Ein Mitarbeiter von BioWare hat sich auf Twitter über den Tod des YouTubers John „Totalbiscuit“ Bain gefreut. Grund dafür sei die vermeintlich unfaire Kritik, die Bain seinen Spielen entgegenbracht haben soll.
Die Gamingwelt war geschockt, als sie vom Tod des YouTubers John „Totalbiscuit“ Bain erfuhr, eine Person zeigte sich jedoch von ihrer pietätlosen Seite: Ein Mitarbeiter von BioWare freute sich offensichtlich sehr über Bains Ableben.
Auf Twitter veröffentlichte David Crooks insgesamt 12 Tweets zum Thema. Crooks war unter anderem an Spielen wie Mass Effect Andromeda, Star Wars: Battlefront 2 und Need for Speed Rivals beteiligt.
„Die Welt fühlt sich besser an“
Wenige Stunden, nachdem die Nachricht bekannt wurde, schrieb Crooks folgendes:
„Merkwürdig, die Welt scheint sich seit anderthalb Stunden besser anzufühlen. Vielleicht liegt es nur an meinen neuen Laufschuhen. OH, warte, ich weiß es! Es ist, weil Totalbiscuit gestorben ist! Hey ihr alle, schaut zu! Ich weiß, dass es unhöflich ist, auf das Grab eines anderen zu pissen, aber diese Äxte werden die Knochenarbeit nicht selbst verrichten können!“
[Es folgt ein Bild von Äxten, Anmerkung der Redaktion]
Crooks nennt als Grund für seinen Frust, dass Bain ihn, seine Spiele und die einzelnen Studios schlecht behandelt habe. Bain habe seine Kritik „beschissen“ und „unfair“ formuliert, sodass sie völlig nutzlos gewesen sei.
„Man erinnere sich daran, als er [Totalbiscuit] der Mittelpunkt zwei großer Spiele war, an denen ich gearbeitet habe und eine Fülle beschissener Kritik austeilte, die noch weniger als nutzlos war und niemandem half und die immer noch zu seinen meistgeschauten Videos gehören?“
„Kleine armselige Dinge“
Totalbiscuit habe zudem nie seine „toxische“ Community in den Griff bekommen und die Gamergate-Bewegung unterstützt:
„Oder vielleicht die Tatsache, dass er [Totalbiscuit] nie seine wiederholt toxische Fangemeinschaft ansprach, die so missbräuchlich war, dass er Indie-Entwickler dazu brauchte, sich zu verstecken, weil er wissentlich um sich schmiss wie ein weinendes Kind?“
„Aber das sind wirklich nur die kleinen armselingen Dinge. Wer könnte nur seine Unterstützung für Gamergate vergessen und wie er die Bewegung als Diskussion über „Ethik im Videospiel-Journalismus“ abtat, während er in bösartigen Podcasts zu Gast war und Überstunden machte, um Frauen und Minderheiten eine reinzuhauen?“
Diesen Punkt führte Crooks weiter aus:
„Ich muss sagen, das war ziemlich ironisch, wenn man bedenkt, dass er größere Publisher kontaktierte, die über ihn herzogen? Das war nie eine einmalige Sache. Was eine überempfindliche Snowflake [englische Bezeichnung für überempfindliche und psychisch fragile Menschen]“
„Er soll sich ficken“
Den Abschluss bildete der folgende Tweet:
„Ich sage das nur für mich, aber ich könnte auch im Namen derjeniger sprechen, die [von seiner Community] belästigt wurden (oder immer noch werden).
Der Kerl soll sich ficken. Eine Erlösung von schlechtem Müll.“
Crooks löschte nur wenig später sämtliche Tweets und stellte seinen Account auf privat, die Botschaft verbreitete sich dennoch schnell im Netz. Ein anderer BioWare-Mitarbeiter, Mike Jungbluth, verteidigte Crooks und hielt die Kritik trotz des erst kürzlich eingetretenen Todes für berechtigt. Auch er stellte seinen Account auf privat.
BioWare verurteilt sämtliche Aussagen
Casey Hudson, einer der führenden BioWare-Manager, zeigte sich von den Aussagen schockiert und verurteilte diese.
„Ich war sehr enttäuscht, als ich von den Kommentaren über den Tod John Bains erfuhr, die von einer ehemals bei BioWare tätigen Person stammten. Ich möchte klarstellen, dass sie nicht den Ansichten von BioWare, Electronic Arts oder mir entsprechen. Unser Beileid richtet sich an John und seine Familie.“
Unklar ist, ob Crooks tatsächlich noch bei Electronic Arts angestellt ist. Die Verwendung des Begriffs „ehemals" deutet daraufhin, dass dies nicht mehr der Fall sei. Denkbar ist, dass Crooks nach Veröffentlichung der Tweets gefeuert wurde.
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