Lange erwartet, dann bitter enttäuscht: So in etwa lässt sich wohl der erste Eindruck vieler Gamer*innen von Der Herr der Ringe: Gollum beschreiben. Bereits wenige Stunden nach dem Release hagelte es vernichtende Kritiken auf internationaler Ebene.
Daedalic entschuldigt sich
Ein kleines Trostpflaster ist die offizielle Entschuldigung des Hamburger Entwicklerstudios, von dem wir eigentlich einen höheren Qualitätsstandart gewohnt sind. Via Social Media schreibt Daedalic:
„Wir möchten uns aufrichtig für die enttäuschende Erfahrung entschuldigen […] Wir erkennen an und bedauern zutiefst, dass das Game weder unseren Erwartungen noch denen unserer treuen Community entspricht.“
Auch bezeichnet das Studio, das vor allem mit dem Point & Click-Abenteuer Deponia bekannt wurde, dass es sich mit dem HdR-Game um die „bisher größte Herausforderung“ für die Entwickler*innen handelte. Gleichzeitig sei es „die größte Ehre“ gewesen, ein Story-basiertes Spiel „mit Mittelerde als Spielplatz“ entwickeln zu dürfen.
Nun gilt es Schadensbegrenzung zu betreiben. So nehme man sich die Kommentare und Kritiken sehr zu Herzen und arbeite mit Hochdruck an Patches, „die euch erlauben, das Spiel in seinem vollen Potenzial zu genießen.“
Bekommt Herr der Ringe: Gollum eine Fortsetzung?
Während gerade noch die Fehler des aktuellen Spiels ausgemerzt werden, soll das Studio bereits das nächste Eisen im Feuer haben. Wie mittlerweile bekannt wurde, erhält Daedalic vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine staatliche Förderungssumme über 2 Millionen Euro für ein Nachfolgeprojekt.
Viel ist bisher noch nicht bekannt. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Handlung erneut in Mittelerde angesiedelt ist, vermutlich jedoch mit einem anderen Hauptcharakter. Zudem soll es sich um ein Story- und 3D-Action-Adventure handeln.
Das Projekt läuft derzeit unter dem Arbeitstitel „It’s magic“ und soll „in eine üppige Welt voller mythischer Wesen und Zauber“ entführen. Ähnlich wie bei HdR-Gollum soll auch das nächste Spiel „aus der Perspektive eines Charakters erzählt [werden], die so noch nicht erzählt wurde.“
Die Laufzeit der Förderung läuft vom 1. Juni 2022 bis 31. August 2024. Das klingt erst einmal viel, ist in Sachen Videospielentwicklung jedoch eine knackige Deadline. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen tatsächlich aus ihrer jüngsten Panne lernen und zukünftig etwas akkurater in der Produktion sind.