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Die 2014 in Texas gegründete Firma Glorious konzentriert sich auf PC-Gaming-Peripherie und bietet ein breites Angebot an Tastaturen und Mäusen, die sich nicht nur perfekt für Pro-Gamer eignen, sondern allen enthusiastischen Zockern erhebliche Vorteile bringen sollen.
Neu im Maus-Sortiment ist neben den bereits seit Jahren erhältlichen Modellen O und D, die jeweils in einer schnurgebundenen sowie Wireless-Ausführung erhältlich sind, aktuell die Glorious Model I hinzugekommen. Ein ultraleichter, rein kabelgebundener, Gaming-Allrounder mit modularen Seitentasten und hochwertigem Sensor. Ob sich die Anschaffung für professionelle Spieler sowie ambitionierte Amateure lohnt, klären wir im Test.
Technische Daten Glorious Model I
- Anschluss: Kabelgebunden, USB Typ-A
- Gewicht: 69 g
- Abmessungen: 12,8 x 7,4 x 4,2 cm
- Lieferumfang: Glorious Model I, 4 zusätzliche Kappen für die Seitentasten
- Software: Glorious Core
- Gehäuse: Hartplastik, Wabendesign
- Farbe: Weiß oder Schwarz
- Anzahl der Tasten: 9, programmierbar
- Sensor: Glorious BAMF, optisch
- DPI: bis zu 19.000
- Beleuchtung: RGB, verschiedene Effekte einstellbar
- Preis: ca. 70 Euro
Lieferumfang, Anschluss und Verarbeitung: Sehr guter Ersteindruck
Der Blick auf die Verpackung im wertig wirkenden schwarz-silbernen Design, lässt bei uns schon ein wenig Vorfreude aufkommen. Die wird auch nicht enttäuscht, auch wenn wir uns aus ökologischen Gründen weniger Kunststoff im Innern gewünscht hätten, ein umweltschonender Karton anstatt zwei Hartplastikschalen für die sichere Mausverstauung hätten es bestimmt auch getan.
Der Lieferumfang ist übersichtlich, neben der Glorious Model I finden sich vier weitere Kappen zum Austausch der seitlichen Drückerabdeckungen und ein bisschen Papier sowie ein glänzender Aufkleber mit dem Glorious-Logo, welches übrigens auch auf der linken Mausseite aufgedruckt ist.
Kleiner Tipp: Auf einem unscheinbaren Zettelchen findet sich ein QR-Code, der euch zu einem Video auf dem Glorious YouTube-Kanal führt, das den Austausch der Seitentasten ausführlich erklärt.
Äußerst positiv fällt der Ersteindruck der Model I aus: Das Leichtgewicht bringt gerade einmal 69 Gramm auf die Waage, wirkt dabei aber keineswegs fragil, sondern weist eine beachtliche Stabilität auf.
Die Verarbeitung des Hartplastikmaterials ist tadellos, die Mikroschalter der insgesamt neun Tasten erfreuen mit einem klar erkennbaren Druckpunkt und das mit rund 1,80 Meter mehr als ausreichend dimensionierte Anschlusskabel mit USB Typ-A Stecker ist ultraflexibel und komplett stoffummantelt.
Ohne weitere Treiberinstallation ist der Nager sofort an einem Windows-PC einsetzbar und wird nach wenigen Sekunden korrekt als Glorious Model I angezeigt. Das haben wir aber jetzt aber auch nicht anders erwartet.
Design und Technik: Nur für Rechtshänder
Die durchaus stattlichen Abmaße mit einer Länge von 12,8 cm, 4,2 cm Höhe und satten 7,4 cm Breite eignen sich eher für mittlere und große Hände und bevorzugen einen Palm-Griff, bei dem die Handfläche komplett auf der Maus liegt. Das ist beim Test auch bequem, besonders da im Vergleich zu anderen Glorious-Modellen eine sinnvolle Daumenablage hinzugekommen ist.
Das sorgt für eine Entspannung der Finger und eine bessere Erreichbarkeit der vier seitlich angebrachten Drücker. Linkshänder werden allerdings an der klar für Rechtshänder konzipierten Form keine Freude finden. Erhältlich ist die Model I in den Farben Weiß und Schwarz.
