Amazon versucht beständig neue Märkte zu erschließen, egal wie groß die Konkurrenz dort auch sein mag. Es überrascht entsprechend also wenig, dass das US-amerikanische Unternehmen nun versucht, auch im Land der Cloud-Gaming-Dienste Fuß zu fassen. Der börsenorientierte Online-Versandhandel sagt in diesem Sinne Google mit Stadia und Nvidia mit Geforce Now den Kampf an und bringt mit Amazon Luna eine eigene Cloud-Plattform auf den Markt.
Amazon Luna: Alles, was ihr über den Cloud-Service wissen müsst
Gerade erst hat Amazon abermals von sich Reden gemacht, indem auf einem Event kugelförmige Echo-Lautsprecher, eine menschlicher klingende Alexa und sogar eine Sicherheitsdrohne für Zuhause vorgestellt wurden, da lässt die Firma von Jeffrey P. Bezos auch schon die nächste Überraschung aus dem Sack. Mit Amazon Luna will man in das theoretisch boomende Geschäft des Cloud-Gamings einsteigen.
Die Werbestrategie von Amazon setzt dabei auf zwei Eckpfeiler. Zum einen soll es Gaming-Kanäle von bestimmten Publishern geben, die von euch abonniert werden können, damit ihr Zugang zu bestehenden und neuen Titeln erhaltet. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Partnerschaft mit Ubisoft verkündet, die zum Start von Luna einen solchen Kanal haben werden. Dort soll Zugriff auf Spiele wie Assassin´s Creed Valhalla, Far Cry 6 und Immortals Fenyx Rising möglich sein.
Zum anderen wird es eine Anbindung zur größten Streaming-Plattform der Welt geben, Twitch. Videospiele, die ihr euch auf dem Live-Streaming-Videoportal anschaut, können so mit einer Mitgliedschaft bei Amazon Luna einfach gestartet werden.
Wann der Dienst von Amazon an den Start geht, wurde bisher noch nicht verraten, dafür bewirbt man Luna bereits jetzt mit über 100 Spielen, die bereits zum Early-Access-Start verfügbar sein sollen. Dazu gehören unter anderen Resident Evil 7, Control, Panzer Dragoon, A Plague Tale: Innocence, The Surge 2 und GRID. Anfangs wird sich Luna 5,99 Dollar im Monat kosten lassen, doch nach Erweiterung des Sortiments soll der Preis steigen.
Die Cloud-Plattform wird laut Amazon für PC, Mac, Fire TV und iPhone sowie iPad erscheinen. Entsprechende, störende Regelungen von Apple sollen mit einer Web-App umgangen werden. Eine Version für Android hingegen soll nach dem Launch erscheinen. Vorerst wird Amazon Luna nur in den USA erscheinen, wann der Service auch international ausrollt, ist bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Der Dienst soll bei ausgewählten Titeln eine 4K-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde ermöglichen. Dafür setzt man in Sachen Infrastruktur wenig überraschend auf Amazons weltweiten Cloud Computing Service AWS (Amazon Web Service), wodurch Streaming in hoher Qualität bei gleichzeitig niedrigen Signallaufzeiten möglich sein soll. Das Abo beinhaltet das Streamen auf zwei Geräten gleichzeitig.
- Start: Unbekannt. Anmeldung für die Beta in den USA erfolgt ab sofort
- Angebot: Über 100 Titel zum Early Eccess
- Besonderheiten: Gaming-Kanäle und Twitch-Anbindung
- Preis: 5,99 US-Dollar zum Start, später teurer
- Qualität: 4K-Auflösung bei 60 FPS. Nur bei ausgewählten Titeln
- Plattformen: PC, Mac, Fire TV, iPhone, iPad, Android
- Infrastruktur: Amazon Web Service
Amazon Luna: Was ihr für den Dienst benötigt
Wie schon gesagt, ist leider noch nicht bekannt, wann der Dienst auch in Deutschland verfügbar sein wird. Doch sobald es soweit ist, könnt ihr laut Amazon Spiele mit Maus und Tastatur oder einem beliebigen Bluetooth-fähigen Controller spielen. Solltet ihr daran interessiert sein, wird Amazon aber auch einen eigens designten Luna Controller anbieten, den ihr für gut 50 US-Dollar erwerben könnt.
Das US-amerikanische Unternehmen verspricht für diesen Controller besonders niedrige Latenzen und angeblich kann sich das Gerät direkt mit der Cloud verbinden, wodurch noch einmal zwischen 17 und 30 Millisekunden eingespart werden können. Hinzu kommt, dass die sogenannte Cloud Direct-Technik das Wechseln zwischen verschiedenen Geräten komfortabler machen soll.
Um Amazon Luna vollumfänglich nutzen zu können, empfiehlt Amazon eine Internetanbindung mit mindestens 10,0 Mbps. Für 4K-Inhalte sollten es aber mindestens 35,0 Mbps sein. Die Regel lautet hier ganz einfach: Um so schneller, um so besser.