Dieser Artikel wird der erste einer (hoffentlich) langen Serie von Artikeln sein, die einem Tagebuch ähneln werden. Getreu dem Motto "von Spieler für Spieler" wollen wir auf PlayMassive in unregelmäßigen Abständen über Abenteuer in unseren Spielen sprechen – den Anfang mache ich mit Final Fantasy XIV. Wir sind sehr auf euer Feedback gespannt und möchten von euch, der Community, erfahren, ob ihr an privaten Erlebnissen und Eindrücken der Redakteure Interesse habt – ganz frei von starren Wertungen, dem Abklappern von statischen Kritikpunkten und der Neutralität, wie man sie sonst von Tests kennt. Viel Spaß beim Lesen!
Der Anfang
Wie in jedem MMORPG beginnt alles mit der Qual der Wahl – welche Rasse nehm ich denn? Lieber die Hyuran, die den Menschen am ähnlichsten sehen? Oder doch eher eine ausgefallenere Rasse wie die kleinen Lalafell? Putzig sind sie ja, die kindlichen Wesen. Letztlich entscheide ich mich dann doch für das Gegenteil und wähle die gigantischen Roegadyn. Macht direkt mal einen mächtigen Eindruck, so gefällt mir das. Nachdem ich diese Entscheidung gefällt habe und mich für den Volksstamm der Seewölfe entschieden habe, geht es an den Kern der Erstellung: Das Aussehen. Der eine Teil der Spieler will das optische Anpassen schnell hinter sich bringen und erste Monster schnetzeln, der andere Teil verbringt gefühlte Stunden im Menü bis der eigene Held genau so aussieht, wie man sich das wünscht. Da ich definitiv zur zweiten Kategorie gehöre und viel Wert darauf lege, möglichst ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen, artet das Ganze ein wenig aus und kostet mich die ein oder andere strittige Entscheidung. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau – schließlich ist man doch froh, wenn man viele Möglichkeiten angeboten bekommt. Eine Stunde später ist er dann fertig, der neue (und einzigwahre) Retter von Eorzea – gut sieht er aus. Schnell ist der Geburtstag eingestellt, ich wähle "Althyk" unter vielen Göttern als meine Schutzgottheit und bestimme, dass ich das Abenteuer als Pikenier bestreiten möchte. Viel Schaden austeilen und gut einstecken können, juhu! Fehlt nur noch….ein Name. Wobei sich das "nur" nach einigen gescheiterten Versuchen und minutelangem Kopfzerbrechen schnell relativiert. Lieber deutsch oder englisch? Coolen Namen wählen oder einem Rollenspiel gerecht werden? Ich entscheide mich dann für "Rhodian Kaltstahl" und los geht es endlich, das spannende Erlebnis in Final Fantasy XIV.
Ein langes Intro und die ersten Schritte
Eins stelle ich schnell fest: Die Story wird in Final Fantasy XIV groß geschrieben und mit vielen Dialogen und langen Sequenzen unterstützt – an sich eine super feine Sache. Wer das Spiel aber häufiger spielt und eher den kompetitiven Faktor sucht, könnte davon schnell genervt werden. Egal, ich mag Story! Und so werde ich langsam in die Geschichte von Eorzea und die Probleme der Welt eingeführt, lerne die süßen Wesen namens "Mogry" kennen und freue mich dabei, dass auch alte Charaktere aus den älteren Teilen der Serie wieder mit dabei sind. Mogrys fand ich schon immer toll. Nachdem die Kutschenfahrt inklusive interessantem Dialog mit einem Händler geschafft ist und das Intro endet, steh ich nun also in der großen Stadt Gridania – ein wirklich schöner Anblick. Ich bekomme die Grundzüge des Spiels beigebracht, darf mich zwischen Controller oder Tastatur als Steuerungsgerät entscheiden und schwups – der Held ist bereit für die ganz großen Abenteuer. Verläuft sich leider erstmal und kommt an Orte, an denen er noch gar nicht sein soll. Also nochmal zurück und JETZT gibt es Abenteuer satt! Ich spreche mit meiner ersten Questgeberin in einem schmucken Wirtshaus und stelle fest: Hui, hier sind aber viele Spieler. Überall laufen sie rum, die Helden von morgen. Mir fällt dabei auf, dass viele kleine Begleiter und fliegende Anhängsel haben – verflucht, die will ich auch! Die Vielfalt erstaunt mich dabei, alle paar Meter erkunde ich einen neuen Begleiter und der Neid wächst weiter. "Ich muss dringend questen und dann hab ich bestimmt schnell auch so'n süßes Viech" denk ich mir und mach mich sofort auf den Weg, die Questliste zu erledigen. Die Bandbreite der ersten Quests reicht dabei von kleinen Botengängen bis hin zu "Töte X und sammel Y" – kennt man. Dennoch habe ich sofort Spaß am Spiel und fühl mich wohl. Die Grafik ist wunderschön, die Atmosphäre sehr gelungen und einen Wechsel von Wetter und Tageszeit ist auch noch dabei, juhu!
