Seit Terminator wissen wir, wie Roboter als Menschen aussehen können. Mit Binary Domain von SEGA kommt im Februar nun ein Third-Person-Shooter der Marke "Menschen gegen Maschinen", der Spieler hinein ins Tokio des Jahres 2080 versetzt, wo eine deftige Roboter-Revolution auf euch wartet. Dabei legt Binary Domain den Fokus nicht bloß auf taktische Action, sondern auch auf die Beziehungen zwischen den Charakteren der Spezialeinheit.
Herkömmlicher Japan Trash oder Shooter mit Potential?
Bergen Industries, ein für die Regierung arbeitendes Hightech-Konglomerat, ist Hersteller von tausenden Robotern, die ein neues Tokio über der alten Stadt erschaffen haben. Durch die Klimaerwärmung und dem Schmelzen der Pole ist die alte Stadt überschwemmt und nicht mehr zu benutzen. Im neuen Tokio werden die fleißigen Helferlein jedoch wie Sklaven gehalten und von den Besitzern für alltägliche Arbeiten genutzt. Hergestellte Roboter müssen außerdem immer als solche gekennzeichnet sein. Doch ein unbekanntes Unternehmen hält sich nicht an diese Vorgaben und baut Roboter, die wie Menschen aussehen. Und so kommt es, wie es kommen muss. Ein Hollow Child, halb Mensch, halb Maschine, bricht bei Bergen Industries ein und enthüllt das Unfassbare: Der CEO eines der gigantischsten Technologieunternehmen der Welt ist zur Hälfte ein Roboter. Auch sonst haben die Blechbüchsen diverse hohe Ämter bereits infiltriert und so startet ein Aufstand, welcher die Machtverhältnisse zu Gunsten der Maschinen ändern soll. Durch geschickte Propaganda spielt die japanische Regierung die Zwischenfälle herunter und lässt den Rest der Welt in Ungewissheit.
Daher entschließt sich die UNO eine Spezialeinheit, bestehend aus Agenten des britischen MI6, der US-Navy Seals und der chinesischen KPL unter Führung von Captain Dan Marshall, nach Tokio zu schicken, um die Stadt zu infiltrieren und weitere Informationen zu beschaffen. Nüchtern betrachtet klingt die Story eher nach Japan Trash, allerdings sind die westlichen Einflüsse deutlich zu spüren. Außerdem ändert sich diese Meinung bereits nach dem ersten Treffen mit einem „Seelenlosen“, einem Roboter, der menschlich aussieht und gar nicht weiß, dass er ein Roboter ist. Dieser wird gleich zu Beginn von einigen Yakuza vertrimmt, nach einigen Schlägen ist bereits Metall zu sehen. Doch die Maschine verhält sich menschlich, fleht um Gnade und bettelt. Spätestens an dieser Stelle wird deutlich, dass Binary Domain mehr zu bieten hat als herkömmliche Shooter á la „Roboter gegen Menschen“. Toshihiro Nagoshi, bekannt durch die „Yakuza“-Reihe, zieht den Spieler ganz bewusst auf die Seite der Maschinen und schafft eine beeindruckende Atmosphäre.
Vertrauen muss man sich erarbeiten
In Binary Domain seid ihr nie alleine unterwegs, sondern immer mit mindestens einem Squadmitglied. Wen ihr mitnehmen möchtet, dürft ihr vor jedem Spielabschnitt neu entscheiden. Dabei haben die verschiedenen Charaktere bestimmte Spezialgebiete und ihr solltet demnach genau abwägen, ob ihr lieber den Scharfschützen oder den brachialen Sturmsoldaten an eurer Seite kämpfen lasst. Oder aber beide, denn ihr könnt maximal zwei Teammitglieder pro Mission mitnehmen. Dabei spielt das Vertrauen eurer Mitkämpfer in euch eine große Rolle. Binary Domain bietet ein rudimentäres Dialogsystem sowie eine Befehlssteuerung, mit welcher ihr euren Kämpfern Positionen oder Aktionen befehlen könnt. Ist das Vertrauen in euch jedoch gering, gibt es mitunter aber auch ein klares „Nein“ über Funk. Wer ein Headset besitzt, darf seine Truppe sogar mit der eigenen Stimme herumkommandieren.
Bei Dialogen habt ihr meist zwei Antwortmöglichkeiten. Je nach Wahl der Antwort steigt oder sinkt dann das Vertrauen in euch. Und wer seine Kameraden im Friendly Fire unter Beschuss nimmt, wird mit besonders hohem Vertrauensverlust bestraft. Falls ihr lieber den Fokus auf die brachiale Action legt, sei an dieser Stelle noch anzumerken, dass eure Teammitglieder auch ohne eure Anweisungen in Deckung gehen und selbstständig handeln. Ein extrem taktisches Vorgehen ist also ein optionales Feature.
Maschinen sterben nicht so einfach
Der Fokus bei Binary Domain liegt ganz klar auf den Gefechten mit den Maschinen. Dabei habt ihr die Möglichkeit, einzelne Teile der Roboter unter Beschuss zu nehmen, denn die Maschinen sind vollständig zerlegbar. Ballert man den Blechbüchsen die Beine weg, kriechen sie mit den Armen weiter und schießen weiterhin zurück, trifft man den Arm, der die Waffe hält, heben sie die Kanone mit der anderen Hand wieder auf. Wer strategisch vorgehen mag, darf aber auch gekonnt den Kopf oder die Hauptplatine der Roboter zerstören. Diese können dann nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden und schießen wild um sich. Doch damit nicht genug, in vielen Missionen warten Zwischengegner in Form von haushohen Kampfmaschinen auf euch. Diese sind um einiges schwieriger zu knacken und stellen mitunter eine echte Herausforderung dar. Für jeden zerstörten Haufen aus Altmetall gibt es dann Bosonic Cells, die eure Energie für einen besonders wuchtigen Spezialangriff aufladen, und natürlich Geld. Mit dem Geld dürft ihr dann in „Ammunition Transit Japan“-Stationen einkaufen gehen. In den Stationen kauft ihr dann neben Munition noch schicke Upgrades für eure Schießeisen, die dann größere Magazine bekommen und mehr Schaden anrichten, und auch bitter nötige Medi-Packs. Und damit das Geballer auf Dauer nicht eintönig wird, gibt es immer wieder nette Zwischensequenzen und abwechslungsreiche Spielabschnitte. Darunter zum Beispiel eine Fahrt mit dem Jet-Ski oder ihr rutscht einen riesigen Damm hinab und weicht Hindernissen aus.
Multiplayer satt
Neben der Singleplayer-Kampagne hat Binary Domain noch einen Multiplayer-Modus im Gepäck. In diesem dürfen bis zu zehn Spieler gegeneinander antreten. Dabei müsst ihr beispielsweise das Datenmodul des anderen Teams erobern (Daten-Jagd), als letzter Spieler unter den Lebenden weilen (Team-Überleben) , Schlüsselpositionen innerhalb eines Zeitlimits einnehmen (Punktkontrolle) oder Nachschublieferungen verteidigen, wobei ihr immer wieder vor schwierigere Aufgaben gestellt werdet (Einsatz). Mit dabei sind natürlich noch die klassischen Modi Free for All und Team Deathmatch. Darüber hinaus dürft ihr noch den Modus Invasion spielen, eine kooperative Variante, in der ihr mit bis zu vier Spielern gegen stets stärker werdende Wellen von Robotern antretet. Bisher lässt sich die Kampagne jedoch nicht im Koop-Modus spielen, was dank der Teammitglieder jedoch verschmerzbar sein sollte.