Am 12. August 2021 kommt Free Guy in die Kinos, eine Actionkomödie von Regisseur Shawn Levy, auf die viele Spieler*innen schon lange sehnsüchtig gewartet haben, denn die Prämisse ist äußerst an- sowie vielversprechend. In diesem Feuerwerk aus Situationskomik und Absurdität geht es nämlich um einen NPC in einer offenen Videospielwelt á la Grand Theft Auto, der ein Bewusstsein entwickelt und damit beginnt, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Wir haben uns das Werk mit Hollywoodstar Ryan Reynolds in der Hauptrolle bereits angesehen und auf Herz und Nieren geprüft und können euch verraten, dass „Free Guy“ zwar nicht in die Annalen der Filmgeschichte eingehen wird, aber durchaus für mehr als nur einen Lacher gut und einen Besuch im Kino allemal wert ist. Jedoch kommen Fans von Videospielen hier deutlich eher auf ihre Kosten als alle anderen.
Free Guy – Filmkritik: Ryan Reynolds ist Guy
Bei Shawn Levys neuem Film handelt es sich um eines dieser Werke, die sich nicht zügeln können und dem Zuschauer unbedingt so schnell wie möglich beweisen müssen, wie sehr sich der Besuch im Kino lohnt. „Free Guy“ strotzt nur so vor fantastischen, absurden und äußerst komischen Ideen, verschießt aber die meiste Munition bereits in der ersten Hälfte und steht in der Zweiten dann teilweise mit leeren Händen da.
Gerade diese erste Stunde ist jedoch ein Fest für alle Fans von Videospielen, denn sie ist vollgepackt mit Anspielungen und lustigen Momenten, die nur jene verstehen und nachvollziehen können, die selbst gerne in die virtuellen Welten abtauchen. Alle anderen dürften im besten Fall gerade einmal die Hälfte der Gags ansprechend finden und selbst dieser Ansatz ist noch großzügig berechnet. Es ist eben eindeutig ein Film für Zocker*innen.
Obwohl die Performance von Ryan Reynolds als liebenswerter Jedermann mit simpler Gehirnaktivität äußerst gelungen ist und er den Film zu weiten Teilen im Alleingang tragen kann, findet viel des Humors im Hintergrund und abseits der Hauptdarsteller statt. Dadurch ist der Wiederschauwert ziemlich hoch, da ihr bei einer zweiten Sichtung viele neue Dinge entdecken dürftet.
Die Schöpfer*innen des Werks zeigen, dass sie sowohl diese Art von Videospielen als auch die Spieler*innen dahinter und die Programmierer*innen solcher Werke durchaus verstanden haben und beweisen ein gutes Fingerspitzengefühl dafür, Kinogängern mit entsprechendem Hintergrundwissen für sich zu gewinnen. Inklusive dem Hass gegenüber Firmenbossen, die lediglich Zahlen aber nicht ihr eigenes Produkt verstehen.
Free Guy: Schwächere zweite Hälfte
Leider verliert Free Guy nach einer guten Stunde ordentlich an Fahrt und findet über die gesamte zweite Hälfte hinweg nicht zu alter Stärke zurück. Die Handlung dümpelt im durchschnittlichen Bereich des Genres vor sich hin und versucht auf Gedeih und Verderb mehr zu sein, als in diesem Fall nötig gewesen wäre. Mit unterdurchschnittlichem Erfolg. Leerläufe, Szenen ohne Mehrwert für die Handlung und absurd große Logiklöcher sind leider die Folge.
Ab diesem Zeitpunkt ist es nur noch die Performance von Reynolds, die das Niveau des Werks über dem Mittelmaß halten kann und dies gelingt auch beinahe durchgehend gut, doch bedauernswert ist es dennoch. „Free Guy“ wirkt über die zweite Stunde hinweg, als wären den Drehbuchautoren Matt Liebermann und Zak Penn die Ideen ausgegangen und sie würden die Geschichte eher notdürftig geflickt weiterführen.
Nichtsdestoweniger strotzt das Werk von Levy nur so vor vielen guten Einfällen, lustigen Sprüchen und zum Setting passender Situationskomik. Gefüllt mit erstklassigem CGI, vielen spannenden Anspielungen und einem ganzen Haufen Easter Eggs. Die tollen Kostüme und das coole Setting runden das Ereignis zusätzlich angenehm ab, auch wenn nicht alle Inhalte Sinn ergeben oder nachvollziehbar sind. Eine klare Empfehlung für einen Kinobesuch an alle Freunde von GTA Online und ähnlichen Spielen.