Die Ghost Recon-Serie gilt schon seit Jahrzehnten als Rohdiamant im Bereich der Taktik-Shooter und feierte dementsprechend schon viele Auftritte auf allen möglichen Konsolen. Nach den beiden Next Gen-Titeln Advanced Warfighter wurde es zwar ein wenig ruhiger um das Team der Ghosts, doch mit Ghost Recon: Future Soldier bringt man taktisches und vor allem kooperatives Spielen wieder zurück an den Mann. Wir haben uns das Spiel bei Ubisoft angesehen und verraten euch, warum Freunde taktischer Einsätze dieses Spiel nicht verpassen dürfen.
Der Guerrilla-Modus: Die Gegner schieben Welle
Zu Anfang des Events haben wir uns dem sogenannten Guerrilla-Modus gewidmet. Hier geht es darum, dass ein Team, bestehend aus vier Soldaten der Ghost-Einheit, auf einer von insgesamt vier Multiplayer-Maps ein Hauptquartier errichtet hat, welches nun von feindlichen NPC-Soldaten gestürmt wird. Damit man zwischen blauen Bohnen und Kampfgebrüll auch mal zur Ruhe kommen kann, attackieren die Gegner in immer stärker werdenden Wellen, vergleichbar mit dem Horde-Modus aus Gears of War 3. Während man sich bei den ersten der insgesamt 50 Wellen nebenher noch mit dem Lackieren von Fußnägeln beschäftigen kann, fühlt man sich später schnell wie Winnie Pooh in einem Bienenstock – von allen Seiten schwirren die Gegner in Richtung des zentralen HQs und alles, was uns vor den zischenden Kugeln der gegnerischen Soldaten bewahren kann, ist eine gute Kommunikation mit dem Rest unseres Teams. Gemeinsam gilt es erst mal die Karte genauer in Augenschein zu nehmen und dann die optimale Position für alle Spieler zu finden. Ausgehend vom Hauptquartier ist es dringend notwendig, dass jede Seite gedeckt wird und die Spieler sich trotzdem nicht allzu sehr voneinander entfernen – geht im Ernstfall nämlich einer flöten, können nur die Kameraden den Tod von der Schwelle boxen und gefallene Kollegen wiederbeleben – damit es erst gar nicht so weit kommt, gibt es viele mehr oder weniger exotische Gadgets, die euch das Leben drastisch angenehmer gestalten.
So kann es auf einem weiten Schlachtfeld schon mal dazu kommen, dass man mitten in der Action den Überblick verliert und irgendwann gar nicht mehr peilt, wo sich die Feinde nun verkrochen haben. Zu diesem Zweck gibt es in Ghost Recon: Future Soldier gleich mehrere Möglichkeiten zur Orientierung. Während UAV-Drohnen schon aus anderen Multiplayer-Shootern bekannt sind und sich langsam als selbstverständlich etablieren, sind die sogenannten Sensorgranaten im Spiel ein wahres Unikat. Wirft man eine dieser Granaten auf das Schlachtfeld, werden Feinde in einem bestimmten Radius markiert und sogar durch Wände hindurch deutlich sichtbar gekennzeichnet. Leuchtet eine gegnerische Einheit im knalligem Rot auf, befindet sie sich hinter einem Hindernis, lässt die Farbe nach, sollte man schnellstens aus der eigenen Deckung hervor kommen und das Feuer eröffnen. Wer mal keine Sensorgranate mehr zur Hand hat, kann außerdem auf eine Art Sonarsicht-Gerät zurückgreifen und Gegner über kurze Distanz durch Wände und dichten Rauch orten. Neben solchen passiven Ausrüstungsgegenständen gibt es natürlich auch aggressivere Methoden den Feind auszuschalten. Neben Frag-Granaten und Predator-Raketen gibt es beispielsweise die Möglichkeit einen Luftschlag anzufordern oder Geschütztürme aufzustellen. Mächtige Gadgets wie diese sollten allerdings wohl aufgespart werden, denn in jeder zehnten Welle gilt es eine Art Bossgegner zu besiegen. In unserem Fall erwartete uns bei Welle 10 der Angriff von gleich zwei gepanzerten Fahrzeugen, später kann es sogar zu gegnerischen Helikopter-Einsätzen kommen.
Die vier Mehrspieler-Karten, die von Anfang an im Guerrilla-Modus enthalten sein werden, können je nach Schwierigkeitsgrad und eigenem Können bis zu 30 Stunden Spielzeit in Anspruch nehmen.
