Mit Evan Wingren ist jetzt auch ein Analyst in die Debatte rund um Battlefront 2 und Mikrotransaktionen eingestiegen. Laut seiner Rechnung seien Videospiele eine sehr günstige Form der Unterhaltung – wenn man nur lange genug spielt. Außerdem vertritt er die Meinung, dass Publisher Electronic Arts auf lange Sicht von Mikrotransaktionen in dem Shooter stark profitieren wird.
Die Diskussionen rund um Electronic Arts, Star Wars: Battlefront 2 und das leidige Thema der Lootboxen sowie Mikrotransaktionen werden wohl auch in die nächsten Wochen noch für diverse Schlagzeilen sorgen.
Der große Shitstorm in Richtung EA sorgte sogar dafür, dass der Aktienkurs des Publishers verglichen mit dem Vormonat um zehn Prozent sank. EA erwartet jedoch „keine substanzielle Auswirkung auf das Fiskaljahr 2018.“
Spielepreis laut Analyst zu niedrig
Nun ist mit Evan Wingren ein Analyst von KeyBanc Capital Markets eingeschritten, der den Publisher und allgemein Videospielentwickler in Schutz nimmt. Laut ihm seien Spiele im Vergleich mit anderen Unterhaltungsformen sehr günstig – wenn man diese nur eine gewisse Zeit lang spielt. Mikrotransaktionen seien Nebenverdienste, die Kosten für Spieler lediglich marginal in die Höhe treiben.
Laut ihm würden Spieler nicht zu viel für solche Titel wie Battlefront 2 zahlen, sondern zu wenig. Um seine Aussage zu verdeutlichen, hat der Analyst eine Rechnung aufgestellt, wonach Gamer mit den derzeitigen Preisen mehr als zufrieden sein können.
Angenommen ein Spieler gibt 60 Dollar für ein Spiel aus und monatlich 20 Dollar für Mikrotransaktionen, dann würde dies pro Stunde Kosten in Höhe von rund 40 Cent ergeben. Voraussetzung dafür ist dass der Spieler den Titel täglich 2,5 Stunden und im Jahr mehr als 900 Stunden spielt. Im Vergleich dazu sei Pay-TV beispielshalber mit geschätzten 60 bis 65 Cent pro Stunde teurer. Kinokarten mit drei Dollar pro Stunde würden ebenfalls deutlich über den durchschnittlichen Kosten eines Videospiels liegen.
Wingren rät Star Wars-Fans sogar dazu eher Battlefront 2 zu spielen, als sich im Kino den Film anzuschauen. Schließlich falle der gebotene Gegenwert bei dem Shooter deutlich größer aus.
„Wenn man einen Schritt zurückgeht und sich die Daten ansieht, dann ist eine Stunde Videospiel-Inhalt immer noch eine der günstigsten Unterhaltungsformen“, so Wingren. „Quantitative Analysen zeigen, dass Videospiel-Publisher tatsächlich sehr wenig von den Gamern verlangen und dass sie wahrscheinlich ihre Preise anheben sollten.“
Zusammengefasst wird der Shitstorm EA aber keinen langfristigen Schaden einbringen, wie der Analyst betont. Es könnte höchstens sein, dass die angestrebten 13 Millionen verkauften Einheiten nicht erreicht werden.