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Gear 5 in One Piece: Ruffys erwachte Teufelskräfte erklärt

Kaum ein neu eingeführter Inhalt hat in One Piece so viel Aufsehen erregt wie Ruffys finale Verwandlung Gear 5. Die Kampftechnik sowie die Umstände, die zu ihrer Aktivierung geführt haben, haben unser Verständnis von Eiichiro Odas Welt auf den Kopf gestellt und eine ganze Menge neuer Fragen aufgeworfen.

Wie funktioniert Gear 5 überhaupt? Wie kann sich Ruffy verwandeln und was hat das alles mit dem sagenumwobenen Sonnengott Nika zu tun? Diese und viele weitere Fragen wollen wir euch in diesem One-Piece-Special beantworten. Weiterlesen also auf eigene Gefahr, denn je nachdem, wie weit ihr in der Handlung seid, folgen nun massive Spoiler zu One Piece.

One Piece: Was ist Gear 5?

Nachdem Ruffy und seine Bande auf Longring-Longland von Admiral Aokiji vernichtend geschlagen worden ist, hat sich der Kapitän der Strohhut-Piratenbande neue Techniken ausgedacht, um seine Freunde besser beschützen zu können. Diese Techniken nennt er selbst Gear 2 und Gear 3. Doch damit legte der Gummimensch gerade erst den Grundstein für sein Training.

Denn infolge seines Trainings auf Rusukaina eignete er sich auch noch die deutlich mächtigere Technik Gear 4 an, die eine ganze Weile den Höhepunkt seiner Kampfkraft dargestellt hat. Bei seinem Kampf gegen den Kaiser Kaido auf Onigashima schaltet Ruffy schließlich frei, was viele Leser*innen als seine wohl finale Verwandlung bezeichnen.

  • Gear 1: Einfach nur Ruffy, ohne spezielle Manipulation seiner Teufelskräfte. Mit Gear ist das englische Wort für Gang gemeint, also wie in der Gangschaltung eines Autos. Der Protagonist schaltet also sprichwörtlich ein paar Gänge hoch und kämpft dadurch auf einem höheren Level.
  • Gear 2: Ruffy verwendet seine Beine wie Pumpen und beschleunigt dadurch schlagartig die Blutzirkulation innerhalb seines Körpers. Muskeln und Gehirn werden dadurch schneller durchblutet und mit Sauerstoff versorgt, wodurch der Strohhut schneller reagieren und härter angreifen kann.
  • Gear 3: Gear 3 wird erreicht, indem Ruffy in den rechten Daumen beißt und Luft hinein pustet, um die Knochen wie einen Ballon aufzublasen. Danach kann er die Luft von Knochen zu Knochen leiten, um bestimmte Körperteile und damit deren Kampfkraft extrem zu steigern.
  • Gear 4: Der Unterarm wird in Rüstungshaki gehüllt, ehe Ruffy hinein beißt und Luft direkt in die Muskeln bläst. Diese Technik betrifft den ganzen Körper und nicht nur einzelne Körperteile, außerdem können die Spezifikationen der Situation angepasst werden, weswegen es die Boundman-, Tankman- und Snakeman-Form gibt.

Gear 5 ist jedoch keine Weiterentwicklung dessen, was Ruffy einst im Einzeltraining begonnen hatte, sondern die Konsequenz aus dem Erwachen seiner Teufelskräfte. Dies gelingt Ruffy das erste Mal im Kampf gegen Kaido. Nachdem der Kaiser seinen Kontrahenten scheinbar getötet hatte, kehrte dieser mit einer veränderten Persönlichkeit zurück.

One Piece: Ruffy Gear 5, Sonnengott Nika, Joy Boy (One Piece Manga)
©Eiichiro Oda/Shueisha Inc.

One Piece: Wie funktioniert Gear 5?

Nach Ruffys Erwachen erfahren wir von den Fünf Weisen, dass es sich bei der Teufelsfrucht des Strohhuts nicht wie bisher angenommen um die Parameciafrucht Gomu Gomu no Mi handelt, sondern um die Kryptid-Zoan-Frucht Hito Hito no Mi, Moderu: Nika, was so viel bedeutet wie Mensch-Mensch-Frucht, Modell: Nika.

Der Protagonist in One Piece hat durch das Verspeisen der Teufelsfrucht also einen Gummikörper wie der Sonnengott Nika bekommen. Nach seinem Erwachen wird er zudem zur Personifizierung dieses Gottes, was ihm eine ganze Palette an neuen Fähigkeiten einbringt, denn nun sind seine Möglichkeiten im Kampf nur noch von seiner Vorstellungskraft limitiert.

Um diesen Modus erreichen zu können, muss Ruffy einen bestimmten rhythmischen Herzschlag erzwingen, der dem des Sonnengottes entspricht. Dies passierte zum ersten Mal aus bisher unbekannten Gründen automatisch, nachdem der Strohhut von Kaiser Kaido getötet wurde. Ruffys Stimme, also der Ton seines Lebens, war nämlich bereits erloschen.

Der Herzschlag, den Zounisha auch als Trommeln der Befreiung bezeichnet, kann von Ruffy mittlerweile nach Belieben ausgelöst werden, wodurch es ihm nun dauerhaft möglich ist, sich in den Sonnengott Nika zu verwandeln. Mehr über den Sonnengott verraten wir euch in unserem Special One Piece: Wer ist der Sonnengott Nika in dem Piraten-Epos?.

One Piece, Manga, Ruffy als Nika?
©Eiichiro Oda/Shueisha.

One Piece: Welche Fähigkeiten hat Ruffy in Gear 5?