Eine Besonderheit sind die modular aufgebauten Seitentasten, von denen sich zwei – die Back- sowie Sniper-Taste – mit den im Lieferumfang enthaltenen Aufsatzkappen ein gutes Stück weit individualisieren lassen.
Ich muss zugeben, ich habe zuerst ein wenig Probleme gehabt, die Abdeckungen entfernen zu können, aber das oben bereits erwähnte Video von Glorious hat schnell den gewünschten Aha-Effekt gebracht. Am besten ihr nutzt eine Pinzette oder hebelt mit einem flachen Gegenstand sanft die Kappen aus ihrem Sitz.
Dank bombenfest ankernden Magnetverschlüssen ist nach dem Austausch kein Wackeln festzustellen. Überhaupt verfügen die Drücker sowie das Mausrad über hervorragend spürbare Klickeigenschaften und geben ein herausragendes Tastenfeedback ab.
Das Herzstück ist der optische BAMF-Sensor, verbaut wurde hier das hochwertige Modell PAW3370 von Pixart, welches bis zu 19.000 DPI erlaubt. Zusammen mit den sechs PTFE Gleitfüßen – vergesst nicht, die Schutzfolien abzuziehen – ist eine extrem präzise Steuerung gegeben und der Nager gleitet sanft und zielgenau über die Mausmatte, auch, wenn ihr bei Shootern blitzschnelle Bewegungen ausführt.
Wer es beim Zocken bunt mag, wird ebenfalls bestens bedient, denn zwei Leuchtstreifen an den Seiten sowie das Mausrad erstrahlen in der RGB-Farbskala. Dabei könnt ihr zwischen acht Effekten und Einzelfarben wählen, wie eure Maus die Aufmerksamkeit auf sich ziehen soll.
Pflichtdownload Glorious Core
Zwar lassen sich wichtige Einstellungen, wie Profilwechsel oder Einstellung der DPI auch direkt über die Tasten vornehmen, den Download der Glorious Core-Software können wir aber nur dringend anraten.
Angenehm übersichtlich gestaltet, an der Benutzerführung sollten sich andere Hersteller mal ein Beispiel nehmen, lassen sich mit wenigen Klicks die Beleuchtung individuell einstellen, Tastenbelegungen vornehmen, die DPI-Auflösung ändern, Makros aufzeichnen oder Polling-Rate sowie die Lift-off-Distance von 1,0 bis zu 1,7 mm einstellen. Änderungen werden im internen Speicher der Maus abgelegt und stehen auch zur Verfügung, wenn ihr diese an einem anderen Rechner ohne Software-Support nutzt.
Alltagstest: Besser ballern?
Mit dem Model I will Glorious eine Allround-Gaming-Maus anbieten und nicht nur FPS-Fans glücklich machen. Trotzdem probieren wir den schmucken Leichtläufer erst einmal mit gängigen Shootern wie „Battlefield 2042“ und „Call of Duty: Warzone“ aus. Hier nutzen wir zwar nicht die mögliche Tastenvielfalt komplett aus, freuen uns aber über die seitlichen Drücker, die wir mit einigen nützlichen Shortcuts belegen.
Dank der enormen Gleitfähigkeit, sehr guten Erreichbarkeit der Tasten sowie genauen Steuerung, erweist sich der Nager als wahres Präzisionsinstrument, bei dem uns keine unfreiwilligen Doppelklicks oder ein versehentlicher Druck auf die falsche Taste unsere K/D-Ratio versaut haben.
Die umfangreiche Ausstattung kommt aber unserer Einschätzung nach erst richtig zur Geltung, wenn neben Shootern auch andere Genres gezockt werden. Gerade bei MMOs oder MOBAs macht sich die schiere Menge an programmierbaren Tasten positiv bemerkbar, wenn Spezialangriffe oder Fähigkeiten sinnvoll zugeordnet und präzise im gewünschten Augenblick ausgelöst werden. Eine große Rolle spielen dabei die verbauten mechanischen Schalter, die für ein geradezu perfektes taktiles Feedback sorgen.