Wir durften uns eine Stunde lang durch die Demo zu Far Cry 5 schießen, fahren, fliegen sowie angeln und hatten dabei durchaus unseren Spaß, fühlten uns aber auch zu jeder Zeit an vorherige Ableger der Reihe erinnert. Wie viel Innovation in dem kommenden Shooter liegt und warum uns gerade das Angeln am meisten Spaß bereitet hat, erklären wir euch in unserer Vorschau zu Far Cry 5.
Auf den Hund gekommen
Wir fühlen uns schon ein wenig an Hund Riley aus Call of Duty: Ghosts erinnert, als wir uns nach der Ladesequenz plötzlich auf einer saftig grünen Wiese wiederfinden und zu unserer Rechten einen Hund erblicken.
Boomer gehört zu den Features, die uns in dem kommenden Shooter erwarten. So wird es, ähnlich wie in Far Cry: Primal, verschiedene Begleiter geben, die dem Spieler zur Seite stehen und durch einfache Kommandos gesteuert werden können.
In der erweiterten E3-Demo, die wir bei Ubisoft in Düsseldorf eine Stunde lang spielen durften, konnten wir uns zwischen drei verschiedenen Begleitern entscheiden. Neben Hund Boomer stehen Pilot Nick sowie Scharfschützin Grace zur Auswahl. Während Boomer markierte Gegner anfällt und unschädlich macht, bombardiert Nick Feinde mit seinem Flugzeug. Grace hält sich dagegen lieber im Hintergrund, um Ziele aus der Entfernung auszuschalten.
In der Vollversion sollen allerdings noch weitere Charaktere und Tiere hinzukommen, die vom Spieler ausgewählt und regelmäßig gewechselt werden können. Im Koop-Modus übernimmt der zweite Spieler die Rolle des Begleiters.
Praktisch ist das Feature mit unseren Begleitern zwar schon, sonderlich innovativ aber nicht.
Aller Hoffnung Ende?
Als Spieler schlüpfen wir in Far Cry 5 in die Rolle eines jungen Hilfssheriffs, der sich im fiktiven Hope County in Montana einer fundamentalistischen Sekte gegenüber sieht. An deren Spitze steht der charismatische Prediger namens Joseph Seed, der mit Waffengewalt das winzige Örtchen Fall’s End unter seine Kontrolle gebracht hat.
Was wir bisher über die Hintergrundgeschichte wissen, stammt zum größten Teil aus den Trailern, die noch vor der E3 veröffentlicht worden sind. Die von uns gespielte Demo geizt mit weiteren Informationen und auch Joseph Seed bekommen wir darin nicht zu Gesicht. Schauen wir uns also das kleine begehbare Gebiet an, das sich zu unseren Füßen über einige Wiesen und kleinere Wälder erstreckt.
Traute Zweisamkeit
Für Erkundung bleibt allerdings später noch genügend Zeit, erst einmal schnappen wir uns Boomer und jagen den Sektenanhängern einen gehörigen Schrecken ein. Ausgerüstet mit den üblichen Waffen, wie Gewehren und Pistolen sowie einem Baseballschläger, gehört der kleine Ort nach kurzer Zeit wieder uns und die erste Mission ist erfolgreich abgeschlossen. Als Belohnung gönnen wir uns im örtlichen Strip-Club eine kleine Erfrischung und nehmen direkt eine weitere Mission an.
Wir sollen Pilot Nick dabei helfen sich gegen einen Angriff des Kults zu verteidigen. Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und lassen unsere Bleispritzen sprechen, bis auch auf dem kleinen Rollfeld wieder Ruhe eingekehrt ist. Schließlich dürfen wir, als Highlight der Demo, selber Platz in einem von Nicks Flugzeugen nehmen und Gebäude der Sekte in Schutt und Asche bombardieren.
Wie auch aus den vorherigen Far Cry-Teilen gewöhnt, stellt die Steuerung sämtlicher Fortbewegungsmittel keine große Herausforderung dar. Nach kurzem Bedenken, fliegen wir die Propellermaschine bereits wie ein junger Gott und schießen kurzerhand noch ein gegnerisches Flugzeug vom Himmel. Insgesamt ist die Steuerung aber tatsächlich so simpel gestaltet und umgesetzt worden, dass wir uns nicht wirklich als Pilot fühlen und der Reiz des Fliegens ein wenig verloren geht. Schick ist aber die gut umgesetzt Ego-Perspektive und die vielen Details in dem Flugzeug. Wir können uns im Cockpit während des Flugs in aller Ruhe umschauen, die Instrumente beobachten oder die Landschaft unter uns bestaunen.
Die perfekte Erholung
Nach all der Anstrengung sehnen wir uns nach einer entspannteren Tätigkeit und versuchen uns im Angelsport. Wir halten auf unserer Karte also Ausschau nach einem entsprechenden Fischsymbol, "leihen" uns ein Auto und fahren los. Auf einem Steg nehmen wir eine Angelrute in Empfang und werfen den Köder mit ordentlich Schwung einige Meter vor uns ins Wasser. Noch an die simple Steuerung des Flugzeugs denkend, entpuppt sich das Angeln zu Beginn als deutlich herausfordernder. Offensichtlich verhält sich die Fisch-KI in Far Cry 5 intelligenter, als so manches Sekten-Mitglied.
Wir verraten an dieser Stelle aber nicht, dass wir den Großteil unserer verfügbaren Zeit in die Perfektion unserer Angeltechnik investiert haben. Schließlich gelingt uns der perfekte Wurf, holen vorsichtig die Leine wieder ein und halten plötzlich unseren ersten virtuellen selbst gefangenen Fisch in Far Cry 5 vor uns. Das macht wirklich Spaß und benötigt wirklich ein wenig Übung, um einen richtig dicken Fisch an Land zu ziehen.
Da wir weder beim Angeln noch beim Fliegen total überfordert sind und stattdessen unseren Blick in die Ferne schweifen lassen, fällt auf, dass Far Cry 5 zwar nicht unbedingt hässlich aussieht, aber auch nicht wirklich hübsch. Hier und da ploppen immer mal wieder nachladende Modell wie Bäume auf und die Autokolonne, die wir bombardieren sollten, tauchte erst kurz vor uns aus dem Nichts auf. Wir sind uns zwar recht sicher, dass solche Probleme bis zur Veröffentlichung am 27. Februar 2018 noch beseitigt werden, Begeisterung sieht jedoch anders aus.