In Großbritannien soll sich ein Minderjähriger aufgrund des Visual Novels Doki Doki Literature Club das Leben genommen haben. Das Spiel greift im Rahmen eines Horrorszenarios Themen wie Depressionen und Selbstverletzungen auf. Die britische Polizei veröffentlichte nun eine öffentliche Warnung.
Das Visual Novel Doki Doki Literature Club wurde im vergangenen Jahr für seine kritischen Themen gefeiert, nun wird es aber durch einen Vorfall in Großbritannien überschattet. Ein 15-jähriger Junge soll sich wegen des Visual Novels das Leben genommen haben.
Hinter dem Spiel steckt das amerikanische Entwicklerstudio Team Salvato, die Doki Doki Literature Club absichtlich einen Anime-Look verpassten. Im Anschluss an einen durchaus harmlosen Anfang, beginnt der Titel sich in einen psychologischen Horrortrip zu verwandeln, der Themen wie Depressionen, Selbstverletzungen und Suizid aufgreift.
Ein anfangs harmloses Setting
Im Spiel stehen fünf Kinder im Vordergrund, die einem Literaturclub beitreten. Die Charaktere geben sich gegenseitig Aufgaben, deren Erfolg entscheidet, was letztendlich mit dem Spieler passiert: Wird er gut behandelt, wird er verletzt oder sogar absichtlich psychologisch gefoltert?
Die britische Polizei hat aufgrund des offenbar direkten Zusammenhangs eine Warnung an alle Eltern ausgesprochen, die die Schule des Jungen besuchen: „Es handelt sich um ein psychologisches Horrorspiel. Bitte passen sie auf die Internetnutzung Ihres Kindes auf und inwiefern es dort seine Zeit verbringt.“
Nachvollziehbare Warnung
Es ist zumindest für die Öffentlichkeit unklar, ob der Junge unter Depressionen litt und von dem Spiel derart beeinflusst wurde, das es ihn zum Suizid trieb. Sollte dies der Fall sein, wäre ein Zusammenhang denkbar.
Allerdings wird an verschiedenen Stellen vor dem Spiel gewarnt, darunter auch zu Beginn des Spiels und auf der Steam-Seite. So wird explizit erwähnt, dass Personen, die unter Depressionen leiden, Doki Doki Literature Club unter keinen Umständen spielen sollten. Auch eine empfohlene Altersbeschränkung von 13 Jahren wird des Öfteren erwähnt.
Warnhinweise, die leicht übersehen werden
Beachtet werden sollte, dass die Polizei nicht dem Spiel die Schuld an dem Tod des Jungen gibt. Sie spricht lediglich eine Empfehlung und Warnung aus, so wie es beispielsweise auch Netflix bei der Serie Tote Mädchen lügen nicht tut.
RTL hingegen verurteilte Minecraft:
Minecraft: RTL spricht ohne Beweise Warnung aus, nachdem Junge Suizid begingDiese wären absolut nachvollziehbar und für Betroffene äußerst relevant, vor allem, weil die Intention des Spiels nicht direkt erkennbar ist. Der kindliche Anime-Look und der harmlose Anfang können dazu führen, dass der weitere Verlaufe völlig unterschätzt wird.
Eine Warnung an euch
Deshalb auch an euch die Warnung: Solltet ihr unter Depressionen, Suizidgedanken oder psychologischen Problemen leiden, spielt bitte unter keinen Umständen Doki Doki Literature Club. Wir wiederholen noch einmal: Tut das nicht.
Wichtig: Solltest Du Probleme haben, depressiv sein oder über Suizid nachdenken, kannst du dich unter 0800-1110111 oder 0800-1110222 kostenlos an die Telefon-Seelsorge wenden. Dort erhältst du professionelle Hilfe und wirst beraten.
Wenn du über deine Probleme nicht reden kannst und dennoch Hilfe suchst, die Beratung der Telefon-Seelsorge ist auch über E-Mail möglich.
Kindern und Jugendlichen steht zusätzlich die Nummer gegen Kummer von Montag bis Samstag zwischen 14 bis 20 Uhr jederzeit zur Verfügung. Die Nummer lautet 116 111.