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Mit The Last of Us ist endlich eine der meisterwarteten Serien des noch jungen Jahres gestartet. Die Adaption des PlayStation-Hits entführt uns in eine unerbittliche postapokalyptische Welt, in der jeder weitere Tag ein Kampf ums nackte Überleben ist – und den dürft ihr nicht verpassen.
The Last of Us: Der Anfang vom Ende
Im Jahr 2003 war die Welt noch in Ordnung: Joel arbeitet gemeinsam mit seinem Bruder Tommy, während Tochter Sarah versucht, ihrem Vater ein spezielles Geburtstagsgeschenk zu machen. Sie zieht hierfür nach der Schule durch die Stadt und bemerkt langsam, dass einige merkwürdige Dinge zu geschehen scheinen.
Am Abend überschlagen sich schließlich die Ereignisse und die Hölle bricht los. Menschen greifen einander an, Häuser stehen in Flammen – Chaos überall! Joel und Sarah sind mittendrin, versuchen sich irgendwie durchzuschlagen, doch das Leben meint es nicht gut mit ihnen. Ein schicksalhaftes Zusammentreffen soll alles für immer verändern.
20 Jahre später ist die Welt kaum wiederzuerkennen. Joel ist von den damaligen Ereignissen gezeichnet und er schlägt sich als Schmuggler durch. Nachdem ein Bekannter ihn übers Ohr haut, machen sich er und seine Freundin Tess auf die Suche nach dem Schuldigen. Doch stattdessen sollen sie ein junges Mädchen namens Ellie kennenlernen: Der Auftakt eines packenden Charakterdramas.
Hauptdarsteller*innen in Höchstform
Getragen wird die 1. Episode von „The Last of Us“ vor allem von der starken Performances der Darsteller*innen, allen voran der beiden Stars Pedro Pascal („The Mandalorian“) als Joel und Bella Ramsey („Game of Thrones“) als Ellie. Beide wurden im Vorfeld von Fans ziemlich kritisch beäugt, liefern jedoch nun hervorragend ab und zeigen damit, warum sie für diese Rollen verpflichtet wurden.
Pascal gelingt es sehr gut der inneren Zerrissenheit seines Charakters Leben einzuhauchen. Joel ist von den traumatischen Ereignissen, die er 20 Jahre zuvor erleben musste, sichtlich gezeichnet, was sich in Alkohol- und Schmerzmittelkonsum äußert. Sein Treffen mit Ellie fördert all die verschütteten Erinnerungen wieder an die Oberfläche und das in einer traurigen wie verstörenden Art und Weise.
Ramsey auf der anderen Seite vermag es ebenfalls ausgezeichnet, die verschiedenen Facetten Ellies in ihrer Performance hindurchschimmern zu lassen. Obwohl sie in dieser unerbittlichen Welt aufgewachsen ist, hat sie stets etwas hoffnungsvolles in sich, etwa wenn sie erstmals mit Joel und Tess die Grenzen der Quarantänezone verlässt. Gleichzeitig ist sie überaus schlagfertig, wenn es darauf ankommt.
Noch viel wichtiger: Beide Schauspieler*innen haben eine jederzeit glaubwürdige Chemie zusammen, was insbesondere für die noch kommenden Ereignisse überaus wichtig ist. Denn wie viele Fans der Game-Vorlage wissen, ist das, was bisher in der Serie geschehen ist, lediglich der Anfang einer Verkettung zahlreicher tragischer Ereignisse. Doch alle Zutaten für ein packendes Charakterdrama sind in jedem Fall vorhanden.
Ein neuer Goldstandard für Videospiel-Verfilmungen?
Darüber hinaus ist auch die Welt, in die uns „The Last of Us“ entführt, absolut glaubhaft gestaltet. Die Verantwortlichen haben das postapokalyptische Szenario des PlayStation-Hits mit viel Sorgfalt zum Leben erweckt – inklusive einer ähnlichen Farbgebung und Lichtstimmung. Sämtliche Sets sind enorm hochwertig und ziehen uns Zuschauer so tief in den Überlebenskampf von Joel, Tess und Ellie hinein.
Doch obwohl sich die Macher zumeist sehr nah an der Vorlage orientieren, teilweise wurden Einstellungen 1:1 übernommen, geht die TV-Serie auch neue Wege. Einige Ereignisse wurden abgewandelt und an anderen Stellen wurden komplett neue Szenen ergänzt, etwa der Prolog mit Sarah. All diese Änderungen fügen sich organisch in die Story ein und erweitern sie glaubhaft.
Insgesamt legt die 1. Folge der „The Last of Us“-Serie ein enorm starkes Fundament, auf dem die weiteren Folgen aufbauen können. Noch ist es womöglich etwas zu früh, um von einem neuen Goldstandard für Videospiel-Verfilmungen zu sprechen, immerhin fehlen noch acht Episoden.