Electronic Arts hat sich erneut zum Amoklauf in Jacksonville geäußert. Der Publisher gab bekannt, künftig auch bei Turnieren Dritter ein Sicherheitskonzept zu etablieren. Gleichzeitig plane man, die Hinterbliebenen der beiden Opfer zu unterstützen.
Der Amoklauf in Jacksonville gilt als das bislang größte Unglück in der Welt des Esports, das in der gesamten Szene für Entsetzen sorgte. Viele Mitwirkende fordern nun eine Überarbeitung der bislang geltenden Sicherheitskonzepte, um eine weitere Art vermeiden zu können.
Denn: Vielerorts wird nur lasch kontrolliert, bei manchen Events überhaupt nicht – so auch in Jacksonville.
Der Trend der Drittanbieter
Eigentlich ist Electronic Arts an dem Turnier in Jacksonville nur indirekt beteiligt gewesen: Es handelte sich um eine offiziell genehmigte und unterstützte Veranstaltung, bei der die teilnehmenden Spieler einen Platz für die Madden Classics gewinnen konnten, dem Top-Turnier in Madden NFL 19.
Das Turnier selbst wurde von Dritten erdacht, geplant und ausgeführt, wie es im Esport auch der Standard ist. In Spielen wie CS:GO, Dota 2, Rocket League, Smash Bros oder Street Fighter sind Drittanbieter die treibende Kraft, wenn es um Esports-Turnier geht.
Verschärftes Sicherheitskonzept
Dennoch will Electronic Arts demnächst in Drittanbieterturniere eingreifen, vor allem bei solchen, die man auch offiziell unterstützt. Im Zuge dessen sagte der Publisher alle Turniere ab, die als Qualifikation für die Madden Classics dienen.
Man wolle ein Sicherheitskonzept erdienen, das auf allen Turnieren einheitlich umgesetzt werden kann. Man sei zum ersten Mal mit einem solchen Fall konfrontiert gewesen.
Hilfe an Hinterbliebene
Der Publisher plane zudem, die Familien und Hinterbliebenden der beiden Opfer – Taylor Robertson und Elijah Clayton – zu unterstützen. Das gesamte Statement im Wortlaut:
An unsere Spieler und die Gaming-Community,
Ich wollte einige Gedanken über die entsetzliche und sinnlose Gewalttat in Jacksonville beim Madden-Event teilen. Ich weiß, dass viele von uns, mich eingeschlossen, voller Schock und Trauer sind. Unsere Teams haben ununterbrochen gearbeitet, um unser bestmögliches zu versuchen, auf diese schreckliche Situation zu reagieren.
In erster Linie ist es eine undenkbare Tragödie, dass Taylor Robertson und Elijah Clayton, zwei unserer besten Madden-Konkurrenten, auf diese Weise ihr Leben verloren. Sie waren respektierte, positive und fähige Konkurrenten, der Inbegriff der Spieler und Persönlichkeiten im Herzen unserer Gemeinschaft. Ihre Liebe zum Wettbewerb wurde durch ihre Teilnahme an unseren Veranstaltungen in den letzten Jahren deutlich. Wir sind entschlossen, die Familien von Taylor und Elijah in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, und wir senden unseren tiefstes Mitgefühl an ihre Lieben, an die Verletzten von gestern und an alle, die davon betroffen sind.
Die Veranstaltung war ein Qualifikationsturnier für den Madden Classic, unseren ersten Madden EA Major Wettbewerb dieser Saison. Während diese qualifizierenden Veranstaltungen von Partnern unabhängig durchgeführt werden, arbeiten wir mit ihnen zusammen, um wettbewerbsfähige Integrität zu gewährleisten und Feedback von Spielern zu sammeln. Wir haben uns entschieden, unsere drei verbleibenden Qualifikationsveranstaltungen für Madden Classic abzusagen, während wir eine umfassende Überprüfung der Sicherheitsprotokolle für Teilnehmer und Zuschauer durchführen. Wir werden mit unseren Partnern und unseren internen Teams zusammenarbeiten, um ein einheitliches Sicherheitsniveau bei allen unseren Wettbewerben zu erreichen.
Wir waren alle tief betroffen von dem, was in Jacksonville passiert ist. Dies ist das erste Mal, dass wir als Organisation mit so etwas konfrontiert werden, und ich glaube, das erste Mal, dass unsere Spielergemeinde mit einer Tragödie dieser Art umgegangen ist. Bitte nehmt euch Zeit, um sich in dieser schwierigen Zeit gegenseitig zu unterstützen.
Andrew Wilson
Geschäftsführer, EA