Die neue Serie von Matt Groening, Urvater der Simpsons und Futurama, startet heute durch und lautet Disenchantment! Sie entführt fortan alle Netflix-Abonnenten in ein fantasievolles Märchen-Setting und verläuft inhaltlich erstmals linear.
Nach 30 Staffeln von Die Simpsons und einem Ausflug ins Sci-Fi-Universum von Futurama hat sich der geistige Vater Matt Groening nun neuen Dingen zugewandt oder besser gesagt einer neuen Serie. Mit Disenchantment verschlägt es die Zuschauer in ein ganz neues Setting. Erstmals zeigt sich Groening für die Schöpfung einer Mittelalter-Serie verantwortlich, die vollgestopft mit Mythen und Legenden die Streaming-Plattform Netflix erobern möchte.
Inhaltlich dürfen wir Prinzessin Bean auf ihrem Leidensweg begleiten. Denn sie ist sich uneins über ihren Platz in der Welt. Doch der äußerst unkluge Elf namens Elfo und der abgehalfterte Mini-Dämon Luci stehen ihr treu zur Seite. Ähnlich wie in Futurama kommt es also zu einer irrwitzigen Figurenkonstellation, die ihr ganzes Potenzial innerhalb einer Staffel mit 10 Episoden entfaltet.
Fantasy-Fans kommen auf ihre Kosten, so werden immer wieder moderate Anspielungen auf bekannte Klischees des Genres gemacht und das Setting hat die Kraft, den Zuschauer schon nach der ersten Episode in seinen Bann zu ziehen.
Prinzessin Bean und Storytelling
Die Hauptfigur Bean ist sich zwar im Unklaren über ihren eigenen Lebensweg, allerdings wird sehr schnell ersichtlich, dass es sich hierbei nicht um eine klassische Prinzessin handelt. Sie zweifelt und hadert mit sich selbst, eckt dabei immer wieder an, trinkt gerne einen über den Durst – eine dynamisch lebendige Figur, die Groening authentisch inszeniert. Dieses Handwerk hat er immerhin im Laufe der Jahrzehnte gemeistert. Ist der kreative Kopf doch für seine vielschichtigen Figuren bekannt. Die Sympathie des Zuschauers für das Dreiergespann ist somit schon einmal vorprogrammiert.
Und ihr Vater, ein äußerst fragwürdiger König, der über Dreamland herrscht, dürfte vielen sicherlich recht vertraut vorkommen. So verbaut Groening auch hier bemerkenswert überzogene Satire, die bereits in den anderen Serien funktioniert hat.
Etwas ganz Besonderes in Hinsicht des inhaltlichen Ablaufs gibt es zudem erstmals mit Disentchantment. Matt Groening erzählt in seinem neuesten Comic eine lineare Geschichte. Das bedeutet, dass jede Episode unmittelbar auf die nächste aufbaut und nicht wie in Die Simpsons alles recht statisch verläuft. Die perfekte Serie für einen Serien-Binge also? Am besten macht ihr euch schnell selbst ein Bild, denn das könnt ihr bereits ab heute auf Netflix tun!