Kürzlich gipfelte mit Marvel’s WandaVision die erste MCU-Serie in ihrem großen Finale. Woche für Woche rätselten und diskutierten weltweit zahlreiche Zuschauer, was sich hinter den Mysterien der Show verbergen könnte. Dabei bedienten sich deren Macher eines alten Werkzeugs, um ihr Publikum auf falsche Fährten zu locken. Dieses ist auch bekannt als: Roter Hering. Um was es sich dabei genau handelt und welche davon sich in der Marvel-Serie versteckten, wollen wir uns nachfolgend ansehen. Doch Achtung, SPOILER voraus!
WandaVision: Viele rote Heringe schwimmen in der MCU-Serie
Bei einem „Roten Hering“ handelt es sich um ein Element innerhalb der Handlung, das die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich ziehen und dessen Erwartungen in eine falsche Richtung lenken soll. Ein berühmtes Beispiel hierfür ist das Geldbündel im Hitchcock-Klassiker „Psycho“, das oftmals prominent in Szene gesetzt wird, letztendlich jedoch komplett irrelevant für die Auflösung der Story ist. Von diesen falschen Fährten gibt es auch in „WandaVision“ einige.
Die Serie schwimmt also gewissermaßen gegen den Strom, da Marvel Studios mit ihrem MCU bisher eine primär geradlinige Story erzählte, sowohl in ihren einzelnen Filmen als auch in dem übergeordneten „Infinity Saga“-Narrative. Da die Serie jedoch einen Mystery-Schwerpunkt hat, gibt es mehrere Elemente, die die Zuschauer ablenken sollen.
WandaVision-Hering Nr. 1: Agnes und der Teufel
Im Laufe der Serie spielen mehrere Sätze von Wandas Nachbarin Agnes auf ihren Mann Ralph und den Teufel an. Viele Zuschauer spekulierten daraufhin, ob die Macher so auf den Dämon Mephisto anspielen wollten, der eine Verbindung zu Wandas Kindern besitzt. Auch wir spekulierten fleißig darüber, doch letztendlich tauchte Mephisto nicht auf und auch ihr Mann Ralph war nicht zu sehen, wobei es sich hierbei um Quicksilver (?) gehandelt haben könnte.
WandaVision-Hering Nr. 2: Agnes ist nur ein Opfer
Bleiben wir direkt bei Agnes: Obwohl sie innerhalb der Sitcom-Welt von „WandaVision“ eine prominentere Nebenrolle einnahm als andere Bewohner der Stadt, streuten die Macher immer wieder Hinweise darauf ein, dass sie nur eine gewöhnliche Frau sei. Wir sollten glauben, sie sei dort ebenfalls gefangen, was beispielsweise durch ihre scheinbare Befreiung aus Wandas Kontrolle durch Vision untermauert werden sollte. Am Ende bestätigte sich allerdings eine beliebte Theorie, die viele Fans bereits lange hatten, denn Agnes war tatsächlich die Hexe Agatha Harkness.
WandaVision-Hering Nr. 3: Dottie ist wichtig
Nachdem S.W.O.R.D. herausgefunden hat, was in Westview vor sich geht, begannen sie mit ihren Nachforschungen. Ähnlich wie bei Agnes/Agatha konnten sie auch zu Dottie keinerlei Informationen finden. Dies führte dazu, dass viele Fans dachten, der Charakter würde später noch eine besondere Rolle spielen – nur um im Serien-Finale von „WandaVision“ zu erfahren, dass sie einfach nur eine weitere Einwohnerin Westviews ist.
WandaVision-Hering Nr. 4: Quicksilver öffnet das Tor zum Marvel-Multiversum
Der sicherlich größte „Rote Hering“ in der MCU-Serie dürfte der Auftritt von Wandas verstorbenem Bruder Pietro Maximoff beziehungsweise Quicksilver gewesen sein. Das Echo in den sozialen Netzwerken auf Evan Peters Auftritt in der Rolle war gigantisch und legte für viele Zuschauer nur einen Schluss nahe: Das Tor zum Multiversum steht endlich offen und die „X-Men“ können eingeführt werden. Falsch gedacht, denn am Ende sieht es so aus, als sei auch er nur ein weiterer x-beliebiger Einwohner Westviews und nicht der Mutant Peter Maximoff.
WandaVision-Hering Nr. 5: Wanda hat Visions Körper gestohlen
In diesem Punkt führten uns sowohl die einzelnen Episoden als auch die Trailer zur Serie in die Irre, denn diese implizierten stark, Wanda sei bei S.W.O.R.D. eingedrungen, um Visions Körper zu stehlen. Anschließend hätte sie seine Leiche mittels ihrer Magie gewissermaßen wie eine Marionette lenken können, um sich mit ihrem Freund in die heile Sitcom-Welt zu stürzen. Die Auflösung ist allerdings weitaus weniger verstörend, denn Wanda nahm die Überreste ihres Geliebten nicht an sich, sondern verließ die S.W.O.R.D.-Einrichtung ohne sie.
Weitere WandaVision-Heringe: Comic-Anspielungen, Monicas Kontakt & der Cameo
Darüber hinaus gab es noch weitere Rote Heringe, mit denen die Macher wohl vor allem Comic-Fans auf eine falsche Fährte locken wollten. Monica spricht beispielsweise mehrfach von einem Freund, der Raumfahrtingenieur sei. Hierbei dachten viele Fans an Reed Richards von den Fantastic Four, an deren nächstem Kinofilm Marvel bereits arbeitet. Auch auf die beliebte Comic-Storyline „House of M“ spielten die Verantwortlichen mehrfach an, etwa mit Wandas Hex, doch in beiden Fällen war all dies lediglich Schall und Rauch. Hier abschließend einige weitere Rote Heringe:
- Bestimmte Formulierungen („Albträume“, „Teufelsbrut“)
- Ein geheimnisvoller sehr großer Cameo-Auftritt
- „House of M“-Anspielungen
- Monicas Ingenieursfreund
Alle neun Episoden von „Marvel’s WandaVision“ sind bei Disney+ auf Abruf verfügbar.