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Valorant: Anti-Cheat-System Vanguard wird nach Beschwerden angepasst!

Riot Games ist drauf und dran, den kompetitiven Taktik-Shooter Valorant zu verbessern. Diesbezüglich nutzen sie das User-Feedback aus der Closed-Beta, an der ihr jetzt immer noch teilnehmen könnt, wenn ihr einen Zugang erhaltet.

Doch dieses Mal trifft es das Anti-Cheat-Tool namens „Vanguard“, worüber die Entwickler aber im Normalfall gar nicht groß berichten, wie sie im neusten Reddit-Beitrag erklären. Doch nun blieb ihnen wohl nichts anderes übrig, da die User im Netz laut ihre Empörung aussprachen. Aber warum waren die Spieler überhaupt unzufrieden mit dem Anti-Cheat-Programm?

Was ist das Anti-Cheat-Tool Vanguard?

Das lag wohl daran, dass sie um die Sicherheit ihres System bangten. Der Grund für die Vorsicht fundierte in der Tatsache, dass die Software Zugriff auf das Betriebssystem hat. Einfach gesagt wird die Software mit einem Windows-Start gebootet und hat dann Kontrolle über weite Teile des Windows-Systems. Die Zugriffsrechte reichen sogar so weit, dass Vanguard auf den PC-Kernel mit den höchsten Rechten zugreifen kann.

Das ist heutzutage keine gängige Praxis, aber Riot gab im Rahmen der Bekanntgabe zu verstehen, dass dies der Ausgangs- und Angriffspunkt für Cheater sei, die von dort aus getarnt agieren können. Tief im Inneren der PC-Software-Struktur werden diese Hacking-Tools verankert und nun möchte das Entwicklerstudio hier ebenfalls ansetzen, um so bestmöglich dem Cheaten entgegen zu treten.

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Kontroverse Anti-Cheat-Software erhält Update

Das aktuelle Update ist wegen der Kritik ziemlich groß und umfasst allem voran ein visuelles Upgrade. Dadurch sollen die Spieler mehr Sichtbarkeit und Kontrolle über das Tool erhalten.

Es wird nämlich ein System-Icon verbaut, das das Tool jederzeit in der Windows-Taskleiste anzeigt. Das Icon kann dann direkt angesteuert werden und die nachfolgenden Optionen solltet ihr beachten:

  • Ihr könnt Vanguard ausschalten (Muss aktiviert sein für Valorant)
  • Vanguard kann über Icon deinstallieren werden
  • Vanguard ist aktiv, was visuell dargestellt wird zwecks Sichtbarkeit

Wenn ihr Vanguard ausschaltet, wird euer PC in den „nicht vertrauenswürdigen Modus“ gestellt. Das bedeutet, dass sich „Valorant“ in diesem Modus nicht starten lässt. Erst wenn das Programm wieder aktiv läuft, kann weitergespielt werden. Wenn ihr Vanguard beispielsweise deinstalliert, ist das erst einmal gar kein Problem. Aber wenn ihr „Valorant“ nach einer gewissen Zeit wieder spielen wollt, muss es vorweg installiert werden, was automatisch beim Starten des Spiels geschieht.

Dabei hat Vanguard hohe Kontrolle über euer System, da es zum Beispiel inkompatible Software blockt. Wenn dies geschieht, werdet ihr benachrichtigt und könnt über ein Pop-up-Fenster mehr erfahren.

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Ist Vanguard wirklich sicher?

Riot gibt an, dass der Client und Treiber von Riot Vanguard im eigenen Haus entwickelt wurden, weshalb es absolut sicher sein soll. Zudem soll das Tool von externen Experten aus der Industrie getestet worden sein, während die Daten und die Privatsphäre der Kunden geschützt würden. Sie haben diesbezüglich die Sicherheits-Policy verlinkt. Riot meint zudem:

„So, no, we’re not selling your data to China.“

Dazu sei gesagt, dass Riot Games als Tochterunternehmen direkt und komplett zu Tencent gehört, dem chinesischen Großkonzern.

Nun bleibt die Frage also offen, ob man Riot Games vertrauen kann und dies muss womöglich auch jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist jedoch, dass das Unternehmen durch dieses Tool faktisch einen tiefen Eingriff in euer System erhält. So sollte jeder am Ende zweimal überlegen, ob man das Tool deaktiviert oder überhaupt erst installiert. Eine Garantie auf Sicherheit gibt es hier nicht.

Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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