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Ratchet & Clank: Rift Apart im Test – Wilder Ritt durch die Dimensionen

Ratchet und Clank sind mit einem neuen, galaktischen Abenteuer zurück! „Endlich“ könnte man meinen, denn während der gesamten PS4-Ära gab es kein richtiges, neues Abenteuer der beiden Weltraum-Helden – nur das Remake des ersten Teils.

Ratchet & Clank: Rift Apart heißt die inoffiziellen PlayStation-Maskottchen nun auf der PS5 willkommen und zeigt, dass das Helden-Duo keineswegs eingerostet ist. Im Gegenteil: Als Vorzeigetitel für die Next-Gen-Konsole macht Rift Apart eine erstaunlich gute Figur und der interdimensionale Ritt ist genau das, was die kultige Reihe nach der langen Auszeit wirklich gebraucht hat, wie unser großer PlayCentral-Test zeigt.

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Chaos in fremden Dimensionen

Zu Ehren des galaktischen Duos und ihrer Heldentaten wird in Megalopolis eine große Parade veranstaltet. Allerdings kippt die Stimmung sehr schnell als das Event zum Ziel eines Angriffs wird. Inmitten des Trubels will Clank jedoch nicht den Moment versäumen, seinem langjährigen Teamkameraden ein Geschenk zu machen. Der Roboter hat den Dimensionator wieder repariert, mit dem Ratchet in anderen Dimensionen endlich nach seiner Familie suchen kann. Die mächtige Waffe wird jedoch von Dr. Nefarious gestohlen, der sich als Initiator des Angriffs entpuppt. Endlich sieht er seine Chance, mit dem Dimensionator seine eigene Dimension zu erschaffen, in der er immer gewinnt und nicht ständig von Ratchet und Clank aufgehalten wird.

Ratchet Clank Rift Apart
© Sony Interactive Entertainment

Zu allem Übel funktioniert das Unterfangen nicht ganz so wie geplant und eine Fehlfunktion des Dimensionators führt dazu, dass überall Dimensionsrisse entstehen und das gesamte Raum-Zeit-Kontinuum ins Chaos zu stürzen droht. Ratchet und sein metallischer Kumpel werden durch die Dimensionsrisse befördert und landen nicht nur in einer fremden Welt, in der Nefarious nun als Imperator angesehen wird, das Duo wird außerdem voneinander getrennt.

Gestatten, Rivet! Oder einfach Ratchet 2

Sehr schnell macht Clank Bekanntschaft mit dem Lombax Rivet, der Anführerin einer Widerstandsbewegung gegen Nefarious. Sie stellt das interdimensionale Gegenstück zu Ratchet im Spiel dar und wird euer zweiter spielbarer Charakter.

Im Laufe des Abenteuers werdet ihr manche Planeten mit Ratchet und andere Planeten wiederum mit Rivet erkunden. Praktischerweise werden alle erlernten Fähigkeiten und erworbenen Waffen von beiden Charakteren gleichermaßen genutzt. Kauft ihr zum Beispiel mit Ratchet eine neue Waffe, ist sie direkt auch im Waffenrad von Rivet anwählbar. Genauso verhält es sich auch, wenn ihr den Wandlauf oder andere Tricks lernt.

© Sony Interactive Entertainment

Das ist zwar nützlich und sorgt für eine gute Eingängigkeit ins Spielgeschehen, allerdings gibt es auch eine Kehrseite der Medaille. Denn im Grunde steuern sich Ratchet und Rivet dadurch eigentlich komplett gleich. Keiner der beiden Helden verfügt über besondere, exklusive Waffen (außer dass Rivet einen Hammer statt einen Omni-Schlüssel schwingt), besondere Fähigkeiten oder andere bedeutende Gameplay-Tricks. Dadurch beschränkt sich Rivets Daseinsberechtigung im Grunde nur auf die Story mit ihrer Rolle als Widerstandskämpferin gegen das Imperium.

Hier wäre ein wenig mehr Abwechslung in den Movesets sehr interessant gewesen. Immerhin hat Rivet das Potenzial zu einem richtig coolen Helden im R&C-Universum, so kommt sie mir aber leider nur wie ein zweiter Ratchet vor.

Humor wird wieder groß geschrieben

Der ausgeprägte Humor gehört schon seit den ersten „Ratchet & Clank“-Teilen fest zur Reihe dazu und das ändert sich auch mit Rift Apart nicht. Trotz der manchmal recht ernst angehauchten Story verkneifen sich die Entwickler lustige Sprüche und Witze in den Dialogen keineswegs und lockern die Handlung damit auf. Euch wird abermals ein cool inszeniertes Action-Adventure geboten, das sich selbst nicht immer so ernst nimmt.

