In der Streaming-Welt geht es einmal mehr rund. Twitch hat neue Richtlinien im Bezug auf Sponsorings gestellt. Nach einem Shitstorm rudern sie zurück, während sich die Konkurrenz die Hände reibt. Kick ist spätestens seitdem auf Streamer-Fang und bietet teilweise dreistellige Stundenlöhne für Livecontent. Streamer und YouTuber Staiy berichtet von seinen Erfahrungen.
Twitch macht Streamern Sponsorings schwer
Womit hat alles angefangen? Twitch hat ein Update der Richtlinien veröffentlicht. Dabei wurde entschieden, dass Markenlogos von Sponsoren nur noch drei Prozent der Bildschirmfläche in den Streams einnehmen dürfen. Außerdem ist es den Streamern verboten, vorproduzierte Video- und Audio-Werbung selbst einzuspielen.
Diese Gaming-Tech verwenden Streamer zum Zocken:
- Lichter: Nanoleaf, zum Beispiel dieses Paket
- Capture-Card: Elgato Game Capture HD60 Pro
- Mikrofon und Mikrofonarm: Rode NT1-A Condenser Mic
- Mixer: Behringer XENYX 302USB
- Webcam: Logitech C920 USB HD Pro Webcam
- Gaming-Montor: ASUS Tuf Gaming VG27A HDR mit 27 Zoll
Mit diesen Neuerungunen ist Twitch nach wenigen Stunden zurückgerudert. Sie hätten sich missverständlich ausgedrückt, die Forderungen wären „weder gut für euch noch für Twitch“. Vorerst wurden alle Updates außer Kraft gesetzt. Eine neue Version ist online.
Bereits in den letzten Monaten wurden Streamer*innen immer wieder Steine in den Weg gelegt. Die Sub-Kosten wurden von fünf auf vier Euro reduziert, wobei sich Twitch mittlerweile die Hälfte davon in die eigene Tasche steckt. Außerdem sollten Firmen die Creator, statt sie direkt zu bezahlen, mit Geschenkabos entlohnen. Davon nimmt sich Twitch natürlich auch die Hälfte weg.
Fakt ist: Twitch hat sich in jüngster Vergangenheit viele Feinde gemacht. Das hat einem Konkurrenten einen ziemlichen Schub gebracht. Kick reibt sich nämlich die Hände bei jedem Shitstorm, den Amazons Plattform auf sich zieht. Kann sich Twitch das noch leisten?
Kick zahlt 750 Dollar Stundenlohn: Staiy berichtet
Kick geht spätestens seit dem letzten Aufschrei gegen Twitch aktiv auf Kundenfang. Staiy erzählt in einem Video von dem Angebot, das er bekommen hat. Twitchs Konkurrent zahlt den Streamer*innen nämlich nicht nur 90 Prozent der Abo-Einnahmen aus, sondern gibt zusätzlich einen Stundenlohn an.
„Eventuell würden die sagen ‚Also, wenn du bei uns streamen würdest, würden wir dir 750 Dollar die Stunde zahlen. Für jede Stunde, die du bei uns streamst.‘ […] Mit Mindestvertragslaufzeit über mehrere Monate. Irre!“
Staiy nennt hier keine genaue Zahl, wir können allerdings davon ausgehen, dass sie in etwa dem entspricht, was tatsächlich in Kicks Angebot stand. Ein Wechsel ist für den Creator aus mehreren Gründen keine Option. Kick steht nämlich seit Beginn stark in der Kritik. Ein Onlinecasino soll in engen geschäftlichen Verbindungen mit der Plattform stehen.
Twitch scheint sich weiterhin in einer unangreifbaren Monopolstellung zu sehen. Die könnte allerdings durch viel kritisierte Aktionen bröckeln. Bereits jetzt sind große deutsche und internationale Streamer*innen zu Kick gewechselt. Twitch sollte sich dessen zumindest intern bewusst werden.