Die Kampagne: Mit Freunden erleben
Nachdem wir eine Runde im Guerrilla-Modus gespielt haben, kamen wir auch schon zum Herzstück von Ghost Recon: Future Soldier. Zusammen mit anderen Redakteuren und den anwesenden Entwicklern galt es im Rahmen einer Mission aus der Einzelspieler-Kampagne, welche komplett mit bis zu vier Spielern erlebt werden kann, einen generischen Stützpunkt auszuhebeln und die sich dort befindene Artelliere unschädlich zu machen. Dass Kommunikation hier nochmals einen Tick größer geschrieben wird, wird gleich am Anfang der Mission klar, als wir uns in der Haut eines Ghost-Mitglieds ein wenig voran wagen und plötzlich mehrere Feinde sichten. Vier von ihnen, die uns am nächsten stehen, sind mit einer Nummer über dem Kopf gekennzeichnet und einer der Kollegen liegt bereits mit dem Gewehr im Anschlag auf dem Boden und gibt zu verstehen, Nummer 1 im Visier zu haben. Kurzerhand suchen auch wir uns eine Position zum Spähen und geben dabei besonders darauf Acht, dass uns keine patrouillierenden Soldaten erhaschen. "Nummer 2", verkündet unser Alter Ego streng und mit einem gewissen Nachdruck in der Stimme als auch unser tödliches Fadenkreuz den Kopf eines Feindes im Visier hat. Kurz darauf folgen auch schon Nummer drei und vier. "Bereit?", fragt einer der Entwickler hinter der Konsole. Ein zustimmendes Nicken später lösen wir alle den Schuss und darauf folgend auch eine kurze Zeitlupe aus. Diese Sync-Shot getaufte Technik soll das Spielen als Team reizvoller gestalten, denn neben einer coolen Killcam und dem unbemerkten Beseitigen von gleich vier Feinden kriegt man bei einem derartigem Zusammenspiel während der Zeitlupe noch die Gelegenheit den nächsten Feinden einen Schuss voraus zu sein – motivierend, praktisch, gut.
Natürlich kann es nicht immer so glatt laufen wie oben beschrieben, denn nur der kleinste Fehler genügt und schon sind die Soldaten der gegnerischen Einheit alarmiert. In diesem Fall heißt es bloß nicht die Nerven verlieren und sofort Deckung suchen. Ist man in der Kampagne nämlich mit Freunden unterwegs, bedeutet der Tod eines Mitspielers bereits die sofortige Beendigung der Mission. Einerseits wird so der Schwierigkeitsgrad angehoben, andererseits werden andere Spieler dazu angespornt, nicht den Rambo zu spielen. Abgesehen davon haben wir auch schnell festgestellt, dass man mit der Rambo-Methode eh nicht weit kommen würde. Die Gegner schießen aus der Deckung, werfen Granaten und geben sich gegenseitig Feuerschutz. Kurzum: Die Missionen erfordern taktisches Vorgehen, die Umgebungsgestaltung war, soweit wir es beobachten durften, abwechslungsreich, und die KI kann einem das Leben zur Hölle machen. Lediglich grafisch gibt sich Ghost Recon: Future Soldier nicht mehr komplett auf der Höhe der Zeit. Insgesamt ist der Look zwar in Ordnung, dennoch hatte die Beta-Version noch mit aufplopppenden und teils verwaschenen Texturen zu kämpfen.
Briefing mit Stil: Individuelle Gestaltung für Jedermann
Bevor wir uns in die Mission geworfen haben, hatten wir ebenfalls die Gelegenheit uns nach dem Briefing unser Waffenarsenal zusammen zu stellen. Dabei hat man nicht nur die reine Auswahl zwischen zahlreichen Primär- und Sekundärwaffen, sondern auch noch die Möglichkeit jede Wumme in ihre Einzelteile zu zerlegen und anzupassen. Anstatt also nur die Möglichkeit zu haben, einen Schalldämpfer aufzuschrauben, kann man jedes noch so kleine Einzelteil in der Waffe austauschen. Natürlich braucht man dafür keine Kenntnisse im Umgang mit richtigen Gewehren, denn auf dem Bildschirm wird euch stets angezeigt, welche Folgen das Austauschen gewisser Einzelteile mit sich bringen würde. Wer keine Lust hat an der Waffe seiner Wahl zu fummeln, kann außerdem auf einige Presets zurückgreifen. Diese fallen, je nach Spielertyp, anders aus und bringen ohne viel Zeitaufwand eine signifikante Verbesserung der Attribute mit sich.