Wo ist das Loot? Aber die Reise geht weiter!
Mittlerweile bin ich schon fast sowas wie ein erfahrener Pikenier und schnetzel mich gekonnt durch die Gegnermassen. Diverse Tode entstanden nur durch Bugs und Spielfehler, anders kann ich mir die nicht erklären. Ich bin nun Level 15, die Skillbar füllt sich und die Kämpfe werden anspruchsvoller – sinnloses Draufhauen führt schon nicht mehr zum Ziel, eine gekonnte Mischung aus Skillkombos und Movement helfen enorm. Aber trotz der vielen Stunden im Spiel und eines gewissen Spielfortschrittes – irgendwas fehlt. Die Gegner lassen keine Waffen und Rüstungen fallen! Wenn man mal eine neue Pike haben möchte, dann muss man schon auf eine Quest mit entsprechender Belohnung oder auf einen Händler hoffen, der Waffen zu (teuren) Preisen verkauft. Schade, ich loote doch so gerne neue Sachen. Aber trotz dieses Umstandes mach ich tapfer weiter – Eorzea muss gerettet werden, Loot hin oder her. Mittlerweile bin ich stolzes Mitglied der Gilde für Pikeniere und erkunde ein neues Gebiet nach dem nächsten. Ich reite auf Chocobo-Taxis durch die Welt, nehme an zeitlich begrenzten Events im tiefen Wald teil und verdiene mir durch erfolgreiches Questen reichlich Anerkennung und Routine – läuft doch! Ganz besonderes Highlight für mich: Die Gildengeheiße, bei denen ich in einer Gruppe von anderen Spielern gegen (immer schwerer werdende) Monster kämpfe und am Ende eine nette Belohnung bekomme, wenn ich sie das erste Mal schaffe. Auch die Freibriefe bringen Abwechslung und Herausforderungen – hier muss man in einem bestimmten Zeitrahmen diverse Aufgaben erfüllen.
Gruppenspiel und Interaktion mit anderen Spielern
Die Grundidee hinter einem MMORPG ist in der Regel, dass man sich mit anderen Spielern in einer Welt trifft und gemeinsam auf die Reise geht. Da ich natürlich ein braver Spieler bin und mich dieser Idee nicht in den Weg stellen will, ignoriere ich mal meine Sozialphobie und schmeiß mich ins Getümmel. Wuhu! Ehe ich mich versehe, steh ich inmitten einer großen Gruppe und wir tanzen gemeinsam, haben Spaß mit diversen Emotes und schon fühlt man sich als Teil der Community. Square Enix hat sich bei diesem Aspekt viel Mühe gegeben und so kann man unter einer Vielzahl von Emotionen wählen – von wütend über traurig bis fröhlich und das in verschiedenen Ausführungen. Aber auch Quests erfüllen macht gemeinsam mehr Spaß: Ich schnapp mir eine gute Freundin, lade sie in meine Gruppe ein und schon flutscht das Abenteuer. Sie heilt mich, ich tanke und mache Schaden – so soll das sein.
Limsa Lominsa und Schluss!
Die Reise geht weiter, das Tagebuch macht hier allerdings erstmal Pause. Mein Charakter kratzt an Level 20 und hat die nächste große Stadt erreicht, aktueller Standpunkt: Meeresmetropole Limsa Lominsa. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich weiter von erlebten Geschichten und Besonderheiten berichten, kleine Specials machen und mal schauen, was Final Fantasy XIV noch so zu bieten hat. Da das hier ein neues Format werden soll und wir quasi noch testen, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr Feedback gebt und schreibt, ob euch ein Tagebuch (weiterhin) interessieren würde. Ich bin gespannt! Und jetzt noch schnell diesen Marienkäfer auf Level 1 besiegen….