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Resident Evil 8 enthält eine fiese Schurkin namens Lady Dimitrescu, die Protagonist Ethan Winters das Leben schwer macht. Wir haben bereits an anderer Stelle gemutmaßt, ob sie der neue Tyrant des 8. Teils ist und ob sogar Umbrella etwas mit ihren übermenschlichen Fähigkeiten zu tun haben könnte:
Capcom und die Inspiration für Adina Dimitrescu
Doch nun hat sich Capcom noch einmal zu Wort gemeldet, nachdem sie zuvor enthüllten, wie groß die zauberhafte Dame eigentlich ist, die nun näher auf den Charakter und die Inspirationsquellen eingegangen sind. Wie ist Lady Dimitrescu also entstanden? Der Art Director Tomonori Takano erklärt:
„In der frühen Planungsphase entschieden wir, dass wir ein Schloss verbauen sowie Vampire. […] Wir wollten uns aber nicht daran orientieren, wie Vampire im beliebten Entertainmentbereich porträtiert werden.“
So verfolgten sie also einen ganz eigenen Ansatz und wollten die Prämisse dennoch beibehalten, dass Lady Dimitrescu und ihre Töchter Vampire sind. Sie kamen auf die Idee, dass es sich um „bezaubernde Vampire“ handeln könnte.
Die Inspiration für diese Charaktere stamme zudem von berühmten ungarischen Adligen aus dem 16. Jahrhundert, einer Serienkillerin namens Elisabeth Báthory und einer urbanen japanischen Legende, Hachi-shaku-sama. Zudem enthalte Lady Dimitrescu Einflüsse von Anjelica Huston’s Morticia Addams.
Davon ab erklärt Takano, dass sie nicht zu viele Gothic-Horror-Elemente für das „Dorf“ verbauen wollten, viel mehr wollten sie Elemente aus der großen Depression verbauen.
Die Vampirdame stellt dabei eine natürliche Evolution im Characterdesign von Resident Evil dar. Takano meint:
„Wir haben die Charaktere und Elemente in der Resident Evil-Serie analysiert, um festzustellen, ob sie wirklich gruselig sind oder ob sie so konventionell geworden sind, dass sie ihren Schrecken verloren haben.“
Sogar der veterinäre Produzent Jun Takecuchi räumt ein, dass sie über die stereotypen Zombies hinausdenken mussen, um den Leuten wirklich Angst einzujagen.
Diese 3 Inspirationsquellen sind entscheidend!
Wir wollen aber noch einmal einen Blick auf die eigentliche Inspirationsquelle werfen. Takano erwähnte im Rahmen des Interviews, welche Einflüsse sie zu dem Characterdesign bewegt haben. Aber wer oder was sind diese Einflüsse schließlich? Wir haben uns die einzelnen Inspirationsquellen angesehen. Hier die Kurzfassung!
Wer war die Serienkillerin Elisabeth Báthory?
Elisabeth Báthory könnte man womöglich als direkte Inspiration für Lady Dimitrescu bezeichnen. So stammt die bekannte Serienkillerin doch aus dem Ungarn des 16. Jahrhundert.
Als ungarische Gräfin aus dem Haus Báthory von Ecsed wurde sie für einige Morde an ihren Dienerinnen und anderen Mädchen verurteilt. Sie hat laut Geschichten mehrere junge Mädchen auf ihre Burg gelockt und sie dort nackt zu Tode gefoltert. Es seien durch ihre Hand zwischen 36 und 80 Mädchen gestorben.
Die Serienmörderin ging in die Geschichte ein und zwar als sogenannte Blutgräfin (oder auch Countess Dracula) – eine direkte Parallele zum vampirischen Charakter Dimitrescu. Zudem ist im Laufe der Legendenbildung von Blutbädern die Rede, in denen die „Hexen“ gebadet hätten, um ihre Haut zu verjüngern. Ob dem wirklich so war oder ob sie nur das Opfer einer politischen Intrige wurde, konnte schließlich nie belegt werden.
Das Geheimnisvolle an der Báthory-Legende ist zudem, dass sie nach ihrer Verurteilung nicht hingerichtet wurde. Viel mehr wurde sie bis an ihr Lebensende auf ihrer Burg Čachtice gefangen gehalten.
Es ist zudem unklar, ob der Autor Bram Stoker von der Báthory-Legende inspiriert wurde, der 1897 den Roman „Dracula“ schrieb.
Damals war es jedenfalls nicht üblich, dass Vampire Blut tranken, erst 1970 wurde dies erstmals etabliert, um einen Film zu bewerben. Der Name Báthory geriet im Laufe der Jahre in Vergessenheit, Vampire sind heute jedoch so beliebt wie nie zuvor.
„Die Gräfin“ wurde 2008 von Warner Bros. verfilmt. In den Hauptrollen sehen wir Julie Delpy als Gräfin Báthory, Daniel Brühl als Istvan Thurzo und William Hurt als Graf György Thurzó. Die Legende wurde grob übernommen und eigens interpretiert ausgearbeitet: