JUJUTSU KAISEN Project

Bei einer Länge von circa 105 Minuten bleibt „Jujutsu Kaisen 0“ dafür jedoch nicht genug Zeit, immerhin wollen noch weitere Charaktere eingeführt werden. Hierzu zählen vor allem Yutas zuvor erwähnte Klassenkameraden, die Fans bereits aus der Anime-Serie kennen und die recht viel Screentime bekommen. Diese werden sehr ähnlich eingeführt wie in der Hauptserie, was Fans etwas langweilen könnte. Neulinge freuen sich derweil umso mehr über die spaßigen Wortgefechte zwischen ihnen und Yuta sowie der einen oder anderen schönen Charakterentwicklung, die sie gemeinsam durchlaufen.

Nichts zu meckern haben wir derweil bei der audiovisuellen Präsentation des Anime-Kinofilms. Die Zeichnungen sowie Animationen bewegen sich erneut auf einem sehr hohen Niveau und wirken sogar noch etwas feiner als in der TV-Serie. Einen Schritt nach vorne gemacht haben insbesondere die wuchtigen Actionszenen, deren Bildkomposition und Inszenierung nun übersichtlicher sind. Somit wissen wir Zuschauer immer, wo sich die Figuren gerade befinden. Abgerundet wird dies von einem stimmungsvollen Soundtrack und einer hervorragenden deutschen Synchronisation.

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Viele faszinierende Facetten und Thematiken der Hauptgeschichte sind in „Jujutsu Kaisen 0“ bereits vorhanden, werden jedoch noch nicht ähnlich tiefschürfend behandelt wie in den anschließenden Storys. Das ändert allerdings nichts daran, dass dem Anime-Film der seltene Spagat gelingt, sowohl langjährigen Fans eine tolle Zeit schenken als auch Neulinge zu unterhalten und an das Franchise heranzuführen. Der Kinofilm bietet somit etwas für jeden, der eine Schwäche für Action- und Fantasy-Geschichten hat.

„Jujutsu Kaisen 0“ läuft am 29. März 2022 in ausgewählten deutschen Kinos.

Sven Raabe

Anime-Liebhaber, Dragon Ball-Fan auf Super-Saiyajin Blue-Level, Videospiel-Enthusiast mit einem Hang zu Action-Adventures und abgedrehten Hack'n'Slays. Außerdem Sith-Lord (oder vielleicht doch Jedi?) mit einer Schwäche für DC- und Marvel-Adaptionen.
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