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Pünktlich zum nahenden Winter veröffentlichen Nintendo und Game Freak den letzten großen DLC für Pokémon Schwert und Schild. Wir haben uns in die eisige Tundra gewagt und verraten euch, ob sich das Abenteuer um die zahlreichen legendären Taschenmonster lohnt.
Auf Expedition in den Kronen-Schneelanden
Wie schon beim ersten DLC, der euch auf die Rüstungsinsel schickt, könnt ihr dieses neue Abenteuer starten, wenn ihr euch zum Bahnhof in Brassbury begebt. In den Kronen-Schneelanden angekommen, werdet ihr sogleich mit dem übereifrigen Peony Bekanntschaft machen, der eigentlich mit seiner Tochter auf Expeditionstour gehen möchte, um die zahlreichen Geheimnisse dieses Gebietes zu lüften. Da sie jedoch wenig Lust darauf hat, werdet ihr sogleich zum Kinderersatz ernannt.
Insgesamt drei Legenden gilt es mit Peony zu lüften:
- Die Legende um Coronospa, den König der reichen Ernte.
- Die Legende um die drei Vögel.
- Die Legende um die Giganten.
Coronospa, der Ritter der reichen Ernte
Direkt zum Beginn des DLCs werdet ihr in die Legende um Coronospa verwickelt. Die Geschichte um diesen sogenannten König der reichen Ernte stellt die einzige größere Handlung in dem DLC dar. Mit knapp drei Stunden Spielzeit ist diese Geschichte zwar sehr überschaubar, kann aber besser unterhalten als der gesamte erste DLC oder sogar der Großteil des Hauptspiels.
Coronospa herrschte einst als König der reichen Ernte über Galar, geriet mit den Jahren aber zunehmend in Vergessenheit. Ihr trefft das geheimnisvolle Wesen schon früh im DLC und arbeitet mit ihm zusammen, um ihm zu alter Stärke zu verhelfen und seine Legende unter den Dorfbewohnern der Schneelande wieder in Erinnerung zu rufen.
Vögel, Giganten und Ritter der Redlichkeit: Viel zu Entdecken, aber leider ohne Story
Die anderen Abschnitte, die sich mit den legendären Geschöpfen beschäftigen, kommen leider ohne größere Handlung daher. Ihr könnt in den Kronen-Schneelanden die Galar-Formen von Lavados, Zapdos und Arktos erblicken, die sich nach anfänglicher Flucht in unterschiedlichen Gebieten fangen lassen.
Die Golems Regirock, Registeel, Regice sowie die beiden Neuzugänge Regieleki und Regidrago warten in ihren Tempeln eigentlich nur auf euch und die Ritter der Redlichkeit Viridium, Kobalium, Terrakium erscheinen auf der Oberwelt, wenn ihr genügend Fußspuren gefunden habt. So interessant also die Story rund um Coronospa war, desto ernüchternder ist es leider, dass die anderen Legendären Pokémon nicht ebenfalls mit einer passenden Handlung eingerahmt werden.
Nichtsdestotrotz wird die Erkundung der Schneelande angeregt, indem ihr die Taschenmonster erstmal suchen, beziehungsweise den Weg zu ihnen öffnen müsst. Dahingehend zeigt sich der zweite DLC deutlich entdeckungsreicher als die Inhalte um die Rüstungsinsel. Es gibt viele „neue“ legendäre Pokémon zu finden, die in einem Gebiet leben, das sich durch seine unterschiedlichen Biome auszeichnet. Sogar ein kleines Dorf kann diesmal besucht werden.
Dynamax-Abenteuer mit vielen weiteren Legis: So viele gab’s noch nie in einer Edition!
Wohingegen „Pokémon Schwert und Schild“ zu Release noch das Editionen-Paar war, das die wenigsten legendären Pokémon überhaupt bot, wird der Spieß mit dem DLC jetzt umgedreht. Es sind jetzt nämlich ALLE legendären Taschenmonster fangbar (nicht zu verwechseln mit Mysteriösen Pokémon – davon fehlen viele). Der Großteil von ihnen versteckt sich in einem speziellen Höhlensystem, in dem ihr Dynamax-Abenteuer bestreitet.
