Auf wirbelnden Beuteldachs folgt feuriger Drache: Spyro wagt sich gemeinsam mit Entwickler Toys for Bob und Publisher Activision auf die gamescom 2018. Wir haben die drei vorgestellten Demo-Level angezockt und verraten euch in unserem Kurzartikel, was wir vom zweiten großen Remake der PS1-Geschichte halten.
Eine Rückkehr mit Stolpersteinen
Die Crash Bandicoot N. Sane Trilogy ist Wort wörtlich eingeschlagen wie eine Bombe. Das im Juni 2017 erschienene Remake der drei Crash-Bandicoot-Klassiker staubte überwiegend positive Kritik ab und versetzte Veteranen wie auch Neulinge knapp 20 Jahre zurück in die Vergangenheit. Ganz verständlich begannen kurz darauf Stimmen lauter zu werden, die ein Remake der drei Spyro-Klassiker forderten. Prinzipiell ist die Situation ja auch ähnlich: Drei Teile, alle auf der PS1 erschienen und selbst das Erscheinungsjahr des ersten Teils kommt verdächtig nahe an Crash Bandicoot 1 (1996) heran.
Da sind wir nun also. Noch dieses Jahr wird Spyro mit der Reignited Trilogy zurückkehren, auch wenn es aktuell einige Startschwierigkeiten zu geben scheint. Wir beziehen uns natürlich auf die Verschiebung des Release von September auf November, parallel zur Ankündigung, dass nur der erste Teil auf der Disk enthalten sein wird und die weiteren beiden Teile erst online heruntergeladen werden müssen. Alles deutet inoffiziell darauf hin, dass Entwickler Toys for Bob massive Zeitprobleme hat und die Entwicklung des letzten Teils in der Schwebe hängt.
So voller Farben und Liebe
Das hält den feurigen Drachen Spyro jedoch nicht davon ab sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Schon zur E3 im Mai konnten Spieler in die magische Welt eintauchen und auch zur gamescom 2018 haben Spieler die Möglichkeit in die Videospielvergangenheit einzutreten. Insgesamt gibt es drei Level anzuspielen, die wir auf Herz und Nieren getestet haben. Und was sollen wir sagen: Es ist so, als würde man wieder mit zehn Jahren vor dem alten Röhrenfernseher sitzen. Dabei genießt die Reignited Trilogie sogar eine Vorteile gegenüber der im Jahre 2017 veröffentlichten N. Sane Trilogie: Die Spiellevel überzeugen mit einem wirklich faszinierenden Grad an farblicher Finesse und die Charaktere sind so liebevoll umgesetzt, dass man sich direkt wünschen mag, dass es das bereits 1998 so gegeben hätte.
Wie auch beim Crash Bandicoot Remake schafft es Entwickler Toys for Bob dabei die Level nahezu 1:1 auf das Remake zu übertragen. Das geht sogar so weit, dass wir Level erkannt haben, die wir zuletzt vor über zehn Jahren gespielt haben – Chapeau! Darüber hinaus hat die Demo auch in Punkto technischer Feinheiten überzeugen. Die Steuerung ist weiterhin super intuitiv, die Musik fügt sich fein ins Spielgeschehen ein und allgemein wirkt das Gameplay rund und flüssig.
Am Ende bleibt jedoch dieses mulmige Gefühl in Hinblick auf die Negativschlagzeilen, die die Reignited Trilogie in letzter Zeit geschaffen hat. Sollte der Entwickler tatsächlich im Rückstand sein was den aktuellen Stand der Entwicklung angeht, so könnte es nicht nur das Spielerlebnis des Remakes trüben, sondern auch den Weg für weitere Remakes verbauen. Darüber hinaus müssen wir ehrlich sein: Das letzte was man sehen möchte, ist, wie das Juwel der eigenen Kindheit mit nervigen Bugs und Fehlern veröffentlicht wird, die auf jeden Fall mit etwas mehr Zeit vermeidbar gewesen wären. Hoffentlich kriegt Entwickler Toys for Bob die Kurve und liefert bis November ein überzeugendes Paket ab – wir freuen uns auf jeden Fall.