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The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom im Test – Das beste Spiel des Jahres?

Sechs Jahre hat sich Nintendo Zeit genommen und nun ist The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom endlich da! Wir haben uns zahllose Stunden in Hyrule ausgetobt, Dinge gebaut und Monster bekämpft. Ob uns hier tatsächlich schon das beste Spiel des Jahres erwartet, verraten wir euch in unserem Test.

Eine neue Finsternis erhebt sich in Hyrule

Nach ihrem letzten Abenteuer glaubten Prinzessin Zelda und ihr treuer Begleiter Link eigentlich, sie hätten Hyrule gerettet. Allerdings entdecken sie wenig später in einer uralten Ruine eine Mumie, von der eine dunkle Energie ausgeht – und kurz nach der Ankunft des Duos zum Leben erwacht.

Als wäre das noch nicht schlimm genug, werden Zelda sowie Link voneinander getrennt und unser Held erhält einen mysteriösen neuen Arm. Dieser soll ihm neue mächtige Fähigkeiten verleihen und diese sind auch bitter nötig, denn eine bedrohliche Finsternis legt sich einmal mehr über Hyrule.

Die Story von „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ ist an sich vielleicht nicht die ganz große Stärke des Action-Adventures, da sie etwas vorhersehbar verläuft. Dafür entschädigen jedoch die wirklich schön sowie spannend inszenierten Zwischensequenzen und ein paar emotionale Highlights.

Doch wie bereits beim Vorgänger ist das wahre Highlight einmal mehr das Gameplay.

Wie kreativ bist du?

Nach den ersten paar Spielstunden, in denen wir mit Link einen Weg über einige kleine Himmelsinseln suchen, öffnet sich euch die Spielwelt immer mehr. Wenn ihr dann schließlich hinaus in die abwechslungsreichen Regionen Hyrules ziehen dürft, ist das ein wirklich magisches Erlebnis.

Links Paraglider ist natürlich auch in „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ dabei © Nintendo

Dank der neuen Fähigkeiten, die wir hoch über den Wolken erlangt haben, sind wir dafür allerdings schon ziemlich gut gerüstet. Diesmal stehen vor allem vier Kräfte im Mittelpunkt des Gameplays, die ungeahnte Freiheiten ermöglichen und die es uns erlauben, nahezu jede Situation auf kreative Art zu lösen.

Links neue Fähigkeiten in „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ sind:

  • Deckensprung: Der Name ist Programm, denn hiermit kann Link durch Objekte über ihm hindurchspringen, was vor allem das Klettern enorm erleichtert.
  • Synthese: Hiermit können zwei Objekte miteinander kombiniert werden. Praktisch, um die Haltbarkeit von Waffen zu erhöhen!
  • Ultra-Hand: Gewissermaßen die wichtigste neue Fähigkeit. Hiermit kann Link Dinge in der Umgebung kombinieren, um provisorische Fahrzeuge oder Brücken zu bauen.
  • Zeitumkehr: Diese Macht erlaubt es Link, die Zeit eines Objekts für wenige Sekunden umzukehren. Besonders bei der Lösung einiger Rätsel ist dies ziemlich nützlich.

Im Verlaufe des Abenteuers kommt übrigens noch eine fünfte Fähigkeit hinzu, die Bautomatik. Dank ihr ist es möglich, gewissermaßen eure zuletzt gebauten Konstruktionen automatisch noch einmal abzurufen, ohne alles mühsam erneut manuell zusammenbauen zu müssen.

Apropos mühsam: Die Handhabung dieser neuen Fähigkeiten kann etwas fummelig sein, gerade in der Hitze des Gefechts, und ist für uns einer der größten Schwachpunkte des Spiels.

Zu den ersten recht simplen Konstruktionen zählen solche kleinen Wagen © Nintendo

In Kombination mit den ebenfalls neuen Sonau-Konstrukten, Überresten einer alten Zivilisation in Form verschiedener Bauteile, sind eurer Kreativität hier keine Grenzen gesetzt. Die schieren Ausmaße der spielerischen Freiheiten, die euch das Game gewährt, ist beeindruckend und die größte Stärke des Spiels.

Dieses Maß an Freiheit ist zunächst zwar auch einschüchternd, doch es ist etwas, das in einer solchen Qualität und in solchen Ausmaßen selten in so großen Blockbustern zu finden ist. In diesem Fall hat sich dieser Weg absolut ausgezahlt und macht selbst nach dutzenden Spielstunden noch riesigen Spaß.

Drei Areale und zahllose Beschäftigungsmöglichkeiten

Diese Freiheit zieht sich auch durch weitere Facetten von „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“. Die frei erkundbare Welt besteht aus drei Arealen (Himmelsinseln, Hyrule, Untergrund), zwischen denen ihr nahtlos wechseln könnt und die alle ihre ganz eigene Atmosphäre verströmen.

