Die Zeiten für die bekannte Branchen-Messe Electronic Entertainment Expo, kurz E3, waren bereits vor der Coronapandemie alles andere als rosig. Immer mehr Publisher und Entwicklerstudios entschieden sich gegen die Messe und stattdessen für eigene Events sowie Shows, um ihre neuen Spiele vorzustellen – oft nur noch im ungefähren Zeitrahmen der jährlich in Los Angeles stattfindenden Messe für Video- und Computerspiele.
Im Jahr 2019 fand die E3 das letzte Mal in physischer Form statt, während die Messe 2020 aufgrund der Pandemie erstmals komplett ausfallen musste. 2021 veranstaltete die ESA immerhin ein Online-Format der E3. In diesem Jahr muss die gesamte Branche genau wie Fans erneut komplett auf die Veranstaltung verzichten – sowohl in physischer als auch in digitaler Form.
Bereits Anfang des Jahres richtete der Veranstalter innerhalb eines offiziellen Statements an die Webseite Gamesbeat aus, dass die E3 2022 nicht mit einem In-Person-Event stattfinden wird. Zu diesem Zeitpunkt war es zwar noch nicht spruchreif, doch es gab bereits zahlreiche Gerüchte und Spekulationen rund um eine komplette Absage der Messe. Die ESA allerdings deutete zumindest die Möglichkeit einer digitalen Messe wie im Vorjahr an.
E3 2022 findet auch nicht in Form eines Online-Formats statt
Auf Twitter berichtete schließlich der PR-Chef von Razer, Will Powers, dass die E3 in diesem Jahr komplett ausfallen wird. Kurz danach gab es dann auch die offizielle Bestätigung seitens der ESA.
„Wir haben bereits angekündigt, dass die E3 im Jahr 2022 aufgrund der anhaltenden Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit COVID-19 nicht persönlich stattfinden wird. Heute geben wir bekannt, dass es 2022 auch keinen digitalen E3-Showcase geben wird. Stattdessen werden wir all unsere Energie und Ressourcen darauf verwenden, die E3 im nächsten Sommer physisch und digital wiederzubeleben“, so die ESA.
Einen genauen Grund dafür, weshalb nicht einmal ein Online-Format geplant sei, nannte die ESA bislang nicht. Spekuliert wird aber, dass die Messe in rein digitaler Form zu wenig Relevanz besitzen würde und zudem in zu viele einzelne Livestreams ohne einen erkennbaren Bezug zur E3 zerfallen würde.
Wie es in der Stellungnahme stattdessen heißt, möchte man lieber die gesamte Energie in die Planung der E3 2023 legen, die dann wieder physisch als auch digital stattfinden soll.
Geoff Keighley moderiert wieder das Summer Games Fest
Das Ausbleiben der E3 2022 bedeutet aber nicht, dass im Sommer keine spannenden Spieleneuheiten präsentiert werden. Schließlich wird der bekannte Moderator Geoff Keighley (The Game Awards, E3, Opening Night Live) im Rahmen der mehrtägigen digitalen Show namens Summer Game Fest im Juni mit zahlreichen Livestreams als direkte Konkurrenz zur E3 über die spannendsten News aus der Welt der Videospiele berichten.
Der Tweet zu der Ankündigung wurde am 31. März veröffentlicht. Also genau an dem Tag, an dem die ESA auch offiziell das Ausbleiben der E3 2022 verkündete. Ob nur ein großer Zufall oder nicht, muss an dieser Stelle wohl jeder für sich selbst entscheiden. Klar ist, dass wir im Juni dennoch auf einige interessante Weltpremieren hoffen dürfen.