Schon vor einigen Wochen wurde bekannt, dass hinter der Isu-Sprache in Assassin’s Creed Valhalla mehr steckt als zunächst angenommen. Nun hat sich derjenige gemeldet, der diese Sprache der Ersten Zivilisation erfunden hat: Antoine Henry. Und dabei traten interessante Infos zutage.
Falls ihr nicht wisst, was wir meinen: In AC Valhalla können verschiedene Dokumente und Relikte gefunden werden, die in einer geheimen, codierten Sprache der Ersten Zivilisation verfasst sind. Die Symbole sind dabei keineswegs willkürlich, sondern entsprechen einer vollwertigen Sprache.
Assassin’s Creed Valhalla und die geknackte Isu-Sprache
Was ist passiert? Die äußerst sprachtalentierten Menschen von Access the Animus haben es im Januar tatsächlich geschafft diese einzigartige Isu-Sprache zu entziffern. Das Video dazu repostete sogar Valhalla-Creative Director Darby McDevitt. Dort werden die Regeln zur Übersetzung erklärt, samt Syntax, Grammatik, Ziffern und Aussprache.
Mit diesem Wissen konnte man so auch den Weg zu einem alten Isu-Bogen finden, der als geheime Waffe in „Assassin’s Creed Valhalla“ versteckt ist. Durch einen Zufall haben einige Spieler jedoch vorher schon eine Möglichkeit entdeckt, an den Nodens‘ Arc zu gelangen. Den Weg dorthin erklären wir in diesem Guide:
Das sagt der Erfinder der Isu-Sprache
Daraufhin folgte nun ein Austausch von RockPaperShotgun mit Antoine Henry, dem Associate Director bei Ubisoft Singapur und Schöpfer der Isu-Sprache. Der erzählte, dass eigentlich Darby McDevitt verantwortlich dafür ist, dass die Isu-Sprache für AC Valhalla überhaupt entstanden ist.
Denn nachdem Henry ihm von seiner Vorliebe für Sprachen erzählte, animierte Darby ihn, sich der Erstellung einer Isu-Sprache zu widmen, die er ohnehin für „Assassin’s Creed Valhalla“ plante.
Was ist das Ziel der AC-eigenen Sprache? Mit dem Schritt den Isu eine eigene Sprache zu verpassen, wollte man dem „Assassin’s Creed“-Universum mehr Tiefe verleihen.
So entwickelte Antoine Henry die Isu-Sprache
Die Isu als alte und fortgeschrittene Rasse gottähnlicher Menschen schufen die Menschheit einst als ihre Belegschaft. Demnach waren sie auch die Schöpfer unserer modernen Sprache, indem sie uns einen Teil ihrer Sprechweise lehrten. Zumindest entwickelte Antoine Henry auf dieser gedanklichen Basis die Isu-Sprache.
Dafür bediente er sich der Indogermanischen Ursprache, aus der ein Großteil der uns heute bekannten Sprachen hervorgegangen sein sollen. Von da aus arbeitete er sich über Latein, Altgriechisch oder Sanskrit rückwärts durch die Sprachgeschichte und konstruierte so stückweise den Wortschatz der Isu.
Das war die größte Herausforderung: Wie Henry berichtet, war die Schöpfung der Sprache ausgesprochen anspruchsvoll. Zwei Dinge bereiteten ihm besondere Schwierigkeiten:
- Bei dem Resultat weder auf Glaubwürdigkeit und Authentizität noch auf die künstlerisch-ästhetische Absicht verzichten zu müssen.
- Die Sprache mit der bereits bestehenden Überlieferung von Assassin’s Creed in Verbindung zu bringen, da frühere Ableger der Reihe bereits Symbole und Glyphen verwendet haben. Henry wollte sie verwenden, um Spielern das Gefühl zu geben, die Sprache sei immer so da gewesen.
Das Problem mit den Vokabeln: Zwar könntet ihr die Sprache der Ersten Zivilisation tatsächlich schreiben und sprechen, der Zeitgeist wird euch allerdings an einer regen Kommunikation hindern. Denn auch wenn Antoine Henry die Leidenschaft und das Engagement lobt, dass für das Entschlüsseln der Regeln und Wörter aufgebracht wurde, merkt er an, dass dies die Sprache einer fortgeschrittene Rasse mit einem sechsten Sinn ist.
Wir einfachen Menschen werden also einige Dinge, die sie dachten, wahrscheinlich nie verstehen können. Für die Themen, über die wir 2021 sprechen, gibt es dagegen wohl kaum Wörter in der Isu-Sprache. Es sei denn, wir wollen über die Schöpfung der menschlichen Spezies oder das Ende der Welt sprechen.