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Starhawk: Mittelmäßige SciFi-Ballerei im Nachtest

Mit Starhawk wagt sich Entwickler LightBox einmal mehr in neue Genre-Kreise. Nach dem eher mittelmäßigen Warhawk aus dem Jahr 2007 möchte das Entwicklerstudio fünf Jahre später mit dem sogenannten „Battle & Build“-Sytem der Serie neuen Wind einhauchen. Dabei schlüpfen wir in die Rolle von Emmett Graves, der sich mitten im Kampf um den wertvollsten Rohstoff des Universums befindet: die Rift Energy. Kann Starhawk mit Luft- und Boden-Kämpfen überzeugen oder ist die indirekte Fortsetzung der totale Absturz?

Emmett Graves mittendrin

Es gibt viele Interpretationen der Zukunft. Lightbox liefert mit Starhawk eine weitere Möglichkeit, wie die ferne Zukunft aussehen könnte. Die Planeten sind zerstreut und es gibt nur noch zwei Fraktionen, die in einen erbitterten Kampf um den letzten, wertvollen Rohstoff ziehen: die Rift Energy. Darunter die Outcasts, die ihre überlebensnotwendigen Rift-Vorkommen keinesfalls an die menschlichen Kolonisten abgeben wollen. Mittendrin im Rohstoff-Krieg befindet sich Hauptcharakter Emmett Graves, ein beinharter Revolverheld, der vor langer Zeit vom Planeten „Dust“ verbannt wurde. Er kehrt zurück zum wichtigsten Planeten des Universums, um einem skrupellosen Gesetzlosen und dessen Handlangern entgegenzutreten und dem erbitterten Krieg endlich ein Ende zu bereiten. Graves kämpft dabei auf Seiten der menschlichen Kolonisten gegen das Outcast-Volk, das Dank seiner hochentwickelten Technologien viele gefährliche Einheiten entgegenzusetzen hat.

Der Kampf um Rift Energie neu entfacht

Anders als Warhawk aus dem Jahr 2007 bietet Starhawk neben einem ausgeklügelten Mehrspieler-Part auch eine tiefgehende Einzelspieler-Kampagne, in der besagter Konflikt eine wichtige Rolle spielt. Wenn wir nicht gerade eine gut bewachte Outcast-Festung stürmen, fliegen wir mit unserem „Hawk“, einer Mischung aus Bodenpanzer und Kampfraumschiff, im Orbit des Planeten Dust herum und knallen feindliche Stellungen nieder. Starhawk wird dabei zu jeder Zeit aus der 3rd-Person-Perspektive gesteuert. Anders als in Genre-gleichen Spielen wie Gears of War besitzt der Titel aus dem Hause LightBox kein sogenanntes „Duck & Cover“-System. Wer also hofft, aus der Deckung heraus auf die Outcasts losgehen zu können, der hat sich böse geschnitten. Dafür funktioniert das Gameplay ohne dieses fast für „Standard“ erklärte Feature wunderbar. Etwas langweilig und monoton hingegen scheinen uns die Missionen der Einzelspieler-Kampagne. Ganz selten kommt es mal vor, dass man neben der alltäglichen Ballerlei ein alternatives Missionsziel hat. Dadurch verkommt Starhawk im Einzelspieler eher zur fortlaufenden Baller-Orgie, die man durchaus als nette Dreingabe bezeichnen kann. Immerhin hat der eher emotionslose Graves ein dickes Waffenarsenal an Bord, mit dem er den Outcasts ordentlich die Hütte wegpusten kann!

Ein Hauch von Tower Defense

Für mehr Taktik und Abwechslung sorgt das sogenannte „Build & Battle“-System. Dieses neue Feature erinnert stark an die Grundlagen eines Tower-Defense-Spiels. Dank der gesammelten Rift Energy, die wir beispielsweise während Missionen in Kisten oder durch gefallene Feinde erhalten, können wir Gebäude wie etwa MG-Stellungen oder Wachtürme errichten. Je weiter wir in der Kampagne vorankommen, desto mehr Auswahlmöglichkeiten offenbaren sich uns im übersichtlichen Ringmenü, das wir auch in Schlachten schnell und unkompliziert aufrufen können. Da ist es schon fast etwas ärgerlich, dass man auch locker ohne das ganze Build- & Battle-System auskommt und die meist sehr dummen Gegner einfach niederballern kann.

Technisch nicht ganz auf der Höhe

Technisch ist Starhawk durchaus eine Enttäuschung. Normalerweise erwartet man von PS3-exklusiven Spielen eine Optik, die die Leistung der Hardware wiederspiegelt. Das ist beim zweiten Teil der „Hawk“-Reihe leider nicht der Fall. Die Texturen sind schwammig, die Objekte zu kantig und auch allgemein wirkt Starhawk wie ein Titel der letzten PS2-Stunde. Es gibt aber durchaus auch positive Punkte in Sachen Grafik. So sehen die Explosions- & Partikeleffekte sehr gut und vor allem zeitgemäß aus. Das gilt auch für die Framerate, die sich durchweg stabil hält – auch bei viel Action auf dem Bildschirm. Besonders lobenswert sind auch der Soundtrack sowie die restliche Vertonung des Spiels, die trotz deutscher Sprachausgabe sehr gelungen ist. Starhawk ist optisch kein Hingucker, aber auch kein Totalausfall.

Multiplayer – hier liegen die Wurzeln!

Die Stärken hat der Titel ganz klar im Online-Part. Dieser ist im Gegensatz zur Einzelspieler-Kampagne abwechslungsreich und sehr spaßig. Hier merkt man eindeutig, wo der Titel seine Wurzeln hat. Auf zehn hübsch gestalteten Mehrspieler-Karten schießen und bekämpfen wir uns mit bis zu 32 Spielern. Dabei wurden die Maps den Schauplätzen der Einzelspieler-Missionen nachempfunden. In Sachen Spielmodi bedient sich Starhawk vor allem am „Horde“-Modus von Gears of War, in dem man Gegnerwellen nach und nach ausschalten muss. Für jede ausgeschaltete Welle bekommt man eine Belohnung, wie etwa eine neue Waffe oder andere Gadgets. Ansonsten gibt es die für Online-Shooter typischen Verdächtigen wie Deathmatch, Team Deathmatch oder auch Capture the Flag, die allesamt super funktionieren und sich nahtlos in den restlichen Eindruck des Mehrspieler-Parts einreihen. Einziger Kritikpunkt: Die Hawks sind eindeutig zu übermächtig. Hat man das Glück, mit einem der Mechs über das Schlachtfeld zu fahren oder zu fliegen, hat man eigentlich schon gewonnen, da dieser feindliche MG-Stellungen oder Wachtürme mit großer Leichtigkeit aus dem Weg räumt.

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