Die Ace Combat-Serie geht mit großen Schritten auf ihr 20. Jubiläum zu und hat im Verlaufe der Jahrzehnte einige Entwicklungen über sich ergehen lassen. Vom Überflieger am Arcade-Automaten zur Action-Flugsimulation auf den heimischen Konsolen bis hin zum neusten Ableger Ace Combat: Assault Horizon, welcher den Zusatz Simulation getrost in der Ecke stehen lässt. Ob die Entwicklung Richtung Action sich bezahlt macht, erfahrt ihr in unserem Test.
Schlecht geschlafen, Bishop?
Der Anfang von Ace Combat: Assault Horizon hält sich nicht lange mit einer Hintergrundgeschichte auf, sondern wirft uns direkt in die Haut von Jetpilot Colonel William Bishop, welcher mit seinen Kollegen gegen eigentlich verbündete, russische Kampfjets, wettert. Einige Texteinblendungen auf dem Bildschirm verraten uns wie wir zahlreiche Aktionen ausführen, darunter das Bedienen unserer Waffen, das Wechseln der Kamera-Perspektive, bis hin zum Beschleunigen bzw. abbremsen unseres Vogels. Haben wir die simple Steuerung einmal einverleibt geht es auch gleich voll aufs Ganze: Wir jagen feindliche Jets, weichen Raketen aus und kriegen es mit einer Reizüberflutung alá Call of Duty zutun. Überall scheppert es, Explosionen lenken unsere Aufmerksamkeit auf sich und plötzlich haben auch wir einen schweren Treffer erlitten. Obwohl wir noch immer nicht die geringste Ahnung haben, was wir grade überhaupt tun, gilt es nun die Ruhe zu bewahren. Ein Quicktime-Event lässt uns den Schleudersitz aktivieren, der Fallschirm öffnet sich und verdammt: Ein feindlicher Jet hat uns erfasst und fliegt mit einem Affenzahn auf uns zu. Es ist vorbei. Also unser Traum, der ist vorbei. Das Spiel geht jetzt erst richtig los.
Inszenierung par excellence
In einer Zwischensequenz, die grafisch einiges hermacht, erfahren wir nun mehr über die Hintergründe unseres Traumes, über unsere Kollegen und auch über unseren eher in sich gezogenen Charakter. Die Station auf der wir uns befinden, steht unter dem Befehl der NATO und der Grund unseres Einsatzes in Ostafrika ist eigentlich kein allzu besonderer. Interessanter wird es, wenn wir erstmals in die Haut eines unbenannten Helikopterschützen schlüpfen, welcher Augenzeuge einer neuartigen Superwaffe wird, welche ohne Vorwarnung Mitten in der Pampa gezündet wurde. Für alle die nun das Wort Superwaffe ignoriert haben und noch immer verdutzt beim Wort Helikopter hängen: Ja richtig gehört, Ace Combat: Assault Horizon kommt zum ersten mal in der Geschichte der Reihe mit schwer gepanzerten, trägen Helikoptern daher. Die werden natürlich nicht von einem Jet-Piloten geflogen, sondern von Doug „D-Ray“ Robinson, welcher nicht nur unser zweiter spielbarer Charakter ist, sondern auch ein Bekannter von Bishop.
Eine Story ohne Reiz
In 16 Missionen fliegen wir also mal im Jet und mal im Helikopter rund um den Globus und bekämpfen die Russen, welche sich mal wieder jedem bekannten Klischee bedienen und die Weltherrschaft an sich reißen wollen – gähn. Auch wenn die Story nicht wirklich was taugt, macht das Spielen an sich dennoch Spaß, dafür sorgen z.B. rasante Dogfights, echte Helikopter- und Jet-Modelle und eine nicht allzu dumme Gegner-KI. Während die reine Inszenierung gut gelungen ist, hängt die Grafik während der Missionen leider hinterher. Unser Jet ist zwar sehr schön modelliert und mit dem ein oder anderen Detail versehen, die Bodentexturen allerdings sind kompletter Matsch und erinnern an die gute alte Ära der PlayStation 1. Die länge der Kampagne ist an sich zufriedenstellend, die Missionen wirken allerdings auch gestreckt und fallen teilweise zu lang aus. Wer das Maximum aus dem Spiel herausholen möchte, der kann im Ko-Op-Modus die Einzelspielerkampagne zusammen mit einem Freund erleben oder sich mit bis zu 16 Spielern in spaßige Online-Gefechte stürzen. Hat man eine Mission einmal beendet, darf man außerdem Upgrades wie Waffen, Lackierungen oder mehr Munition erwerben.