In „Layers of Fear 2“ verschlägt es euch in die Rolle eines Schauspielers auf ein Kreuzfahrtschiff inmitten des Atlantiks. An Bord des Ozeandampfers soll eigentlich ein Film entstehen. In den Kulissen aber tummeln sich lediglich mechanische Puppen und der rätselhafte Regisseur konfrontiert euch ausschließlich aus dem Off in Form philosophisch anmutender Fragen nach dem Sein. Mit jedem Schritt, den ihr macht, scheinen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion immer stärker zu verschwimmen – oder ergreift der Wahnsinn zunehmend von euch Besitz?
Nicht nur in Hollywood schlüpfen Menschen in Rollen. Auch viele von uns geben vor, etwas zu sein, was ihrem Charakter nicht wirklich entspricht. Wer man eigentlich sein will und ob man überhaupt alles sein kann, was man sich wünscht, ist eine der Grundfragen im Horror-Adventure Layers of Fear 2. Von der Ziffer hinter dem Titel solltet ihr euch nicht täuschen lassen, denn Story und Setting haben nichts mit dem Vorgänger aus dem Jahr 2016 gemein.
In „Layers of Fear 2“ verschlägt es euch in die Rolle eines Schauspielers auf ein Kreuzfahrtschiff inmitten des Atlantiks. An Bord des Ozeandampfers soll eigentlich ein Film entstehen. In den Kulissen aber tummeln sich lediglich mechanische Puppen und der rätselhafte Regisseur konfrontiert euch aus dem Off ausschließlich in Form philosophisch anmutender Fragen nach dem Sein. Mit jedem Schritt, den ihr macht, scheinen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion immer stärker zu verschwimmen – oder ergreift der Wahnsinn zunehmend von euch Besitz?
Neue Engine, neues Glück
Freunde von Grusel-Adventures wissen, dass sie ihr Spielerlebnis noch intensivieren können, wenn sie im abgedunkelten Raum und mit Kopfhörern spielen. Genau das solltet ihr auch bei Layer of Fear 2 tun, um voll und ganz ins Abenteuer eintauchen zu können. Die Rollladen zu schließen oder abends das Licht im Raum zu löschen, hat aber auch andere Vorteile. Denn ähnlich wie Teil 1 ist der Nachfolger bisweilen so dunkel, dass ihr im hellen Raum oft kaum noch etwas erkennen würdet. Im Dunkeln habt ihr so mehr von der kunstvollen Grafikkulisse, die mit detaillierten Texturen und stimmungsvollen Licht- und Schatteneffekten, auch rein technisch betrachtet, kaum Wünsche offenlässt.
Zum Einsatz kommt dabei die Unreal Engine (im Vorgänger setzte Bloober Team noch auf Unity 3D), wovon insbesondere die Performance profitiert. Verkam der erste Teil auf den damaligen Konsolenmodellen in Teilen mal zur Diashow, läuft „Layers of Fear 2“ durchweg flüssig. Nur die gelegentlich sichtbaren Ladebildschirme (auch inmitten einzelner Sequenzen) verhindern ein gänzlich bruchloses Spielerlebnis. Überhaupt keinen Zweifel gibt es an der künstlerischen Qualität der Kulisse, die euch, Thema und Setting angemessen, immerhin durch Filmkulissen führt. Inspiriert von diesen Bezügen wechselt die Grafik regelmäßig von Realismus zu übernatürlichen Elementen, von Schwarz-Weiß zu Farbe oder gar in eine Art Negativ-Darstellung.
Mehr als ein Walking-Simulator
Während sich das erste „Layers of Fear“ trotz etlicher Anleihen bei „P.T.“, unter anderem in Form endloser Korridore oder sich stetig ändernder Umgebungen, noch wie eine Horror-Variante des Wander-Simulators „Dear Esther“ spielte, weiten die Entwickler die Spielmechanik im zweiten Teil spürbar aus. So müsst ihr hier und dort mal die Kombination für ein Zahlenschloss herausfinden, über Diaprojektionen einen magischen Durchgang öffnen oder in Form eines klassischen Schalterpuzzles einen Mechanismus wieder „zusammensetzen“. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass ihr in „Layers of Fear 2“ sterben könnt – im Vorgänger ging das nur an wenigen Stellen durch einen Sturz in die Tiefe. Ab einem bestimmten Punkt im Spiel verfolgt euch beispielsweise ein rätselhaftes Monster. Holt es euch ein, sterbt ihr. Mehr als die Rückkehr zum letzten der fair gesetzten Checkpoints, müsst ihr jedoch nicht befürchten. Diese Fluchtsequenzen sind fraglos intensiv, allein das Gefühl einen Häscher im Nacken zu haben, lässt es uns immer wieder besonders kalt den Rücken herunterlaufen.
Problematisch an diesen Abschnitten ist jedoch, dass sie stets mit Trial-and-Error einhergehen, egal, ob euch gerade das Monster bedroht oder ihr in den Schlupfwinkeln eines Labyrinths Schutz vor so etwas wie einem vorbeirauschenden Wirbelsturm sucht. Da hätten die Macher wohl eine intuitivere Lösung finden können. Denn genauso wie der größte Teil des Abenteuers auch, verlaufen die Fluchtpassagen in „Layers of Fear 2“ sehr linear. Ihr müsst den einen Weg finden, der sicher in den nächsten Abschnitt führt. Am Rande gibt es deshalb nicht allzu viel zu entdecken. Hier und dort mal ein zusätzliches Fund- oder Schriftstück. Echte Alternativen ergeben sich nicht einmal in den wenigen Situationen, in denen ihr direkt oder indirekt eine Entscheidung treffen müsst.