Wahrscheinlich sind Ruffy im Kampf keine Grenzen mehr gesetzt, denn wie schon erwähnt heißt es, dass der Sonnengott Nika im Kampf nur durch seine eigene Vorstellungskraft gebunden ist. Sofern Ruffy also die Vorstellungskraft dafür besitzt, etwas bestimmtes zu tun, wird er es wohl auch können. Dafür gibt es bereits nach dem ersten Erwachen viele Hinweise.

So vergrößert der Protagonist beispielsweise nach Belieben seine Arme und Hände, ohne sie zuvor via Gear 3 mit Luft füllen zu müssen. Er schleudert Kaido mühelos in der Luft umher, obwohl dieser sich in seiner massigen Drachenform befindet, und er steckt den mächtigen Flammenatem seines Gegenübers ein, ohne großartigen Schaden davonzutragen.

Ruffy verwandelt sich in Gear 5 auch mühelos in einen Riesen und fängt einen Blitz mit bloßen Händen. Doch damit nicht genug, seine Kräfte wirken sich auch auf die Umgebung aus, so verwandelt er diese im Kampf in Gummi, ganz so, wie es bereits Don Quichotte de Flamingo und Charlotte Katakuri mit ihren Kräften vermochten.

Wie viele Leser*innen bereits bemerkt haben und von Eiichiro Oda selbst bestätigt wurde, handelt es sich bei Ruffys neuen Fähigkeiten quasi um die Toon Force, also die absonderliche Physik von Cartoonfiguren in Animationsfilmen. Während die normalen physikalischen Gesetze objektiv und unveränderlich sind, ist die Physik in solchen Filmen rein subjektiv und veränderlich.

One Piece: Ruffy Gear 5, Sonnengott Nika, Joy Boy (One Piece Manga)
©Eiichiro Oda/Shueisha Inc.

One Piece: Hat Gear 5 Nachteile?

Genau wie die anderen Formen von Gear, hat auch Gear 5 einige Nebenwirkungen. So verbraucht dieser Modus eine ganze Menge Energie, um den erwachten Zustand aufrecht zu erhalten. Ist Ruffy mit seinen Kräften am Ende, tritt eine deutlich sichtbare, extreme Erschöpfung ein, die es dem Strohhut eigentlich unmöglich macht, weiterzukämpfen.

Nichtsdestoweniger kann Ruffy den besonderen Herzschlag, der das Erwachen auslöst, auch aus dieser Erschöpfung heraus erzwingen. Sobald sein Herz wieder rhythmisch zu schlagen beginnt, kann er weiterkämpfen. Zu welchem Preis ist aber nicht bekannt, obwohl fast sicher gesagt werden kann, dass dies seine Lebenserwartung wohl beeinträchtigen wird.

Ein weiterer Nebeneffekt sind die Lachanfälle, die Ruffy als Sonnengott Nika bekommt. Seinen veränderten Herzschlag und quasi alles, was nicht sehr ernst ist, findet er nämlich so lustig, dass er sich regelmäßig vor Lachen krümmt. Außerdem nimmt er Kämpfe nicht ernst genug, stattdessen zieht er viele Grimassen und stellt irrwitzige Körperverformungen zur Schau.

Zu allem Überfluss scheinen sich einige Aspekte seiner cartoonartigen Verfassung auch auf Personen in einem größeren, bisher aber nicht benannten Wirkungskreis zu übertragen. So wurden bereits Zuschauer*innen von seinen Kämpfen gezeigt, die ähnliche Körperverformungen aufwiesen, wie beispielsweise die comichaften, aus den Höhlen poppenden Augen.

One Piece: Ruffy Gear 5, Sonnengott Nika, Joy Boy (One Piece Manga)
©Eiichiro Oda/Shueisha Inc.

One Piece: Warum hat Oda Gear 5 erfunden?

In einem Interview in OVER 100 Miracle Talk verriet der Schöpfer von One Piece, Eiichiro Oda, dass Gear 5 nach über 100 Bänden einen Wendepunkt in seiner Karriere darstellte. Er habe wohl schon lange vorgehabt, Gear 5 zu zeichnen, da er es schaden fand, dass in anderen Mangareihen grafische Symbole und Sinnbilder verschwinden.

Damit sind, für den Manga einst charakteristische Übertreibungen gemeint, wie das Auftauchen einer Glühbirne, wenn ein Charakter eine Idee hat, oder Beine, die durch blitzschnelles Laufen zu Autorädern werden. So etwas ist immer seltener geworden, wodurch Kämpfe immer ernster und düsterer wurden. Oda aber wollte mit seinen Kämpfen vor allen Dingen Spaß haben.

Aus diesen Gründen würde er es genießen, Gear 5 zu zeichnen, auch wenn er verstehen könne, dass dies einigen Leser*innen wohl nicht gefallen dürfte. Er selbst hat sich zuerst an Tom und Jerry orientiert, doch sei es ihm schwer gefallen, Ruffy so zeichnen, da die Welt von Tom und Jerry nur funktioniert, da beide Figuren diese Form der Überzogenheit nutzen können.

In One Piece ist es hingegen lediglich Ruffy, der die Toon Force nutzen kann, während er selbst ernsthaften Gegnern gegenübersteht, was schließlich zu einem Ungleichgewicht führt. Mittlerweile zeigt sich Oda aber zuversichtlich, dass es ihm gelungen sei, dieses Problem mit seiner Art der Darstellung von Gear 5 zu umgehen.

Heiner Gumprecht

Roter Magier des Lebens und grauer Jedi unter den Gruftis. Liebt alle Formen von Spielen, allen voran JRPGs und Pen and Paper. Cineast mit starken Gefühlen für den Mainstream und Dr. Nova der Philosophie. Ewiger One-Piece-Fanboy.
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