Während wir immer mehr mit ernsthaften Kriegs-Shootern wie Call Of Duty, Medal Of Honor, Homefront (und wie sie nicht alle heißen) zugebombt werden, hat sich Epic Games mit Bulletstorm dazu entschieden, einfach mal anders zu sein. Keine tiefgründige Story und kein vom Krieg gequälter Soldat. Einfach nur eine Ballerorgie mit viel Style und wenig drumherum. Kann das gut gehen?
Dont drink and fly!
Es gibt Dinge, die werden sich wohl nie ändern. Wer in der heutigen Zeit betrunken Auto fährt, ist ein Idiot und wird bestraft. Wer in der Zukunft betrunken Raumschifft fliegt, ist kein Stück intelligenter, kollidiert mit seinem Erzfeind und strandet letzendlich auf einem Planeten, der von kanibalisch veranlagten Mutanten besetzt ist. Einmal dort angekommen, hat man die Wahl, ob man gefressen werden will oder doch lieber alles ummäht. Das Söldnerteam aus Bulletstorm neigt zur letzteren Option und beschert uns damit ein verrücktes, bisher in dieser Form noch nie gesehenes, Shooter-Abenteuer.
Gestatten, Duke Nuk.. eh Grayson Hunt!
Die von uns gespielte Demoversion auf der XBOX 360 beginnt mit einem kleinen Tutorial-Video, in dem uns der "Held" des Spiels, Grayson Hunt, ein paar abgefahrene Wege zeigt unsere Gegner ins Nirvana zu schicken. Irgendwie erinnert Hunts immenser Gebrauch von Schimpfwörtern durchaus an den allseits bekannten Duke Nukem, denn dieser war auch nie um einen locker-flockigen Kommentar verlegen. Epic Games selbst findet einen derartigen Vergleich allerdings unangebracht, da Bulletstorm im Gegensatz zu Duke Nukem eine echte Storyline besitzt. Von dieser haben wir in der Demo leider nicht allzu viel mitbekommen, allerdings liegt das Hauptaugenmerk ja auch auf was anderem – nämlich der Suche nach dem möglichst coolsten Weg, unseren Gegnern das Licht auszuknipsen.
Choose your weapon, Sir!
Damit uns bei dieser Suche nicht langweilig wird, stellt man uns natürlich ein paar Waffen sowie einzigartige Fähigkeiten zur Verfügung. So können wir zum Beispiel ein Laser-Lasso benutzen, um Gegner in unsere Richtung zu ziehen. Sobald der nette Herr uns dann mit seiner Anwesenheit beglückt, können wir dem Pseudo-Zombie kurz Hallo sagen und ihn mit Blei aus unserem Sturmgewehr vollpumpen. Zu langweilig? Na, dann wollen wir doch mal gucken, was wir sonst noch so drauf haben! Wir können treten, haben unter anderem einen Granatenwerfer, der zwei, mit einem Seil verbundenen, Granaten abfeuert, und unser Lasso ist sowieso vielseitig einsetzbar. Als wäre das nicht genug, fliegt jeder Gegner, der mit unserem magischen Arschtritt-Fuß oder unserem Lasso in Berührung kommt, noch kurzzeitig in Zeitlupe durch die Gegend. Da wird sich doch was draus machen lassen! Hochmotiviert stürmen wir also in den nächsten Raum, wo wir auch schnell auf einige Mutanten treffen. Diese freuen sich natürlich auch, uns zu sehen und kommen wie wild geworden auf uns zugesprintet. Kurzerhand schießen wir dem ersten Feind unser, mit Granaten bestücktes Seil, um den Hals, so dass dieser keine Luft mehr bekommt und letztendlich in Einzelteilen vom Boden gewischt werden kann. Der nächste wird von unserem Lasso umgarnt und bekommt dann einen Tritt Richtung Stachelwand. Hell yeah!
Sammeln Sie Punkte?
Für solche besonders spektakulären Aktionen gibt es im Spiel sogenannte Skill-Punkte, mit denen wir unser Arsenal verbessern oder unsere Fähigkeiten upgraden können. Dieses Punktesystem sorgt für die nötige Motivation im sonst eher tristen Shooter-Dasein von Bulletstorm und zaubert uns ab und an auch mal ein Lächeln auf’s Gesicht. So haben wir nach dem oben erwähnten Tritt in die Stachelwand auf unserem Bildschirm den Schriftzug Voodopuppe vernommen und haben gleichzeitig 500 Punkte zugeschrieben bekommen. Da wird man schon neugierig, was für Bezeichnungen sich Epic Games sonst noch einfallen lassen hat. Immerhin gibt es im finalen Spiel rund 150 bizarre Tötungsmöglichkeiten. Überall im Spiel finden sich zudem noch fiese Fallen, die wir benutzen können um unsere Feinde systematisch in hoher Stückzahl zu erledigen. Beispiel gefällig? Relativ früh in der Demo stoßen wir auf zwei Mutanten, die wir entweder vermöbeln und abknallen können oder in eine der besagten Fallen locken. In diesem Fall gibt es an der Decke eines zerstörten Gebäudes eine Art zugeschüttete Falltür, die, wenn wir sie öffnen, unsere Gegner mit Bauschutt erschlagen kann. Damit die beiden Kanibalen auf uns aufmerksam werden, schießen wir kurz einen von ihnen an, sprinten unter der Falltür hindurch, drehen uns um, und packen unser Lasso aus um die Falltür zu betätigen – zack! Die beiden Gegner sind Geschichte und unser Punktekonto freut sich über Zuwachs! Generell ist unser Alter Ego Graysoon Hunt nach so einer Aktion ziemlich glücklich und verspottet die soeben geplätteten Kreaturen mit einem fiesen Spruch. Die brutalen Aktionen werden allerdings nicht nur von Hunts Stimme untermalt, sondern sehen, dank der altbewährten Unreal Engine 3 auch noch richtig schick aus. Die Umwelt wirkt realistisch und das detailreiche Leveldesign sorgt für eine Menge Spielraum. Lediglich einige schwammige Texturen und schwache Kantenglättung trüben den sehr guten optischen Eindruck.