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Mobile Games: Sexistische Inhalte und veraltete Rollenbilder für Kinder ab 6 Jahren

Mobile Games sind ein beliebter Zeitvertreib, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Aus dem Store schnell heruntergeladen, begeistern einige länger, andere weniger lang. Allerdings gibt es Handyspiele, die so gar nicht, oder zumindest nicht für Kinder zugänglich angeboten werden sollten. Sexualisierte Inhalte und veraltet Rollenbilder stehen dort meist im Fokus.

Mobile Games: Diese Inhalte sollten nicht für Kinder zugänglich sein

App Stores bieten eine riesige Auswahl an Handyspielen in unterschiedlichsten Kategorien. Darunter Lernspiele für jegliche Altersgruppen oder Gelegenheitsspiele für den Zeitvertreib Zuhause auf der Couch. Eltern sollten trotzdem ein Auge auf die Apps ihrer Kinder haben. Die YouTuberin Gnu hat sich in einem Video Mobile Games angeschaut, die laut Altersbeschränkung für Kinder geeignet sein sollen, inhaltlich aber eine stark sexualisierte Richtung aufweisen.

Diese 2 Gaming-PCs nutzt Gnu in ihrem Gaming-Room:

Die Altersangabe sollte eigentlich Aufschluss darüber geben, ob Kinder und Jugendliche gewisse Inhalte bedenkenlos konsumieren können. Dass Spiele, in denen es hauptsächlich darum geht, Frauen bis auf enge und knappe Kleidung auszuziehen, teilweise ab sechs Jahren eingestuft werden, lässt auch Gnu ratlos zurück:

„Es wird immer sexistischer, es wir immer krasser. Das sind ja Games, die haben keine Altersbeschränkung drin.“

Es scheint so, als würde explizit um die Vorschriften der Altersbeschränkungen herumgearbeitet werden. Hinzu kommt, dass sich viele Eltern auf die Altersangabe verlassen. Eine Studie des Medienpädagogischen Forschungsbundes Südwest zum Beispiel hat ermittelt, dass über 70 Prozent der Eltern eher auf die Altersbeschränkung vertrauen, als auf ihr eigenes Urteil.

Veraltete Rollenbilder können Kinder beeinflussen

Ein weiteres Problem stellt die Message dar, die von solchen Spielen an Kinder und Jugendliche übermittelt wird. Dazu ist erstmal wichtig, worum es in solchen Spielen überhaupt geht. Meist sind die Games wie Rätselspiele oder Point-and-Click-Adventure aufgebaut. Man muss in Bildern bestimmte Objekte finden, verschieben oder hinzufügen, um in das nächste Level zu kommen.

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Die hier angesprochene Kategorie hat jedoch meist das Entkleiden einer Frau mit üppiger Oberweite als Lösung. Manchmal ist an der Szene ein Mann beteiligt, der offensichtlich nur darauf aus ist, die Frau in knapper Bekleidung zu sehen, um sich zum Beispiel beim Sport mehr anzustrengen.

Solche veralteten Rollenbilder werden von vielen heutzutage kritisch gesehen. Sie vermitteln, dass die Frau nichts als ihren Körper zu bieten hat und nur etwas wert ist, wenn sie eine große Oberweite besitzt und diese zur Schau stellt.

Kinder sind nachweislich beeinflussbarer als Erwachsene. Auch die unterschwellige Vermittlung von Rollenbildern bleibt den Kindern im Kopf. Eltern sollten also gerade bei Mobile Games einmal genauer hinschauen, was ihre Kinder dort spielen und, ob sie mit dem gebotenen Inhalt einverstanden sind.

Maike Apelt

Praktikantin, die keine Lust hat nur Kaffee zu kochen und deshalb lieber Artikel schreibt. Wenn ich eine Superkraft hätte, würde ich Einhörner in alle Star Wars-Filme einbauen.
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