In den USA hält der Streik der SAG-AFTRA (Screen Actors Guild – American Federation of Television and Radio Artists) weiter an, während der CEO von Amazon Games, Christoph Hartmann, aktuell einen Weg einschlägt, den nicht all gutheißen können. Hier ist ganz schön was los!
Was ist das Problem? Das Oberhaupt von Amazon Games will in Zukunft noch mehr auf KI-Integrationen bei der Entwicklung von Videospielen setzen. Doch das passt selbstverständlich nicht allen in der Videospielindustrie.
Laut Hartmann gebe es aber mit künstlicher Intelligenz überhaupt gar kein Problem und die KI „nimmt auch niemanden Job weg.“
Das Gegenteil sei der Fall: Er ist der Ansicht, dass sie mit KI die Geschwindigkeit der Entwicklung von Videospielen nahezu verdoppeln könnten. So würden aus 5 Jahren an Entwicklungszeit schnell mal 3 Jahre werden, wenn sie mit KI für straffere Prozesse sorgen würden. Er erklärt:
„Gerade bei Spielen haben wir nicht wirklich Schauspieler. Der Großteil des Teams ist in der Programmierung tätig und das wird auch so bleiben, denn hier geht es um Innovation. Wenn etwas wegfällt, dann sind es die langweiligen Teile.“
Die SAG-AFTRA streikt aber nicht ohne Grund, die sich aktuell für strengere Regularien bei der Verwendung von KI einsetzt. Die Schauspieler*innen der SAG-AFTRA haben die Arbeit am 26. Juli 2024 an den Videospielen eingestellt und das so lange, bis der Streik beendet ist.
Die Präsidentin der SAG-AFTRA, Fran Drescher, erklärt in einer offiziellen Stellungnahme:
„Wir werden keinem Vertrag zustimmen, der es Unternehmen erlaubt, KI zum Nachteil unserer Mitglieder zu missbrauchen. Genug ist genug. Wenn diese Unternehmen ernsthaft einen Vertrag anbieten wollen, mit dem unsere Mitglieder leben und arbeiten können, werden wir hier sein und verhandeln.“
Schauspieler Christopher Judge ist anderer Ansicht
Für Hartmann ist das ganze Thema mit der KI allerdings eine glasklare Sache. Seiner Ansicht nach gebe es in Videospielen ohnehin gar keine wirkliche Schauspielerei. Was soll da also wegfallen?
Eine ziemlich bemerkenswerte Sicht auf die Dinge, was der Schauspieler Christopher Judge nicht so einfach auf sich sitzenlassen konnte.
Christopher Judge kenne viele von euch sicherlich noch als Teal’c aus der Sci-Fi-Serie Stargate – Kommando SG-1 oder neuerdings auch aus der Gamingbranche, denn er hat den Kratos in God of War (2018) nicht nur seine Stimme geliehen, er ist obendrein für die schauspielerischen Einlagen des Charakters verantwortlich. Er hat mit Mo-Cap-Aufnahmen dem Charakter echtes Leben eingehaucht, könnte man also sagen.
Christopher Judge weist in seinem Tweet auf X (ehemals Twitter) nun auf die außergewöhnliche Arbeit hin, die hinter den Kulissen von The Last of Us: Part II abgeliefert wurde.
Frei übersetzt sagt er: „Gott sei Dank gibt es in Videospielen keine Schauspielerei …
Absolut genial“, was selbstverständlich sarkastisch gemeint ist. In diesem Ausschnitt sehen wir Ashley Johnson, die eine schauspielerische Bestleistung ablegt, die wir später so auch im fertigen Spiel sehen. The Last of Us: Part II wurde von Kritikern und Fans gleichermaßen gefeiert und die Schauspieler*innen haben ihren Teil dazu beigetragen.
Könnte sich der Amazon Games-CEO womöglich also irren?
Das KI-Thema wird uns wohl noch eine ganze Weile begleiten. Aber was meint ihr dazu? Seht ihr das wie Christopher Judge oder seit ihr er auf der Seite von Christoph Hartmann. Schreibt es in die Kommentare und diskutiert mit uns.
Als Rausschmeißer gibt es an dieser Stelle noch einen Witz von Teal’c. Warum auch nicht?
