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Der größte Kracher des Jahres erobert die PS5 und PS4! In God of War Ragnarök schnetzelt ihr euch als aschfahler Kriegsgott Kratos wieder durch die nordischen Gefilde und prügelt den Göttern die Knochen zu Staub. Wir schauen uns das Gaming-Schwergewicht im großen PlayCentral-Test an. Ist Kratos noch in Top-Form oder sollte er in die Götterrente geschickt werden?
God of War Ragnarök im Test: Der Untergang der Götterwelt steht bevor
Seit Kratos’ Ankunft in den nordischen Gefilden im direkten Vorgänger sind rund drei Jahre vergangen. Der Fimbulwinter bedeckt die Welten mit seinem frostigen Atem und Kratos und Atreus versuchen in der Eiseskälte zu überleben und zu trainieren, um es mit den mächtigen Göttern aufnehmen zu können. Der Winter steht als Vorbote des nahenden Untergangs der gesamten nordischen Götterwelt: Ragnarök.
Eines vorweg: Wir würden euch empfehlen, den Vorgänger bereits gespielt zu haben, da viele Themen und Gesprächen auf dessen Finale anspielen.
Allein schon die gesamte Story-Prämisse rund um Ragnarök verleiht dem Spiel eine bedrohlichere und packendere Atmosphäre als der Vorgänger. Immerhin müssen wir nicht mehr nur die Asche der verstorbenen Mutter auf den höchsten Berg tragen, sondern den schier unvermeidbaren Untergang der Welt abwehren.
Kein Wunder dass sich God of War Ragnarök viel mehr auf die Story fokussiert als der Vorgänger.
Dadurch bekommen wir auch wesentlich tiefere Einblicke in die Vater-Sohn-Verbindung von Kratos und Atreus. Der Kriegsgott – ganz in seiner Vaterrolle – will seinen Sohn beschützen, doch Atreus möchte wesentlich mehr über sich und seine Vergangenheit erfahren – was Thor und Allvater Odin auf den Plan ruft. Mehr wollen wir euch an dieser Stelle aber nicht verraten.
Mit Sohnemann auf ein Abenteuer in 9 Welten
Spielerisch wird euch „God of War Ragnarök“ sehr vertraut vorkommen, denn es bleibt dem Vorgänger treu – zum Glück! Getreu dem Motto „Never change a running system“ durchstreift ihr wieder lineare Wege, erkundet ab und zu einige teiloffene Hub-Areale (wie bei See der Neun im Vorgänger) oder verprügelt unterschiedlichste Gegnergruppen.
Kurzweilige Umgebungsrätsel wollen ebenfalls wieder gelöst werden, wobei diese nicht wirklich knifflig ausfallen. So müsst ihr manchmal Geysire einfrieren, Wasserwege umleiten oder besondere Erze auflösen – entweder um euer Vorankommen zu ermöglichen oder wertvolle Sammelgegenstände zu finden.
Unter anderem laden wieder Collectibles wie die altbekannten Nornentruhen oder Odins Raben zum Einsammeln ein. Kurzum: „God of War“-Fans werden sich schnell wie zuhause fühlen.
Über den Weltenbaum gelangt ihr wie gehabt in die anderen Welten. Insgesamt stehen euch im aktuellen Ableger alle Welten der nordischen Mythologie offen. Ihr werdet also bereits bekannte Areale wiedersehen, aber auch ganz neue Umgebungen wie Vanaheim oder das Reich der Zwerge Svartalfheim besuchen.
Natürlich ist nicht alles beim Alten: Sony Santa Monica hat etliche Detailverbesserungen eingebracht. So könnt ihr euch mit den Chaosklingen an Felswänden hochziehen, was der Welt mehr Vertikalität verleiht und Nebenmissionen sind noch tiefgehender als im Vorgänger.
Spielzeit: Während die Handlung an sich rund 25 Stunden am Controller fesselt, benötigt ihr etwa 40 Stunden für das zusätzliche Abschließen von Side Quests und weiteren Nebenaktivitäten.
Verdammte Axt, die Kämpfe sind jetzt noch besser!
Die actiongeladenen Kämpfe haben sich glücklicherweise nicht großartig vom Vorgänger verändert. Schon damals empfanden wir das Kampfsystem als eines der packendsten und immersivsten, das wir je gespielt haben.
Weiterhin drescht ihr mit Kratos’s leichten und schweren Angriffen auf die Gegner ein, wechselt auf Knopfdruck zwischen Leviathanaxt und Chaosklingen, zermalmt mit Spartas Rage alles was euch gegen die Fäuste kommt und führt Blocks und Konter mit dem Schild durch.
Atreus ist nun wesentlich besser in die Kämpfe involviert und schießt auf Befehl Betäubungs- oder Magie- Pfeile auf die Gegner oder schmeißt sich mit vollem Körpereinsatz auf sie drauf, damit Kratos ihnen mit einem glorreich inszenierten, blutigen Finisher den Rest gegen kann. Das Haudrauf-Arsenal umfasst außerdem mächtige Runenangriffe (quasi Special Moves) und tierische Geist-Gefährten, die euch für kurze Zeit unterstützen können.
Neu ist, dass wir ab und zu in die Haut von Atreus schlüpfen: In weiten Teilen des Spiels steht der junge Halbgott im Vordergrund der Handlung und es gibt dementsprechend Abschnitte, die wir erstmals mit Atreus spielen.
Gerade die Kämpfe mit Atreus gehören zu meinen Favoriten, da der junge Gott sich wesentlich wendiger und schneller spielt als sein Muskelprotz von Vater. Zudem verwandelt sich Atreus in seinem Pendant von Spartas Rage zu einem Wolf, was euch wirklich coole Moves ausführen lässt.
Am Vorgänger hatte ich eigentlich praktisch wenig zu bemängeln – außer die Bossgegner. Und hier hat Sony Santa Monica wirklich eine ordentliche Schippe draufgelegt. Anstatt einen großen Troll nach dem nächsten zu verprügeln, gibt es jetzt packend in Szene gesetzte Bossgegner und dadurch auch gute Abwechslung. Es geben sich Riesen-Hexen, Wesen aus der Zwischenwelt und natürlich Götter wie Thor die Klinke in die Hand.
Nach dem Kampf lassen sich die gesammelten Erfahrungspunkte ausgeben, um neue Fähigkeiten freizuschalten. Neu: Bestimmte Fähigkeiten und Aktionen im Nah- und Fernkampf verbessern sich, je öfter ihr sie einsetzt – zum Beispiel für noch effektivere Axtwürfe. Rüstungsgegenstände verbessern dagegen wie gewohnt eure generellen Stats.
Grafischer Muskelprotz
Grafisch schießt God of War Ragnarök aus allen Rohren. Schon zu Beginn erfreuen wir uns an den facettenreichen Details wie die Fußspuren, die Kratos und Atreus im Schnee hinterlassen – bis wenig später in gewaltigen Kämpfen ein Testosteron-Feuerwerk ohnegleichen entfacht wird.
Die neun Welten sind allesamt wunderbar gestaltet und unterscheiden sich grundlegend voneinander. Von den feurigen Bergen Muspelheims, über das mit unzähligen Details verzierten Dorf der Zwerge bis hin zu dem von Frostböen heimgesuchten Midgard. Es gibt viel auf dem Abenteuer zu entdecken.
Unser Highlight: Wie schon der Vorgänger präsentiert sich das gesamte Spiel vollkommen schnittfrei. Gameplay und Cutscenes sind mit einem durchgängigen One Shot verwoben.