Seit über 45 Jahren kann Peter Parker alias Spider-Man auf eine sehr illustre Geschichte zurückblicken. Ein gefühltes Dutzend Comicserien, diverse Zeichentrickserien und drei Realverfilmungen nennt der Spinnenmann sein Eigen, doch auch im Videospielbusiness ist er kein Unbekannter. Auf der Gamescom konnten wir nicht nur eine Demo des kommenden Spidey-Abenteuers „Spider-Man: Shattered Dimensions“ anspielen, ein Beenox-Mitarbeiter war auch so freundlich uns beim Spielen über die Schulter zu schauen und unsere Fragen zu beantworten.
Neue Superhelden braucht das Land
Durch die Zerstörung eines antiken Artefakts ist das Raum/Zeitkontinuum im Marvel-Universum bedroht, weswegen die Telepathin Madame Web einen Hilferuf an die Spider-Mans von vier verschiedenen Dimensionen aussendet. Es liegt nun am Spieler zwischen den einzelnen Inkarnationen von Spidey und den dazugehörigen Dimensionen zu wechseln, um die Bedrohung unter Kontrolle zu bekommen.
Der Spider-Man aus der ersten Dimension dürfte vielen bekannt sein und bedarf keiner weiteren Vorstellung, etwas exotischer wird es schon mit Spinne Nummer Zwei. Spider-Man Noir stammt aus Marvels Noir-Universum, in dem bekannte Helden und Schurken in einem Dreißiger Jahre-Setting angesiedelt wurden. Aus einer nicht allzu entfernten Zukunft stammt Spider-Man 2099, der ein mit zusätzlichen Gadgets ausgestattetes Kostüm besitzt. Vervollständigt wird die Superheldenrunde durch den ultimativen Spider-Man, welchem bereits ein eigenes Videospiel gewidmet wurde. Das Ultimate Universe stellt eine Art Reboot in einem alternativen Universum dar, in dem Peter Parker noch ein Teenager ist.
Die Demo beginnt mit Spider-Man Noir in einem zwielichtigen Hafengebiet, gespickt mit patrouillierenden Mafiosi. Ziel der Mission ist es Geiseln zu befreien, die von den Handlangern des Schurken Hammerhead festgehalten werden. Das freundlichste an den Ganoven sind ihre Anzüge, landet Noir in ihrem Blickfeld macht er Bekanntschaft mit ihren Tommy Guns. Deswegen muss er unerkannt bleiben, indem er durch die Schatten huscht. Mit Netzleinenzügen bewegt sich Noir über Metallkonstruktionen und Barackendächer, um von oben das Gebiet zu überblicken.
Wie in „Splinter Cell: Conviction" wird das Bild farblos, sobald Noir für die Mafiosi unsichtbar ist. In diesem Momenten kann der Spieler, die richtige Position vorausgesetzt, mit dem B-Knopf einen Takedown ausführen und die bösen Buben stilvoll und lautlos mit dem Netz ausschalten. Als nützlich erweist sich auch der Spinnensinn, der mit einem Druck nach oben auf dem Digipad aktiviert wird. Noir kann mit dessen Hilfe durch Wände sehen, außerdem werden Gegner und Zielobjekte auf dem Bildschirm farbig markiert – der Detective Mode aus Batman: Arkham Asylum lässt grüßen.
Überhaupt besitzt das Stealth-Gameplay verblüffende Ähnlichkeit mit Rocksteadys meisterhafter Comicumsetzung, erwartet uns hier ein schamloses Ripoff? „Genau genommen haben wir mit der Entwicklung von Shattered Dimensions begonnen bevor Arkham Asylum von den Rocksteady Studios angekündigt wurde", verrät uns der Beenox-Mitarbeiter:"Den erweiterten Spinnensinn gab es in ähnlicher Form auch schon 2007 in Spider-Man." Mit den Superkräften ist es ein Klacks die Geiseln zu retten, auf geht's in die nächste Dimension.