Artikel

DOOM Eternal, der evolvierte Gottkönig unter den Shootern – Test

Einmal mehr ist den Entwicklern bei id Software ein Geniestreich gelungen. Nachdem sie 2016 bereits gezeigt haben, dass die Welt für einen DOOM-Nachfolger bereit zu sein hat, von dem sie es nicht zu träumen gewagt hat, steigt der Doom Slayer jetzt in seiner mächtigsten Form empor. DOOM Eternal ist das Ergebnis einer Jahrzehnte langen Evolution, die mit einer speziellen Shooter-Formel das ultimative Core-Gameplay erschafft, den Mythos des Slayers entmystifiziert und der Reihe dabei eine ganz eigene Identität verleiht. id Software hat das geschafft, wonach viele Sequels in der Videospielwelt lechzen und ihr neuestes Werk auf den blutigen Thron der Spiele gestellt. 

Aber wie haben sie mit „DOOM Eternal“ den Sprung auf Platz eins der postmodernen First-Person-Shooter geschafft? Warum ist das Spiel ein wahrhaftiger Gottkönig unter den Shootern?

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Die neue Formel: reißen, töten und zerfetzen!

In „DOOM Eternal“ genügt es nicht nur, die todbringenden Dämonen zurück ins Höllen-Nirvana zu schicken. Was sie mit euch anstellen, werdet ihr ihnen selbstverständlich stelltvertretend durch den Doom Slayer ebenfalls antun. Frei nach dem Motto, wie du mir, so ich dir, reißt ihr eure Feinde zu jeder passenden Gelegenheit in kleinste Stücke und verarbeitet sie zu einem gehörigen Dämonenbrei. Reine Ehrensache.

Und das ist wichtig. In diesem Spiel verfolgen die Entwickler nämlich einen ganz besonderen Gameplay-Ansatz. Zu jeder Zeit wird der Kampf forciert. Ihr sollt und müsst kämpfen, immer und mit jedem Gegner, auf ihn zustürmen und alle Feinde in kleinste Atomteilchen auflösen. Der Gedanke dahinter erlaubt kein Verstecken und kein Wegrennen. Ihr seid eine Kriegsmaschine. Nur das ist DOOM. 

Um dies ädaquat zu bewerkstelligen, bedarf es etwaiger Hilfsmittelchen, die allesamt zu unterschiedlichen Dingen taugen. Der mittlerweile fast schon ikonische Glory-Kill versetzt einem angeschlagenen Diener der Hölle einen finalen Finisher. Dadurch erhaltet ihr Lebenspunkte. Der beste Freund des Menschen-Slayers, die Kettensäge, zweiteilt die sterblich Eingeschränkten wie angebracht und sorgt für einen Munitions-Boost. Der neue Flammenspeier verkokelt die zumeist nicht vorhandenen Unterhosen dieser schlimmen Biester, wodurch ihr an ihre schützende Rüstung gelangt. Auch wenn sie im Grunde gar keine tragen.

Wenn euch also die Luft ausgeht, muss der Glory-Kill her. Ohne Schild fackelt ihr alles und jeden um euch herum ab. Und die Kettensäge, die ihr nun automatisch zur Hand nehmt, wenn euch die Munition ausgeht, verschafft euch kugelhaltigen Nachschub nach einem abgerodeten Dämonenbaumstamm. 

DOOM Eternal: Neue Waffe Schwert
© Bethesda Softworks

Die Dreieinigkeit des neuen Shooter-Coreplays wart geboren und wurde mit den bekannten Schießeisen der DOOM-Reihe gepaart. Das unmenschliche Kind konnte nur einen Doom Slayer zur Folge haben, der wahrlich eines Gottkönigs würdig zu sein scheint. 

Zu diesem todbringenden Dreigespann kommt noch ein Blutschlag, der sich auflädt und einem besonders mächtigen Faustschlag ähnelt. Im späteren Spielverlauf gibt es zudem eine weitere Nahkampfwaffe, das Schwert des Doom Slayers, das jeden (!) Dämonen (sogar superschwere Dämonen) mit einem Schlag tötet. Sollte es also einmal eng werden, zückt ihr einfach den Schmelztiegel mit der Argent-Energie-Klinge. Darth Vader wäre stolz auf euch!   

Anzug, Ausrüstung und mehr: Fortschritt und Belohnung

Das Waffenarsenal des Doom Slayers ist unvergleichbar. Allem voran werden die Waffen wie im Vorgänger spezialisiert. Es gibt für die meisten Waffen zwei Modifikationen, die ihr auf Knopfdruck nach Freischaltung tauschen könnt. Allerdings sind die Waffen und ihre Mods fortan noch effektiver gegen bestimmte Gegnertypen wie die Balliste gegen fliegende Dämonen oder das Plasmagewehr gegen Schilde. Wichtig sind zudem die neuen, noch präziseren Schwachstellen der Dämonen. Die Kanonen der Arachnotrons (siehe Bild) können abgeschossen werden und der Cacodämon verschluckt bei so einem großen Maul doch sicherlich auch gerne mal Granaten zum Abendbrot? 

Doom Eternal Arachnotron
© Bethesda Softworks

Die altbekannten Runen schalten weiterhin Verbesserungen im Movement oder Sonderfähigkeiten wie ein Bullet-Time-Moment frei (drei maximal auswählbar), die zum Beispiel eure Glory-Kills oder die Bewegung in der Luft verbessern. Die richtige Kombination ist wichtig und passt sich eurem Spielstil an. Wählts weise, um die tödlichste Kombination zu erschaffen.

Passive Verstärkungen durch gefundene Wächterkristalle erhöhen im Fortschrittsystem euer maximales Leben, euren Schild und die Munition. Bei einer bestimmten Kombination zweier dieser Verbesserungen gibt es eine spezielle, passive Fähigkeit obendrauf. Wertvoll und mitgenommen.

Um das Ganze abzurunden, wird der Prätoranzug wie im Vorgänger durch entsprechende Punkte verstärkt. So verschärft ihr eure Sinne, um eins mit der Umgebung zu werden und Secrets zu finden oder ihr verstärkt zum Beispiel direkt die neue Frostgranate aus eurem Arsenal? Auch hier ist euer Spielstil gefragt. DOOM passt sich euch an.

1 2 3Nächste Seite

Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"