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Razer: Das Razer Thresher for PS4 im Test: Was taugt das Gaming-Headset für PlayStation 4?

Im Rahmen der gamescom 2018 kündigte Peripherie-Hersteller Razer mit den neuen Raiju-Modellen nicht nur offiziell lizenzierte Profi-Controller für die PlayStation 4 an, sondern mit dem Thresher for PS4 auch ein weiteres Gaming-Headset. In unserem Hardware-Test verraten wir euch, was das neue Headset auf dem Kasten hat.

Mit der Thresher-Serie bedient Peripherie-Hersteller Razer bereits seit geraumer Zeit das hart umkämpfte Headset-Segment auf PC und Konsolen. Nach dem 7.1-Dolby-Surround-Headset und der teuren Ultimate Edition positioniert sich das knapp 130 Euro teure neueste Modell, Razer Thresher for PS4, in der gehobenen Mittelklasse.

In unserem Test präsentiert sich das Headset als echtes Multitalent und funktioniert sogar, anders als es der Name vermuten lässt, problemlos mit dem PC, Smartphone, Nintendo Switch und Xbox One. Wer den Kopfhörer an der PlayStation 4 betreibt, hat zudem die Wahl zwischen einer kabellosen und kabelgebundenen Verbindung, die mittels 3,5mm-Audioanschluss erfolgt.

Die Einrichtung des Headsets fällt dabei kinderleicht aus: Wir verbinden einfach den beiliegenden USB-Dongle mit einem Port der PlayStation 4, synchronisieren das Headset und schon kann es losgehen. Im Wireless-Betrieb funkt das Headset über das 2.4 GHz Netz und bietet eine Reichweite von etwa 12 Metern, so war es uns problemlos möglich, während des Spielens in der Küche für Getränkenachschub zu sorgen und trotzdem noch mit unseren Teamkameraden zu kommunizieren.

Positiv: Mit knapp 16 Stunden im Wireless-Betrieb kann sich die Akkulaufzeit des Razer Thresher for PS4 absolut sehen lassen. Wahlweise verbinden wir die Kopfhörer mittels beiliegendem 3,5 mm-Klinkenstecker mit dem Controller, Smartphone oder PC ohne dabei Abstriche in der Klangqualität in Kauf nehmen zu müssen.

Handhabung und Komfort

Nicht nur die Verpackung, sondern auch das Headset selbst ist im blau-schwarzen Playstation 4-Stil gehalten. Das schwarze Design in Kombination mit den blauen Details des Razer Logos verleihen dem Gerät ein schlichtes und doch elegantes Aussehen.
An der Oberseite sorgt ein Metallbügel für sicheren Halt, allerdings sind die Ohrmuscheln nicht höhenverstellbar. Das ist allerdings nicht weiter schlimm, da sie unserem Kopf perfekt anpassen. Uns jedenfalls gefällt diese Einstellung deutlich besser als ein klappriges und mehrstufiges Modell zur Feinjustierung.

Außerdem lassen sich die Ohrmuscheln seitlich drehen. Damit liegt das Headset bequem um den Hals, wenn wir es einmal absetzen müssen. Hier fällt jedoch auf, dass der Drehmechanismus etwas zu locker sitzt. Im Spielbetrieb stört das jedoch nicht. Obwohl das Thresher größtenteils aus Plastik gefertigt ist, kann die Verarbeitung vollends überzeugen. Mal abgesehen vom bereits angesprochenen etwas zu leichten Drehmechanismus klappert und knarzt hier nichts. Alles an den Kopfhörern wirkt wie aus einem Guss, hier wird der Unterschied zur günstigeren Konkurrenz deutlich spürbar.

Eines der wichtigsten Kriterien bei einem Headset ist neben der Akustik natürlich der Tragekomfort. Trotz des hohen Gewichtes von ungefähr 402 Gramm schmiegt sich das Razer Thresher for PS4 angenehm an den Kopf an.

Das verdankt das Headset vor allem den leichten und bequemen Polstern, die äußerst großzügig das Ohr umschließen und sich dank  Memory-Schaumstoff und Kunstleder unserer Kopfform nahezu perfekt anpassen. Selbst nach einigen Spielstunden sitzt das Headset noch angenehm über den Ohren und das sogar bei Brillenträgern.