Dimensionsrisse, das großartige neue Feature

Die eingangs erwähnten Dimensionsrisse ziehen sich als großes, neues Feature durch das gesamte Spiel und sorgen für frischen Wind in der Reihe. Mittels Spaltstrahler – einer Art Greifhaken – können sich Ratchet und Rivet zu diesen interdimensionalen Toren ziehen und sich dadurch blitzschnell an andere Orte teleportieren. Oftmals seht ihr solche Dimensionsrisse auf Kampffeldern, die euch die Möglichkeit geben, geschwind im Kampf auf andere Plattformen zu teleportieren. Dadurch verschafft ihr euch gegenüber den Gegnern über den entscheidenden einen Vorteil.

© Sony Interactive Entertainment

Richtig spannend wird’s dann, wenn die Helden sogar zu gänzlich anderen Welten verfrachtet werden. Häufig fallen Ratchet oder Rivet in riesige Dimensionstore und finden sich plötzlich in gänzlich anderen Realitäten wieder.

Das eröffnet neue Spielmöglichkeiten: Auf manchen Planeten ist dieses Feature intelligent ins Gameplay eingearbeitet worden, indem es zwei Versionen derselben Welt gibt, zwischen denen ihr immer hin und her wechselt und euch so den Weg zum Ziel bahnt.

Selbst in Kämpfen sorgen die Dimensionssprünge für einen Twist: Gemeint sind einerseits die Teleportationen mittels Spaltstrahler, die euch direkt hinter einen Gegner befördern können. Noch beeindruckender ist es andererseits, wenn sich ein Bosskampf durch ein plötzlich auftauchendes Dimensionstor von der Metropole Nefarious City zum Beispiel ins Sumpfland von Sargasso verlagert.

Hindernisparcours in Dimensionsfalten: In manchen Ecken der Planeten stoßt ihr auf so genannte Dimensionsfalten, also Portale in andere verzerrte Realitäten, die sich als kleiner Platformer-Parcours entpuppen. Hier müsst ihr eine ganze Reihe von Wandläufen ausführen oder auf Trampolin-Schlauchbooten euren Weg zu einem Collectible bahnen. Insgesamt machen die Dimensionsfalten durch ihre an „Super Mario Galaxy“ erinnernden Herausforderungen Spaß, sind aber auch recht einfach gehalten.

© Sony Interactive Entertainment

Die fehlenden Ladezeiten machen die Dimensionssprünge wirklich beeindruckend

Zugegeben, die Dimensionstore krempeln das Gameplay des Action-Adventures jetzt nicht komplett um, sondern sind eher als frisches Extra zu verstehen, aber die PS5-SSD macht aus diesem Extra ein wahres Vorzeige-Feature für die Next-Gen. Denn bei jeglichen Dimensionssprüngen wird das Geschehen nicht durch Ladezeiten unterbrochen. Binnen eines Sekundenbruchteils ist die neue Welt komplett geladen. Der Dimensionswechsel geht so nahtlos vonstatten, dass ihr euch wünscht, nicht schon lange vorher eine solche SSD in eurer Konsole gehabt zu haben.

© Sony Interactive Entertainment

Genau dieses Gefühl der technischen Freiheit haben die Entwickler auch wirklich ausgenutzt. Es gibt Szenen im Spiel, die euch die Adrenalinpumpe heißlaufen lassen, indem ihr auf Grind-Schienen durch packend inszenierte Angriffswellen rast und währenddessen nicht nur ständig auf dem Bildschirm wie in „Star Wars“-Weltraumschlachten etwas los ist, sondern dabei auch noch wild zwischen Welten wechselt, weil sich neue Dimensionstore auftun. Und spätestens wenn auch noch ein Robotergigant auf euch losgeht, ist klar, dass „Rift Apart“ dank dem Mix aus Dimensionssprüngen und der Power-SSD der PS5 mit Bravour zeigt, wozu die Next-Gen fähig ist.

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Daniel Busch

Immer im Beast-Mode und manchmal ganz schön verpeilt. Sport-Enthusiast, der die USA liebt und von seiner eigenen Harley träumt. Super Saiyajin im Training, Trophäenjäger an der PlayStation. Bevorzugt Sony-Exclusives, God of War, GTA V und RDR2.
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