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Nach Mulan: Disney+ plant weitere PVoD-Kinofilme als Premier Access mit Zusatzgebühr

Der Mediengigant Disney sorgte kürzlich mit einer ziemlich umstrittenen Entscheidung für eine Menge Unmut bei Filmfans und Kinobetreibern. Da aufgrund der Corona-Pandemie der Live-Action-Film Mulan nicht wie geplant weltweit in den Kinos gezeigt werden konnte, kündigte man kurzerhand einen Start des Films ab dem 4. September 2020 auf dem hauseigenen Streamingdienst Disney+ an. Soweit erst einmal nicht ungewöhnlich, schließlich wurde kürzlich auch der Kinofilm Artemis Fowl auf Disney+ gezeigt, statt wie geplant im Kino.

Disney PlusMulan wird im September für eine Gebühr bei Disney Plus abrufbar sein

Kinofilme künftig zuerst als Premium-VoD streamen?

Jedoch gibt es bei „Mulan“ eine wichtige Neuerung: Der aufwendig gedrehte Kinofilm wird – auch für Disney Plus-Kunden – nur gegen eine Zusatzgebühr von rund 30 US-Dollar auf Disney+ abrufbar sein. Demnach müssen Abonnenten neben ihren monatlichen Kosten zusätzlich einen Extra-Betrag bezahlen, der etwa die Kosten eines Kinotickes oder einer Blu-ray übersteigt. Dafür steht ihnen der Film als Premium-VoD jederzeit und unbegrenzt auf sämtlichen Geräten mit einem Disney+ App-Zugang zur Verfügung, verspricht Disney.

Der neue Disney-Chef Bob Chapek betonte zwar bei der Ankündigung, dass der Film Mulan derzeit noch eine Ausnahme darstelle und man den neuen PVoD-Service Premier Access zunächst einmal testen möchte. Sollte jedoch das neue Modell bei den Kunden Gefallen finden, könnten in Zukunft auch weitere Kinofilme folgen, wie etwa Marvels Black Widow mit Scarlett Johansson, dessen Kinostart ebenso wegen der Pandemie nach hinten verschoben wurde.

Marvels Black Widow bald als Premier Access auf Disney Plus?

Nun wollte es ein User und Disney Plus-Abonnent genau wissen und hat kurzerhand beim Kundendienst von Disney+ nachgefragt. Im Live-Chat mit einem Berater wurde ihm dann auch offiziell bestätigt, dass es in Zukunft weitere Blockbusterfilme im Rahmen des Premier Access angeboten werden. Genaue Titel wurden zwar noch nicht genannt, jedoch dürfte der nächste Marvel-Film genauso wie weitere Disney-Filme dazu gehören.

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In der Vergangenheit haben sich bereits zahlreiche Kinobetreiber öffentlich gegen die Bedingungen von Disney beschwert, sollen sie doch mehr von den Kinoeinnahmen der Filme an den Verleiher abgeben, als im Vergleich zu anderen Verleihern und Studios.

Die neue Möglichkeit, Kinofilme auch exklusiv und zuerst auf dem neuen Streamingdienst Disney+ dem Publikum zu zeigen und somit unabhängig von den Kinos zu sein – und dennoch Geld zu verdienen – dürfte für noch mehr Ärger mit den Kinobetreibern sorgen. Schließlich werden den Kinos somit die großen Publikumsmagneten entzogen, ohne dass die Betreiber dagegen angehen können.

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Dabei stellt Disney jedoch keinesfalls eine Ausnahme dar: Auch Paramount schlägt mit dem neuen Spongebob-Kinofilm einen ähnlichen Weg ein und zeigt den Film nun in den USA exklusiv als Premium-VoD auf der eigenen Streaming-Plattform CBS All Access. Inzwischen wurde auch der deutsche Kinostarttermin zurückgezogen. Sollten künftig weitere Verleiher und Studios folgen, stellt das eine weitere Gefahr dar, auch für die deutsche Kinolandschaft.

Vera Tidona

Schreiberling für PlayCentral.de und begeisterte Film- und Serien-Guckerin. Süchtig nach neuen Folgen von Stranger Things oder The Witcher und stets für ein Abenteuer bereit, sei es in Hogwarts, Monkey Island oder in der Welt der Lego-Klötzchen.
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