Das Prozedere: Ihr erhaltet ein Leihpokémon, mit dem ihr euch ins Höhlensystem wagt. Dabei stellt ihr euch entweder mit anderen Spielern per Onlineverbindung im Koop oder NPCs einer Reihe von Dynamax-Pokémon. Nachdem ihr es besiegt habt, könnt ihr euer derzeitiges Leihpokémon mit dem gefangenen Dynamax-Pokémon austauschen. Dabei ist sogar ein bisschen Taktik gefragt. Zum einen weil AP und KP eures Pokémon nach den Kämpfen nicht neu aufgefüllt werden und zum anderem solltet ihr das Monster wählen, mit dem ihr einen Typenvorteil im nächsten Kampf habt.
Insgesamt gibt es drei Kämpfe gegen normale Pokémon und ganz zum Schluss erreicht ihr schließlich ein Legendäres Pokémon. Glücklicherweise beträgt die Fangrate stets 100 Prozent, sodass ihr auf jeden Fall das Legendäre Pokémon mitnehmen könnt, sofern ihr es besiegt habt.
So könnt ihr euer Team mit Groudon, Suicune, Giratina, Lugia und etlichen weiteren starken Wesen aufstocken, die ihr vorher gar nicht in „Schwert und Schild“ finden konntet. Wenn ihr eines der Legendären Wesen gefangen habt, taucht es nicht nochmal im Dynamax-Abenteuer auf.
Zahlreiche weitere Pokémon feiern ihre Rückkehr
Über 100 Pokémon aus älteren Generationen feiern ihre Rückkehr. Damit sind zwar immer noch nicht alle bekannten Taschenmonster in „Schwert und Schild“ verfügbar, dennoch gibt es nun wesentlich mehr als zum Launch der Editionen.
Beweist euch im Galar-Star-Turnier
Nachdem ihr die Story in den Krone-Schneelanden abgeschlossen habt, wird das Galar-Star-Turnier in Score City veranstaltet. Ihr könnt also eure Fähigkeiten wieder vor großem Publikum in Galar demonstrieren. Dabei tretet ihr jedoch nicht allein an, sondern bildet ein Team mit einem Arenaleiter oder einem anderen bekannten Trainer aus Galar und gebt in Multikämpfen euer Bestes.
Technisch weiterhin Grütze
Der Schneelande der Krone-DLC leidet an denselben technischen Krankheiten wie schon die Haupteditionen. Plötzlich aufploppende Pokémon und Objekte auf der Oberwelt und verwaschene Texturen trüben den Spielspaß leider merklich. Grafisch wirkt das Spiel einfach veraltet und recht lieblos zusammengeschustert.
Fazit
Game Freak macht mit dem letzten große DLC für „Pokémon Schwert und Schild“ die Enttäuschung über den ersten DLC wieder wett. Diesmal erhaltet ihr wirklich unterhaltsame Zusatzinhalte, die eine Fülle an alten und neuen legendären Wesen mit sich bringen, die auf unterschiedliche Weisen angetroffen werden. Manche werden von einer spannenden Geschichte begleitet, mache in Dynamax-Abenteuern gefunden und wiederum welche erst nach einer Schnitzeljagd oder anderen Rätseln freigeschaltet.
Die Kronenschneelande laden derweil mit den unterschiedlichen Biomen zum Entdecken ein. Nur technisch ist das Ganze immer noch ein Graus. Aufploppende Taschenmonster und verwaschene Texturen kennen wir schon aus dem Hauptspiel und müssen uns auch weiterhin damit abfinden.
Wer „Pokémon Schwert und Schild“ mag, der wird auch am zweiten DLC seine Freude haben. Ob die 30 Euro dafür gerechtfertigt sind, muss jedoch jeder Fan für sich selbst entscheiden. Für den Preis erhaltet ihr beide DLCs (Rüstungsinsel und Kronen-Schneelande) im Paket.