Gerade der Untergrund sticht hier hervor, denn weite Teile sind pechschwarz und ihr müsst mit leuchtenden Blumensamen für Licht sorgen, um hier voranzukommen. Zudem warten hier auf euch einige besonders mächtige Gegner, unter anderem mehrere Leunen!

Ihr könnt mit Link unter anderem Schreine erkunden © Nintendo

Darüber hinaus gibt es wirklich überall etwas für Link zu tun: Ihr könnt mit Schreine oder Höhlen und ausgewachsene Dungeons erkunden, Gerüchten nachgehen, nach neuen Waffen und Rüstungen suchen, Pferde zähmen, die Karte vervollständigen, Mahlzeiten kochen oder einfach das machen, worauf ihr gerade Lust habt. Egal für was ihr euch entscheidet, ihr werdet immer mit nützlichen Dingen belohnt.

Natürlich müsst ihr euch auch wieder gegen verschiedene Gegnertypen zur Wehr setzen, die diesmal etwas angriffslustiger sind als noch in „Breath of the Wild“. Die KI agiert teils ziemlich clever und oft versuchten während des Tests mehrere Monster, uns mit vereinten Kräften in die Enge zu treiben.

Hierbei ist erneut taktisches Vorgehen gefragt, denn eure Waffen können brechen, doch dank der Synthese-Fähigkeit ist es möglich dies etwas hinauszuzögern. Generell solltet ihr oft Gebrauch von dieser Kraft machen, um eure Schwerter, Lanzen oder auch Pfeile mit Steinen und Raketen (!) upzugraden.

In Hyrule lauern allerlei Gefahren auf Link © Nintendo

Ihr merkt also schon: Es gibt einmal mehr viel, und damit meinen wir wirklich VIEL zu tun! Ihr könnt 100 Stunden und mehr mit „Tears of the Kingdom“ verbringen und werdet vermutlich immer noch nicht alles gesehen, alles erkundet oder alles mit euren Fähigkeiten zusammengebaut haben.

Technisch hochklassig

Mindestens ebenso beeindruckend wie die spielerischen Freiheiten und der Umfang des Titels ist dessen technische Umsetzung. Ein Jahr hat sich das Entwicklerteam Zeit genommen, um das Game auch Hochglanz zu polieren und diese Mühen machen sich definitiv bezahlt.

Für Nintendo Switch-Verhältnisse ist die Grafik wirklich wunderschön anzuschauen, von den weitläufigen Wiesen, bei denen sich die Grashalme im Wind wiegen, über malerische Sonnenauf- und untergänge bis hin zu prächtig designten Ruinen. Visuell ist der Titel eine Wucht.

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Beeindruckend ist darüber hinaus, wie flüssig und weitestgehend fehlerfrei es läuft. Wie konnten uns mit Link von einer Himmelsinsel ohne eine einzige Ladezeit hinab in den Abgrund stürzen. Lediglich ein paar matschige Texturen und kleine Performanceprobleme sind uns während des Tests negativ aufgefallen.

Abgerundet wird dies durch einen einmal mehr wundervollen Soundtrack und eine sehr hochwertige deutsche Sprachausgabe in einigen der wichtigen, toll anzuschauenden Zwischensequenzen.

Fazit zu The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom

PlayCentral spricht eine eindeutige Kaufempfehlung aus und meint: „Godlike!“

Nintendo ist tatsächlich das Kunststück gelungen, einen Nachfolger zum ohnehin bereits herausragende „Breath of the Wild“ abzuliefern, der seinem Vorgänger in Nichts nachsteht. Die spielerischen Freiheiten, die uns „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ gewährt, sind schlichtweg eindrucksvoll. Wir formen diesmal mit Link im wahrsten Sinne des Wortes unser ganz eigenes Abenteuer, in dem Kreativität und pure Spielfreude belohnt werden.

Obwohl wir in unserem Test bereits vieles angesprochen haben, was euch diesmal in Hyrule erwartet, kratzen wir dabei lediglich an der Oberfläche. Es ist ein magisches Erlebnis, sich die Spielwelt zu erschließen und obwohl dies im ersten Moment aufgrund der Größe der Spielwelt einschüchternd wirken kann, werdet ihr mit zahlreichen magischen Momenten belohnt.

Es ist kurzum ein Meisterwerk, das euch hier auf der Switch erwartet und das euch lange begleiten wird, wenn ihr euch darauf vollends einlasst. Glaubt uns: Es lohnt sich!

Sven Raabe

Anime-Liebhaber, Dragon Ball-Fan auf Super-Saiyajin Blue-Level, Videospiel-Enthusiast mit einem Hang zu Action-Adventures und abgedrehten Hack'n'Slays. Außerdem Sith-Lord (oder vielleicht doch Jedi?) mit einer Schwäche für DC- und Marvel-Adaptionen.
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