Nachdem es wochenlang Gerüchte darum gegeben hatte, hat Sony vorgestern die Katze aus dem Sack gelassen: Die Abo-Services PS Plus und PS Now werden im Laufe des Jahres zusammengeführt. Übrig bleiben dann drei verschiedene PS Plus-Modelle. Alle Infos dazu könnt ihr in unserer Übersicht nachlesen:
Während die neuen Inhalte das Angebot für PS4– und PS5-Spieler*innen durchaus aufwertet, stellt es dennoch keinen direkten Konkurrenten zu Microsofts Xbox Game Pass dar. Dort bekommt ihr nämlich auch richtige Top-Titel direkt am Releasetag ohne Zusatzkosten. Warum Sony bei PS Plus darauf verzichtet, hat CEO Jim Ryan verraten.
Release in PS Plus könnte Spielen schaden
In einem Interview mit gamesindustry hat Ryan über die Hintergründe des neuen Modells gesprochen und ist dabei auch auf das Thema eingegangen, dass Spiele zum Release direkt im Abo-Service landen könnten. Der Sony-Chef sieht das allerdings kritisch, da darunter die Qualität der Spiele leiden könnte.
Er erklärt das mit der Herangehensweise, die Sony seit Jahren verfolgt. Dazu zählen natürlich in erster Linie besondere Singleplayer-Erfahrungen wie God of War, The Last of Us II und viele weitere. Spiele dieser Art kosten natürlich jede Menge Geld. Geld, dass Sony laut Ryan nur durch Verkäufe generieren kann.
Besonders wichtig sei dabei der besondere Zyklus:
„Wir haben das Gefühl, dass wir uns mit den Studios in einem guten Kreislauf befinden, in dem die Investitionen zum Erfolg führen, was wiederum weitere Investitionen ermöglicht, die wiederum zu noch mehr Erfolg führen. Wir mögen diesen Kreislauf und wir glauben, dass unsere Spieler diesen Kreislauf mögen.“
Das große Gegenargument ist dabei, dass Spiele, die von Beginn an vergleichsweise günstig verfügbar sind, ein größeres Publikum erreichen. Durch Mikrotransaktionen können dann hohe Einnahmen generiert werden. Die Art und Qualität der Spiele spreche hier allerdings dagegen.
Service-Games sind die Zukunft
Interessanter und wichtiger schätzt Ryan dagegen die Entwicklung ein, dass Spiele heutzutage immer langlebiger werden und von Beginn an darauf ausgelegt sind, über einen unbestimmten Zeitraum hinweg mit neuen Inhalten versorgt zu werden. Beispiele sind hier etwa Fortnite, Apex Legends oder Rocket League.
Diese Entwicklung sieht Ryan demnach als wichtiger ein:
„Das Phänomen des Live-Service-Spiels hat das enorme Wachstum der Spieleindustrie, das wir in den letzten zehn Jahren erlebt haben, zu einem großen Teil angetrieben. Ich denke, dass sich dieser Trend zu Live-Services fortsetzen wird, und wenn man nach einem Modell in unserer Unterhaltungskategorie sucht, das eine dauerhafte Beschäftigung über einen langen Zeitraum hinweg unterstützt, dann passen Live-Services-Spiele wohl besser als ein Abonnement-Service.“
Die Aussage passt natürlich sehr gut zu dem Bericht, laut dem Playstation bis 2026 mit einer ganzen Reihe von Service-Games plant:
Am Ende weist Ryan dann aber auch nochmal darauf hin, dass die Welt auch und insbesondere im Gaming einen rasanten Wandel durchlebt. Aktuelle Pläne sind daher nicht in Stein gemeißelt. Zukünftig ist es also durchaus vorstellbar, dass wir Top-Titel direkt zum Release in PS Plus sehen könnten.