Sehr gut hat uns gefallen, dass wir die Lautstärke des Spielesounds und des Mikrofons getrennt voneinander direkt an der Unterseite der Ohrpolster vornehmen können. Nach etwas Eingewöhnung erreichen wir die Drehregler sogar blind. Im Kabelbetrieb greifen wir wahlweise auf die Fernbedienung zurück, die in der Mitte des Kabels zu finden ist.

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Razer Thresher für PS4: Sound

Bei der Verarbeitungsqualität und dem Komfort müssen wir also gegenüber den teureren Modellen keinerlei Abstriche in Kauf nehmen, wohl aber bei der Akustik. Denn anders als das Thresher 7.1 und das Ultimate-Modell liefert uns das Headset keinen Surround-Sound, sondern wartet lediglich mit Stereo-Klang auf.

Üppige 50 mm Treiber mit Neodym-Magneten sorgen allerdings auch beim Razer Thresher for PS4 für einen wuchtigen Sound und decken einen Frequenzbereich von 12 Hz – 28.000 Hz ab. Ein Wert, der sich zwar hervorragend liest, allerdings nur wenig Aussagekraft besitzt. Viel wichtiger als der Frequenzbereich ist der Frequenzgang eines Headsets, also dass der Kopfhörer unterschiedliche Frequenzen gleich laut wiedergibt.

Hier kann das Headset punkten und selbst Konkurrenzprodukte, die auf dem Papier mit einem noch höheren Frequenzbereich werben, hinter sich lassen. Auch bei der Impedanz kann das Razer Thresher überzeugen. Die Impedanz beschreibt den  Scheinwiderstand zwischen Lautsprecher und Verstärker und liegt hier bei 32 Ohm, was das Headset auch für den mobilen Gebrauch zu einem hervorragenden Begleiter macht.

In Sachen Akustik liefert das Headset kaum Anlass zur Kritik und überzeugt mit einem satten und vollen Sound, der zwar wie von Razer gewohnt die Bässe betont, dabei allerdings auch die Mitten und Höhen ordentlich wiedergibt. Für einen noch besseren Klang müssen wir jedenfalls deutlich mehr Geld auf den Tisch legen.

Das sorgt im Spielbetrieb für einen wuchtigen Sound: In Battlefield 5 haben wir tatsächlich das Gefühl, mitten in einer gewaltigen Schlacht zu stehen, während die Motorengeräusche in Forza Horizon 4 fast lebensecht klingen. Wohingegen wir in Rainbow Six: Siege die Schritte der Gegner perfekt heraushören. Selbst beim Musikhören kann das Razer Thresher überzeugen.

Nicht vollends überzeugt hat uns jedoch das unidirektionale Mikrofon, welches an der linken Seite zu finden ist und vollständig im Headset versenkt werden kann, allerdings etwas zu kurz ausfällt. Daher müssen wir das Mikro sehr nah vor dem Mund positionieren, damit die Stimme laut genug übertragen wird. Frequenzbereich und Empfindlichkeit liegen jedoch auf einem guten Niveau.

Auch bei der Rauchunterdrückung leistet das Mikrofon gute Arbeit, zudem dürfen wir im Wireless-Betrieb Mic-Monitoring aktivieren. So können wir unsere eigene Stimme hören, was sich dank der hervorragenden Abschirmung gegen Umgebungsbereiche als nützlich erweist: So stellt Razer sicher, dass wir im Eifer des Gefechts nicht ins Headset schreien, da wir von der Außenwelt ja nahezu nichts mehr mitbekommen.

Für Streamer oder die Vertonung von Videos ist das Mikrofon allerdings nur bedingt geeignet. Wie bereits erwähnt fällt die Sprachwiedergabe zu leise aus, weshalb wir die Mikrofonverstärkung von Windows voll aufdrehen müssen. Die Sprache wird dabei zwar klar und deutlich wiedergegeben, wirkt allerdings etwas blechern. Im normalen Spielbetrieb sind wir allerdings klar und deutlich zu verstehen.

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Philipp Briel

Liebt Games und Serien auf allen Plattformen. Klemmt sich bevorzugt hinter das Lenkrad virtueller Rennwagen oder erholt sich an den Gewässern offener Spielwelten. Fühlt sich im Auenland aber genauso heimisch, wie in Battle-Royale-Shootern oder der nordischen Mythologie.
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