Das erst vor einigen Monaten aus der Beta in den Retail-Status gewechselte MMORPG WAKFU erfreut sich schon jetzt einer hohen Beliebtheit. Gerade die vielen Möglichkeiten der Spieler, um den Ablauf in der Welt selbst zu bestimmen, machen WAKFU zu einem besonderen Erlebnis. Wir haben uns daher Mascha-chan, die deutsche Community-Managerin von Ankama, geschnappt und mit ihr ein Interview geführt. Dabei legten wir besonderen Wert darauf, mehr als nur die Standardfragen zu stellen. Unseren ausführlichen Test zum Spiel findet ihr HIER.
Hallo Mascha-chan. Wir freuen uns, dass Du Zeit für ein Interview mit playMASSIVE gefunden hast. Erzähl uns doch bitte zunächst etwas über Dich und Deine Funktion bei Ankama.
Hallo! Ich bin die Community-Managerin der deutschen WAKFU-Gemeinschaft. Ich arbeite in den Ankama-Büros in Frankreich und bin ein direktes Bindeglied zwischen den Spielern und den Entwicklern. Ich unterstütze Ankama dabei, Spielern in WAKFU das bestmögliche Spielerlebnis zu bescheren. Dazu gehören neben In-Game-Events und Wettbewerben auch Audio- und Videosendungen, Animationen, Präsenz auf Messen sowie natürlich der direkte Kontakt mit unseren Spielern.
Das einzigartige System von WAKFU ist darauf ausgelegt, dass das Spiel allein in den Händen der Spieler liegt. Wie groß schätzt du die Gefahr ein, dass das Konzept bzw. die Spieler selbst aus dem Ruder laufen? Und was würdet ihr im Falle einer Eskalation unternehmen?
Wir möchten ganz bewusst, dass das Spiel einzig und allein in den Händen der Spieler liegt. Das Ökosystem sowie Politik und Wirtschaft entwickeln sich völlig eigenständig, abhängig von den Handlungen der Spieler. Das Konzept der Sandbox schließt natürlich keinesfalls aus, dass es zum Beispiel eine Wirtschaftskrise geben könnte oder dass ein Diktator an die Macht kommt. Auch in diesem Falle würde Ankama auf keinen Fall direkt eingreifen. Es liegt an den Spielern, sich untereinander zu organisieren, um dem entgegen zu wirken.
Aktuell wird bereits viel gemeckert über nationsinterne Aggressoren, also Angehörige derselben Nation, die andere Nationsmitglieder bei ruhigen Aufgaben wie dem Farmen angreifen und töten. Plant ihr eine Veränderung des Anti-Aggressions-Gesetzes oder andere Maßnahmen gegen diese akute Problematik? Vielleicht ein erschwertes Erlangen von Bürgerpunkten oder höhere Abzüge derselben?
PvP gehört in WAKFU zum Spielalltag, und dazu zählen natürlich auch nationsinterne Aggressionen. Genau wie in der richtigen Welt werden diese geahndet – im Spiel mit Bürgerpunktabzug und es gibt spezielle Gesetze, die die Gouverneure nutzen können, um etwas dagegen zu unternehmen. Wir sind uns jedoch bewusst, dass hier noch mehr getan werden kann und denken darüber nach, wie wir den ehrlichen Bürgern mehr Mittel geben können, um sich vor solchen Aggressionen zu schützen. Spezielle Gebiete, in denen Angriffe nicht erlaubt sind, wie zum Beispiel rund um eine Phönix-Statue, sind eine Idee, an der wir gerade arbeiten.
Kamas scheinen seit jeher von Inflationsraten verschont zu bleiben. Hast du eine Erklärung für uns, woran das liegen könnte?
Die Wirtschaft auf einem Server, genau wie das Ökosystem, hängt ganz von den Spielern ab. Kamas werden nicht von Monstern gedroppt oder als Belohnung für Dungeons oder Quests vergeben. Die Spieler können in WAKFU ihre eigenen Kamas prägen und sind dabei durch die in ihrer Welt abbaubaren Erzvorkommen begrenzt. Schon allein dadurch können Kamas nicht in unendlichen Mengen hergestellt werden. Dadurch reguliert sich auch die Wirtschaft, in der Angebot und Nachfrage stark durch die Menge an Kamas auf dem Server beeinflusst werden. So bleibt der Wert der Kamas auch auf lange Sicht im Lot.
Bisher haben Spieler, die kostenlos spielen wollen, noch viele Einschränkungen. So können diese ja beispielsweise nicht handeln oder craften. Plant ihr in Zukunft mehr Rechte an Spieler zu verteilen, die vorerst nicht überzeugt genug sind, ein Abonnement zu ordern? Oder wird es gar weitere Einschränkungen geben, damit etwaige Bots das empfindliche Ökosystem nicht zerstören?
Weitere Einschränkungen sind auf keinen Fall geplant, es ist wahrscheinlicher, dass es Änderungen geben wird, um Spielern ohne Abo ihren Einstieg ins Spiel zu erleichtern. Zum Beispiel haben sie nun bereits die Möglichkeit, mit zahlenden Spielern eine Gruppe zu gründen oder einer Gilde beizutreten. Sie können problemlos im Anfängergebiet rund um Astrub das Spiel erkunden, die Monster und Dungeons erlauben es ihnen so mindestens bis Stufe 15 zu spielen und sich erst danach wegen einem Abonnement zu entscheiden. Ab diesem Moment können sie dann direkt auf das Ökosystem, die Wirtschaft und die Politik ihres Servers Einfluss nehmen.
Der Gouverneur darf zwar bereits einen Rat bestimmen, dieser besteht jedoch aus wenigen „Posten“. Plant ihr weitere „Minister“ zu integrieren, die eventuell neue Aufgaben übernehmen können?
Auf lange Sicht ganz bestimmt! Für dieses Jahr ist noch viel neuer Inhalt für WAKFU geplant und eine Überarbeitung des politischen Systems im Spiel gehört dabei zu unseren Plänen.
PvP-verliebte Spieler haben im Moment kein leichtes Leben in WAKFU, ist ein guter Kampf doch schwer zu finden. Sind in diesem Bereich in Zukunft neue Events geplant oder eventuell ein Rangsystem etc.?
Das Community-Team des deutschen Servers plant und organisiert sehr regelmäßig PvP-Events, bei denen die Spieler sich nicht nur messen, sondern dabei auch tolle Preise gewinnen können. Auch wird stetig am Klassenbalancing gearbeitet, um das PvP für alle noch interessanter zu machen.
Zeit für einen Blick in die Zukunft. Was dürfen wir von WAKFU noch erwarten? Gibt es schon konkrete Events oder Pläne?
Zu konkreten neuen Inhalten des Spiels können wir euch natürlich noch nicht so viel verraten, aber schon in einigen Wochen wird es dazu weitere Informationen geben. Wir arbeiten an vielen tollen Projekten für das Spiel und sind in stetem Kontakt mit unseren Spielern, deren Feedback uns sehr wichtig ist. Das deutsche WAKFU-Team wird in den nächsten Monaten auf mehreren Anime- und Manga-Conventions in Deutschland anwesend sein und würde sich über euren Besuch und Gespräche sehr freuen!
Vielen Dank für das Interview.