Die Hamburger Polizei hat Ermittlungen gegenüber dem YouTuber Simon Desue aufgenommen. Der Beschuldigte habe im Darknet Falschgeld erworben und mit diesem anschließend gehandelt oder eine solche Tat vorgetäuscht. Nun droht ihm unter Umständen eine einjährige Gefängnisstrafe.
Gegen den 27-jährigen Joshua Weißleder, auf YouTube vor allem unter seinem Künstlernamen Simon Desue bekannt, wird ermittelt. Die Hamburger Polizei nahm ein Verfahren auf, das sich mit dem Handel mit Falschgeld auseinandersetzt.
Kurz vor Silvester veröffentlichte Desue ein Video, in dem er eine neue Videoreihe ankündigte. Sollte er 20.000 Likes erreichen, werde er im Darknet Falschgeld erwerben.
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Wenig später kam das vermeintliche Falschgeld tatsächlich bei ihm an, wie er in einem weiteren Video zeigte. Bei weiteren 20.000 Likes werde er damit im nächstgelegenen Saturn-Elektrofachhandel versuchen, etwas zu erwerben.
Kurz darauf filmte er sich, wie er zusammen mit seiner Freundin eine Saturn-Filiale betritt. Desue versucht, in Begleitung seiner Freundin, mit dem Falschgeld eine teure Kaffeemaschine zu kaufen. Die Prüfmaschine des Marktes akzeptiert die Scheine zunächst nicht, nimmt sie letztendlich aber doch an.
Diese mehrteilige Videoserie wird von Desue selbst als fiktiv bezeichnet. In der Videobeschreibung seines dritten Videos sowie zu Beginn wird der Hinweis eingeblendet, dass „Personen und die Handlung des Films frei erfunden sind“.
Es scheint anders zu sein, als die Scheine scheinen lassen
Die Polizei findet die Aktion dennoch nicht besonders lustig und durchsuchte seine Wohnung in Hamburg, wie das Landeskriminalamt bestätigte. Im Zuge dessen wurden 9.850 Euro des vermeintlichen Falschgelds beschlagnahmt. Nun wird überprüft, ob es sich um echte oder falsche Scheine handelt.
Sollte es sich dabei tatsächlich um Falschgeld handeln, wovon derzeit nicht ausgegangen wird, droht Desue eine einjährige Gefängnisstrafe. Selbst wenn es sich um Echtgeld handelt, könnten juristische Konsequenzen folgen. Das Vortäuschen einer Straftat ist schließlich ebenfalls eine Straftat.
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