Bereits im Jahre 2014 wurden 3D Realms und Interceptor Entertainment von Gearbox verklagt, die seit 2010 die Rechte an der Duke Nukem-Marke innehalten. Grund dafür war „Duke Nukem: Mass Destruction“, das sie ohne Erlaubnis von Gearbox entwickelt hatten. Das einstige Top-Down-Action-RPG wurde dann zu Bombshell umbenannt und erhielt kurzerhand einen neuen Hauptcharakter – nämlich die Badass-Heldin Shelly ‚Bombshell‘ Harrison, die später zudem im Retro-Shooter Ion Fury auftritt.
Doch dabei sollte es nicht bleiben. Der Komponist Bobby Prince verklagte Gearbox, Valve und Randy Pitchford 2019 wegen der Musik in „Duke Nukem 3D“. Die Verwendung im Re-Release Duke Nukem 3D: 20th Anniversary World Tour auf Steam sei der Anklage nach nicht rechtens gewesen. Er hat diesbezüglich finanziellen Entschädigung gefordert.
Gearbox vs. 3D Realms: Neue Anklage wegen Duke IP
Die Reihe an Klagen geht 2020 nun weiter, nur dieses Mal wieder auf der Seite von Gearbox. Sie haben nun Anklage gegen Apogee Software (gesetzlicher Name von 3D Realms) erhoben. Im Kern trifft es George Broussard und Scott Miller. Laut Gearbox habe 3D Realms mit keiner Silbe erwähnt, dass sie nicht die Rechte an der Musik von Duke Nukem 3D besitzen, als sie die Marke 2010 übernahmen. Nur so konnte es zur Anklage des Komponisten kommen, was Gearbox so nicht hinnehmen möchte:
„Gearbox hat sämtlichen geistigen Eigentum der Duke Nukem-Spiele (die Duke IP) von 3D Realms abgekauft. In der Kaufvereinbarung legte 3D Realms Gearbox nahe, dass die Duke IP frei und vollständig 3D Realms gehöre und dass 3D Realms die Rechte an der Duke IP besitze, und all das ohne Zahlungen an Dritte zu vereinbaren. 3D Realms hat außerdem versichert, dass in der APA (Asset Purchase Agreement) keine Markenrechte verletzt werden, wenn die Duke IP in der Duke Nukem-Videospielreihe verwendet wird.“
Aber wie kam es dann zur Anklage von Bobby Prince? In der Klage von Prince heißt es, dass er lediglich einige Songs an 3D Realms lizenziert habe. Wenn dem so wäre, dann hätte 3D Realms tatsächlich den damaligen Kaufvertrag gebrochen beziehungsweise wären einige Klauseln somit falsch.
Randy Pitchford, CEO von Gearbox, hat nun gegenüber Digital Trends erklärt, dass die Anklage von Prince legitim sei. Wie die ganze Geschichte ausgeht, werden jedoch dann die Gerichte entscheiden müssen. Pitchford meint:
„Wir befinden uns gerade in der Mitte (des Prozesses). Bobby hat recht und verdient es, bezahlt zu werden. Doch das bedeutet auch, dass 3D Realms falsch liegt. Oder 3D Realms hat recht und Bobby liegt falsch. Und wir wissen es nicht. Deshalb muss das ein Richter entscheiden, der alles von beiden Seiten betrachtet.“
Das Vorgehen von Gearbox macht also dahingehend Sinn, dass sie beim positiven Ausgang für Gearbox wohl keine Zahlungen an den Komponisten zahlen müssen. Das würde dann wohl 3D Realms obliegen. Deshalb ist es dem Unternehmen ein Anliegen, in der Sache für unschuldig erklärt zu werden.
Wir nehmen die Story nochmal unter die Lupe, wenn die Gerichte entschieden haben. Bis dahin solltet ihr in jedem Fall einen Blick auf „Ion Fury“ von 3D Realms werfen, die einen geistigen Nachfolger zu „Duke Nukem 3D“ erschaffen haben: