Falls ihr im Besitz eines Nintendo-Systems sein solltet und ihr gerne ausgiebige Multiplayersessions mit euren Freunden veranstaltet, stehen die Chancen gut, dass ihr mindestens einmal eine Inkarnation von Mario Kart in den Fingern hattet. Auch für den 3DS hat man jetzt eine Umsetzung des beliebten Kartrennspiels in der Mache, in dem schlicht Mario Kart 7 getauften Spiel wagt sich Mario zum ersten Mal auf eine Strecke in stereoskopischem 3D.
Auf der Wii gehört Mario Kart Wii zu den bestverkauften Titeln überhaupt, weswegen ein Ableger für den Nintendo 3DS keine schlechte Idee ist. Nach anfänglichen Verkaufsschwierigkeiten kann ein solches Spiel die Hardwareumsätze in ein Rekordhoch versetzen, die Serie zeichnet sich seit jeher durch eine hohe Einsteigerfreundlichkeit und exzellente Multiplayerkomponente aus und passt genau in das Werbekonzept des Handhelds, mit dem man alte und neue Zocker zusammenführen will. An den Start gehen die üblichen Verdächtigen, Mario, Luigi, Prinzessin Peach etc. Spielbar in der Demo waren insgesamt acht verschiedene Charaktere, laut Nintendo ist diese Zahl noch nicht endgültig und kann sich im fertigen Spiel ändern. Nach der Wahl der Spielfigur wählt ihr noch euren fahrbaren Untersatz aus, den ihr je nach Beschaffenheit der Piste aus verschiedenen Teilen zusammenbauen könnt und schon geht es auf die Rennstrecke.
Für das Spiel wurden selbstverständlich mitunter komplett neue Pisten erstellt, von denen beispielsweise eine an den Wii-Hit Donkey Kong Country: Returns angelehnt ist. Ihr fahrt durch palmenbewachsene Serpentinen und müsst brennenden Tikis auf der Fahrbahn ausweichen, sonst geratet ihr ins Schleudern. Als besonderes Gimmick kann euer Kart bei Sprüngen über bestimmte Beschleunigungsfelder einen Paraglider ausfahren, sodass ihr mit einem Gleitdrachen über die Strecke saust. Wenn ihr den Aufwind richtig nutzt, könnt ihr ein beachtliches Stück Weg per Luftlinie zurücklegen, vor allem erreicht ihr somit versteckte Abkürzungen. Auch für den Einsatz unter dem Meerespiegel ist euer Gefährt gewappnet, beim Eintritt unter die Wasseroberfläche wächst dem Kart eine Schiffschraube und ihr tuckert mit einer Art U-Boot weiter. Solch kleine, aber feine Änderungen sorgen dafür, dass die Reihe auch nach über 15 Jahren immer noch frisch wirkt.
Zerreißprobe für Freundschaften
Bei einer Partie Mario Kart kochen bekanntlich die Emotionen über, schuld daran sind besonders die fiesen Items. Siegeseuphorie kann binnen weniger Sekunden in blanke Wut umschwenken, wenn euch wenige Meter vor der Zielgeraden ein roter Panzer erwischt und ihr die Pole Position einbüßt. Solche Momente machen den Reiz der Serie in vertrauter Runde aus, umso erfreulicher, dass in der von uns angespielten Demo keine Spur von dem blauen Panzer war, dem Hassobjekt der Fangemeinde. Somit kommt es seltener vor, dass ihr unfairerweise von der Konkurrenz mit einem einzigen Item eure mühsam erarbeitete Führung verliert. Neben den ?-Boxen mit den Items könnt ihr während der Fahrt auch wieder Münzen einsammeln, die die Attribute eures Karts verbessern und euch etwas mehr Beschleunigung oder eine stärkere Abwehr verpassen.
Der 3D-Effekt kam in der Demo sehr gut rüber, vor allem läuft das Spiel auch im 3D-Betrieb weiterhin mit 60 Frames pro Sekunde. Durch die dreidimensionale Optik lassen sich Objekte auf der Fahrbahn leichter erkennen und ihr könnt Entfernungen besser abschätzen, auch bei manchen Items macht sich die Technologie bemerkbar. Ein gutes Beispiel dafür ist der Blooper, der euren Screen mit Tinte vollspritzt und eure Sicht erschwert. Per WiFi könnt ihr nicht nur online gegen andere Fahrer antreten, sondern auch mit ihnen Replay-Daten austauschen, sodass die Aufzeichnungen eurer Tauschpartner dann als Geister über die jeweilige Strecke fahren. Street Pass-Funktionen sind ebenfalls eingeplant, deren genaue Funktion dürften wir spätestens zum Release im Dezember 2011 erfahren.